Point Whitmark 29: Der Seelenkünder (Hörspiel)

Volker Sassenberg
Point Whitmark 29
Der Seelenkünder (Folge 1 von 2)
Sprecher: Jörg Löw, Sven Plate, Kim Hasper, Gerrit Schmidt-Foss, Bodo Henkel, Gerald Paradies, Dominik Freiberger u. v. a.
Titelbild von Ingo Masjoshusmann
Mit Musik von Matthias Günthert, Volker Sassenberg
Folgenreich, 2010, 1 CD, ca. 64 M;inuten, ca. 8,99 EUR, ISBN 978-3-8291-2323-5

Christel Scheja

Im Mittelpunkt der Hörspielserie “Point Whitmark“ stehen die drei jungen Reporter Tom Cole, Derek Ashby und Jay Lawrence, die in dem kleinen Küstenort an der amerikanischen Ostküste einen lokalen Radiosender betreiben.

Diesmal sind sie in Casa Vargas zu Gast, in dem ein spanisches Hafenfest stattfindet und nicht nur in Musik, Tanz und Essen mediterranes Flair aufkommen lässt. Auch die drei jungen Männer haben am Strand etwas ganz besonderes vorbereitet. Dabei behalten sie aber auch den mysteriösen Luiz del Santo im Auge, der nicht nur Kleidung aus dem 16./17. Jahrhundert trägt, sondern auch noch allen Ernstes behauptet, einst Hofastronom des spanischen Königs gewesen zu sein. Derek, Tom und Jay wissen, dass durchaus etwas dran sein könnte, denn immerhin sind sie schon oft genug mit dem Geheimnisvollen in Berührung gekommen. Doch es soll ihnen schlecht bekommen – zumindest einem von ihnen: Del Santo lässt Jay vor Publikum verschwinden. Zwar kommt der schon bald wieder zurück, doch sie müssen feststellen, dass er anders ist und sich immer stärker verändert... So bleibt ihnen nichts anderes, als heraus zu finden, was mit ihrem Freund passiert ist und welches Mysterium der angebliche Astronom vor ihnen und der Welt versteckt.

„Der Seelenkünder“ ist der Auftakt zu einem Zweiteiler, so dass in dieser Episode nur Fragen aufgeworfen aber nicht unbedingt aufgelöst werden und sich die Autoren Zeit genommen haben, nicht nur die Atmosphäre, sondern auch den Hintergrund aufzubauen. So kann die Veränderung Jays sehr interessant vonstatten gehen und das Grauen entwickelt sich langsam, hinterlässt einen angenehmen Schauer. Sie gibt der Geschichte auch den Kick, der den Vorgängern fehlte. Nicht unbedingt der Plot, sondern die Verwandlung Jays in etwas, das noch nicht abzusehen ist, macht die Geschichte spannend und neugierig auf die Fortsetzung. Ansonsten ist die Folge wieder ordentlich produziert. Die Soundeffekte und Musik sind auf die Dialoge abgestimmt und auch die Sprecher wieder besser bei der Sache als beim letzten Mal.

„Der Seelenkünder“ bietet damit eine Steigerung zur letzten Episode und stellt sicherlich nicht nur die Fans der Serie zufrieden. Denn gerade weil man sich diesmal mehr Zeit nimmt, um die Spannung aufzubauen und sich einen überraschenden Twist erlaubt, wird auch der eher konventionelle Plot plötzlich interessant.