Das Haus Zamis 35: Weil es so schwarz wie Blute sei!, Catalina Corvo & Logan Dee (Buch)
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- Veröffentlicht: Samstag, 21. September 2013 11:39
Das Haus Zamis 35
Weil es so schwarz wie Blute sei!
Catalina Corvo & Logan Dee
Titelillustration von Mark Freier
Zaubermond, 2013, Taschenbuch, 204 Seiten, 14,95 EUR, ISBN 978-3-954262-35-9 (auch als eBook erhältlich)
Von Carsten Kuhr
Den drei mächtigsten Dämonen Wiens wurde von einer unbekannten Macht eine Botschaft überbracht. Sie alle, Skarabäus Toth, Michael Zamis und Coco Zamis, erhielten Besuch von den Todesboten – und schließen angesichts der Todesdrohung eine ungewöhnliche Allianz. Überwacht von niemand geringeren als Asmodi höchstselbst gibt jeder der Drei als Pfand das, was ihm am Wichtigsten ist. So legt Toth sein ehrwürdiges Äußeres ab, Michael Zamis setzt seine Frau als Pfand und Coco ihr ungeborenes Kind. Dennoch sucht und findet das Unheil die Drei.
Am Schlimmsten hat es Coco erwischt. Sie wird tief in die Vergangenheit Wiens entführt. Im fürstlichen Kerker wird sie zusammen mit den Juden eingekerkert und gefoltert. Sie weiß, dass ihr eine im wahrsten Sinne des Wortes heiße Zukunft bevorsteht, ist die Judenverbrennung doch auch heute noch Lehrthema in der Schule. Doch wie kann sie der drohenden Auslöschung durch die Flammen entkommen, und wer nur steckt hinter den Anschlägen?
Expokrat Uwe Voehl und seine beiden Autorenkollegen haben sich auch vorliegend wieder so Einiges einfallen lassen, um ihre Leser bei der Stange zu halten. So geht es gruselig zu, wenn Michael Zamis versucht, sein Anwesen zu sichern, oder seine verstoßene Tochter Coco einen Ausflug in der Zeit unternimmt. Gerade hier, eingebettet in die Fakten der Historie, dem Elend der gefangengesetzten Juden, kommt viel Flair und Stimmung auf. Ein Kerker, in dem die Gefangenen jegliche Hoffnung verloren haben ist nicht weniger gruselig, als die Taten der Dämonen. Das Sensationellste des Buches aber ist sicherlich, das Geheimnis des Skarabäus Toth, des Schiedsrichters der Schwarzen Familie. Was sich hinter oder besser unter seiner abstoßend wirkenden, vertrockneten Hülle verbirgt, verblüfft selbst den gestandenen Dämonenkiller- und Coco-Fan.
Auch wenn die Hintergründe der Todesdrohungen weiterhin unklar bleiben, noch nicht ersichtlich ist, wer genau hinter den Mitteilungen der Todesboten steckt, bannt der Roman mit den Enthüllungen und den stimmungsvollen Zeichnungen aus der Vergangenheit Wiens den Leser an die Seiten.