Thomas Matiszik: Tiefschwarze Schuld (Buch)

Thomas Matiszik
Tiefschwarze Schuld
Corinna Dupont 1
Empire, 2021, Taschenbuch, 328 Seiten, 14,99 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Der 1967 in Recklinghausen geborene und in Oer-Erkenschwick aufgewachsene Thomas Matiszik arbeitete nach dem Studium an der Ruhruniversität Bochum als freier Musik-Journalist und freier Konzertagent. Heute lebt er mit seiner Familie in Holzwickede. Seit 2013 schreibt er auch Romane und startet nach der „ Modrich“-Trilogie nun eine neue Serie um die Ermittlerin Corinna Dupont.


Die desillusionierte und aus dem Dienst entlassene Ex-Polizistin wird von der Witwe des Chefarztes Professor Hugo Mallen beauftragt herauszufinden, warum sich dieser durch einen Sprung vom Dach des Klinikums das Leben nahm. Gleichzeitig geht auch die Witwe des Gerichtsvollziehers Markus Lewin selbst Unstimmigkeiten nach, die mit dem Ableben ihres Mannes zu tun haben.

Doch schon bald führen die Fäden überraschend zusammen und in ein Netz aus Intrigen und die Machenschaften eines Kinderhändlerrings. Das ist Grund genug für Corinna den Sachen mit Hartnäckigkeit und messerscharfem Verstand nachzugehen, denn Ähnliches kostete sie einst den Job und das will sie sich nicht noch einmal gefallen lassen.


Der Autor holt weit aus, denn in den vielen kleinen Kapitel schildert er nicht nur das Ableben der Opfer, sondern auch viele andere kleine Begebenheiten, die sich nach und nach zu einem engmaschigen Teppich verknüpfen. Mittendrin ist eine eigenwillige Polizistin mit dem Herz auf dem rechten Fleck, die aber mit ihrer direkten und manchmal recht rüden Art oft genug aneckt. Um sie herum spinnt sich bald ein Netz aus Intrigen, denn auch einige ihrer ehemaligen Kollegen ermitteln. Und so kommen sie nach und nach hinter eine fiese Verschwörung bis in die höchsten Kreise. Zugleich treiben auch noch Menschen ihre Spiele, die ihrer Meinung nach das tun, was die Justiz versäumt hat.

Das wird teilweise recht deftig und brutal beschrieben, verschärft aber das „angenehme Kribbeln“, denn der Autor scheut sich auch nicht, die Gedankengänge der Täter zu beschreiben. Nach und nach verknüpfen sich die Handlungsstränge, so dass man ein immer besseres Bild über die Zusammenhänge bekommt. Und am Ende wird man mit einer spannenden Auflösung und interessanten Entwicklungen belohnt.

Längen gibt es in dem Roman nicht, denn es passiert immer wieder genug. Die Figuren sind ausreichend beschrieben, so dass man Sympathie für oder Abneigung gegen diese entwickelt und dabei gerne mitfiebert. Die Klischees, die bedient werden, stören dabei nicht einmal, sie sind eher hilfreich, um eine Person gleich einschätzen zu können.

Die Handlung ist rund und lässt keine Fragen den Fall betreffend offen, auch wenn ein paar Hintertürchen für die Fortsetzung offen bleiben, wie auch bestimmte Entwicklungen bezüglich der Hauptfigur.

Mit „Tiefschwarze Schuld“ bietet der Autor nicht nur einen spannenden Auftakt für seine neue Ermittlerin, sondern auch eine Geschichte, die eine gute Mischung aus Action, bösem Humor und spannenden Charakter-Zeichnungen der zahlreichen Figuren bietet, ohne dass man sich langweilt oder den Faden verliert.