Sarah Beth Durst: Feuer & Gold (Buch)

Sarah Beth Durst
Feuer & Gold
(Fire & Heist, 2018)
Übersetzung: Bettina Olbrecht
cbj, 2020, Paperback, 382 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 978-3-570-16564-5 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Sarah Beth Durst schreibt seit etwas mehr als zehn Jahren hauptberuflich Fantasy-Romane für Kinder und Erwachsene, die teilweise auch schon in Deutschland erschienen sind und eher in die episch dramatische Richtung gingen. „Feuer & Gold“ kommt etwas leichtfüßiger daher und richtet sich bewusst an junge Mädchen, die auch coole Abenteuer lieben.

 

Sky ist das einzige Mädchen in einer Familie von Drachen, die inmitten der Menschen leben, aber ihre eigenen Gesetze und Regeln haben. Eines hat sie alle durch den Verrat der Mutter schwer getroffen, hat diese es doch gewagt, einen anderen Drachen zu bestehlen und ist danach verschwunden. Während der Vater und ihre älteren Brüder sich in ihr Schicksal fügen und sich durchzubeißen versuchen, will das Mädchen nicht klein begeben und macht sich daran, die Wahrheit herauszufinden. Denn sie spürt, dass Vieles vor ihr verborgen wurde und sie den Weg ihrer Mutter gehen muss, um Aufklärung zu finden. Wenigstens muss sie das nicht alleine tun, denn eine menschliche Freundin, ein schrulliger Zauberer und eine gänzlich unerwartete Person stehen ihr bei.


Man merkt der Geschichte schon früh an, dass sie in erster Linie unterhalten soll. Mit selbstironischen Kommentaren erzählt die Heldin aus der Ich-Perspektive und macht sich über die neue Situation - nun ein armes reiches Mädchen zu sein, das von der Gesellschaft geächtet wird - eher lustig. Aber auf der anderen Seite bleibt sie auch nicht untätig, folgt ihrem eigenen Gespür und lässt sich dabei auch nicht von ihren nervigen Brüdern aufhalten, die ihr scheinbar immer wieder gerne im Weg stehen.

Familiäre Szenen nehmen einen größeren Raum ein, die romantischen Gefühle bleiben eher auf einem schwärmerischen Niveau. Im Vordergrund stehen die Bemühungen der pfiffigen Sechzehnjährigen, die Wahrheit herauszufinden.

Das Buch ist routiniert aufgebaut, die Handlungselemente greifen sauber wie Rädchen ineinander und erfüllen die Erwartungen der Leser. Und auch wenn es manchmal brenzlig wird, so bringt die Autorin ihre Helden doch nie wirklich in Gefahr, so dass das Happy End eigentlich schon früh zu erkennen ist.

In die Tiefe gehen weder die Charaktere noch die Geschehnisse. Das Buch ist aber flott und augenzwinkernd geschrieben, die Handlung so gestrafft, dads keine Längen aufkommen.

Alles in allem richtet sich „Feuer & Gold“ in erster Linie an Leserinnen ab zwölf Jahren, die die amüsante Mischung aus Familie und Abenteuer, garniert mit einem guten Schuss Romanze und Erwachsenwerden, am Ehesten genießen werden können.