M – Eine Stadt sucht einen Mörder (Comic)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 04. Juli 2009 01:00
M – Eine Stadt sucht einen Mörder
(M)
Text & Artwork: Jon J. Muth
nach einem Film von Fritz Lang
Übersetzung: Jochen Ecke
Lettering: Amigo Grafik
Cross Cult, 2009, Hardcover, 192 Seiten, 25,00 EUR, ISBN 978-3-941248-20-5
Von Frank Drehmel
Als jemand, der grundsätzlich nicht abgeneigt ist, mit seiner kulturellen Ignoranz zu kokettieren, gestehe ich ohne Reue: Fritz Langs hochgelobten Film, »M – Eine Stadt sucht einen Mörder«, habe ich vor etwa zwanzig Jahren zum ersten und zum letzten Mal gesehen und fand ihn in vielerlei Hinsicht – pardon – todlangweilig. Es gibt Kinofilme, zu denen habe ich keinen emotionalen Zugang, weder in filmästhetischer, noch in inhaltlicher Hinsicht.
Von daher fällt es mir nicht nur schwer, einen Vergleich zwischen Film und Comic zu ziehen, sondern es ist mir schlichtweg unmöglich. Außerdem stellen eben diesen Vergleich der renommierte deutsche Feuilletonist und Filmkritiker Georg Seeßlen in einem umfangreichen, essayistischen Vorwort sowie Cross-Cult-Redakteur Jochen Ecke in einem ähnlich umfangreichen Nachwort zu dieser Graphik-Novel an, so dass ein Beitrag meinerseits auch noch überflüssig wäre.
Also überlasse ich hier den wahrhaft Berufenen den Vortritt und richte mein Augenmerk auf die Frage, ob Muths Werk als Comic funktioniert und nicht, ob es eine – wie auch immer – angemessene Adaption von Langs Stoff darstellt, selbst wenn Letzteres Muths zentrale Intention gewesen sein mag.