Brutal - Bekenntnisse eines Mordermittlers 5 (Comic)

Brutal - Bekenntnisse eines Mordermittlers 5
Text: Kei Koga
Zeichnungen: Ryo Mizwa
Übersetzung: Jan-Christoph Müller
Cross Cult, 2024, Paperback, 160 Seiten, 12,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Auch ein erfolgreicher Polizeibeamter macht einmal Urlaub, aber das heißt nicht, dass Hiroki Dan dann auch seine andere Tätigkeit einstellt, wenn ihm wieder einmal jemand ins Auge sticht, dessen er sich annehmen muss. Denn die Hauptfigur aus „Brutal - Bekenntnisse eines Mordermittlers“ ist nun einmal auch ein Serienkiller.


Auf dem Heimweg nach Tokio sitzt Hiroki Dan überraschend in einem kleinen Nest fest, da die Straße durch einen Erdrutsch versperrt ist. Vorher rettet er aber noch einer jungen Schülerin das Leben, die in den Fluss gestürzt ist.

Schnell wird er gewahr, dass das Mädchen sich das Leben nehmen wollte und das auch einen Grund hat - ihren Lehrer. Und der wähnt sich sicher, weil seine Familie in diesem Landstrich die Macht und sogar die Polizei in der Tasche hat.


Die Geschichte verläuft wieder einmal nach dem bekannten Schema, aber das macht es dann umso verständlicher, warum Hiroki Dan nicht anders kann als einzugreifen, auch wenn er diesmal nicht die Mittel wie in Tokio hat. Denn immerhin erlebt ein junges Mädchen die Hölle durch ihren Lehrer, der sie ausnutzt und dann auch noch erpresst, nachdem er ihr erst vorgegaukelt hat, dass er sie mag und sich auch mehr mit ihr vorstellen könnte.

Eigentlich hat man kein Mitleid mit dem jungen Mann, der selbst genug Dreck am Stecken hat und bisher immer ungestraft davonkam. Aber natürlich sind auch die sadistischen Methoden Dans nicht gerade ohne.

Alles in allem erfüllt die Geschichte wieder einmal alle Klischees, die sie im Laufe der Zeit aufgebaut hat, aber jetzt setzen die Künstler auch ein interessantes Gegengewicht zur dunklen Seite, denn immerhin verschafft er so den Unschuldigen doch irgendwie zu Gerechtigkeit und Glück.

„Brutal - Bekenntnisse eines Mordermittlers“ bietet diesmal ein wenig Abwechslung, indem ein anderer Schauplatz im Mittelpunkt steht. Aber wie immer gerät man beim Lesen selbst wieder in einen moralischen Zwiespalt, was aber auch den besonderen Reiz des Thrillers ausmacht.