Liza Grimm: Eislotus - Wasser findet seinen Weg (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 06. April 2025 12:34

Liza Grimm
Eislotus - Wasser findet seinen Weg
Die Bücher der Macht 1
Knaur, 2025, Paperback, 400 Seiten, 18,00 EUR
Rezension von Christel Scheja
Liza Grimm arbeitete als Lektorin, ehe sie sich als freie Autorin selbstständig machte. Ihr Herz scheint dabei der Fantasy in all ihren Spielarten zu gehören, wie sie nun auch in der High-Fantasy-Dilogie „Die Bücher der Macht“ beweist, deren erster Band „Eislotus - Wasser findet seinen Weg“ nun erschienen ist.
Nara lebt in einer Welt, in der Seelenbücher ihren Trägern die Macht über die Elemente schenken. Dennoch liegt ihre Heimat im Sterben. Nur deshalb nimmt sie an einem Turnier teil, dessen Gewinn garantiert, dass im nächsten Zyklus die Buchbinder in ihre Heimat kommen, die als Einzige in der Lage sind, Seelenbücher zu schaffen und stärken.
Doch in der Akademie angekommen, muss sie schnell feststellen, dass sie nicht die Einzige mit diesem Ansinnen ist, und jeder dem anderen spinnefeind zu sein scheint. Außerdem kommt sie in Berührung mit düsteren Geheimnissen.
Auch wenn man es aufgrund der Aufmachung vermuten könnte, so ist das Buch doch weit davon entfernt, Romantasy zu sein. Tatsächlich nimmt sich die Autorin sehr viel Zeit, den Hintergrund auf- und auszubauen. Nara, die selbst bisher nur einen begrenzten Horizont hat, lernt wie die Leser dazu und bekommt auch zu spüren, dass man nicht mit Aufrichtigkeit weiterkommt, sondern leider nur mit Ehrgeiz.
Freund und Feind sind nicht leicht voneinander zu unterscheiden, die Kapitel und Abschnitte, die aus der Sicht eines der anderen Wettbewerber erzählt werden, helfen dabei, sich ein noch besseres Bild von der Akademie und dem Turnier zu machen und die Intrigen besser nachvollziehen zu können. Denn der Wettbewerb scheint zwar dafür zu sorgen, dass es keine grausamen Kriege zwischen den Völkern mehr gibt, er verhindert aber auch nicht, dass die Teilnehmer einander sogar töten. Die Ungewissheit, wem Nara überhaupt trauen kann; sorgt für die Spannung in der Geschichte, die nach und nach immer noch mehr Geheimnisse um die Seelenbücher enthüllt und damit verrät, dass die eigentlichen Probleme noch viel tiefer liegen.
Das Spiel mit dem magischen Abenteuer funktioniert sehr gut, da dem eigentlich bekannten und vertrauten Setting auch noch weitere Aspekte abgewonnen werden und die Figuren facettenreich daherkommen; eine Menge Entwicklungspotential haben auch die Gegenspieler selbst. Und auch das Magie-System wird überzeugend beschrieben.
Das Buch endet mit einem fiesen Cliffhanger und neu gemischten Karten, so dass man als Leser durchaus neugierig auf Mehr ist und die Fortsetzung gerne erwartet.
„Eislotus - Wasser findet seinen Weg“ ist der gelungene Auftakt des Zweiteilers um „Die Bücher der Macht“. Die Geschichte bietet nicht nur ein spannendes Abenteuer mit vielen Intrigen, sondern auch ein interessantes Magiesystem und Setting sowie sich gut entwickelnde Figuren.