Rebecca Robinson: The Serpent and the Wolf (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Montag, 21. Juli 2025 18:06

Rebecca Robinson
The Serpent and the Wolf
Dark Inheritance 1
(The Serpent and the Wolf, Dark Inheritance Trilogy 1, 2024)
Übersetzung: Katja Hald und Violeta Topaleva
dtv, 2025, Hardcover, 480 Seiten, 24,00 EUR
Rezension von Christel Scheja
Die amerikanische Autorin Rebecca Robinson schreibt nicht nur, sondern arbeitet auch in der Verwaltung ihrer ehemaligen High School. Mit ihren Geschichten versucht sie deshalb auch, jüngere Leser zu begeistern. „The Serpent and the Wolf“ ist der Auftakt zu ihrer „Dark Inheritance“-Trilogie und nun auch auf Deutsch bei DTV erschienen.
Vaasa hat eigentlich keine Lust darauf, von ihrem Bruder, kaum dass dieser an der Macht ist, an einen der Anführer des Nachbarreiches verschachert zu werden. Noch in der Hochzeitsnacht zieht sie daher die Konsequenzen, bedroht ihren Ehemann und verschwindet, um ein anderes Problem für sich zu lösen.
Denn in ihr schlummert eine dunkle Macht, die sie nicht wirklich kontrollieren kann, gerade auch weil sie sie nicht versteht. Ausgerechnet ihr Angetrauter Reid, den sie Monate später wieder trifft, scheint die richtigen Antworten zu haben und ihr helfen zu können - doch kann sie ihm auch vertrauen?
Die Zutaten finden sich eigentlich heute in jedem Romantasy-Roman wieder: Da ist zum einen die junge und selbstbewusste Heldin mit den besonderen Fähigkeiten, aber ansonsten geringer Erfahrung vom Leben und natürlich auf der anderen Seite der Love Interest, der bereits um ein paar Jahre älter und in Vielem vom Leben geprüfter ist.
Es kommt aber letztendlich darauf an, was die Autorinnen daraus machen und Rebecca Robinson gehört tatsächlich zu denen, die dem Abenteuer den Vorzug geben. Denn Reid erweist sich nicht als der Bad Boy, der gezähmt werden muss, sondern ist tatsächlich erst einmal eine Art Mentor, der Vaasa dabei hilft, sich und ihre Magie besser zu verstehen – gerade, weil er auch die Leute kennt, die ebenfalls mit diesen Kräften gesegnet sind.
So erhalten die beiden Hauptfiguren genügend Zeit, aufeinander zuzuwachsen und sich vertrauen zu lernen, vor allem fühlt man mit Vaasa, die erstmals in ihrem Leben so etwas wie eine echte Familie findet. Das Ganze wird mit fiesen Intrigen garniert, die immer wieder für nette Überraschungen sorgen, gemeinen Gegenspielern und einem Feind, der erst zum Ende hin sein Gesicht enthüllt und so die Weichen für die Fortsetzung stellt.
Der erste Band dient dazu, in das Setting und die magischen Geheimnisse einzuführen, die Figuren zu etablieren und weiterzuentwickeln. Letztendlich kommen auch die Romantiker zu ihrem Recht. Alles in allem geht der Weltenbau vielleicht nicht sonderlich in die Tiefe und es gibt das eine oder andere Logikloch, die Geschichte ist aber flott geschrieben und kann auch den Genre-Fan durchaus unterhalten, da sich die Hauptfiguren zwar ab und zu verbal duellieren, aber nicht allzu sehr anschmachten.
Als Auftakt der „Dark Intheritance“-Trilogie funktioniert „The Serpent and the Wolf“ ausgezeichnet als leichte Unterhaltung. Das Abenteuer kommt zu seinem Recht, denn Intrigen und Action bestimmen die Handlung wesentlich mehr als romantisches Flirten und leidenschaftliche Momente.