Mark Brandis 9: Raumsonde Epsilon 1 & 10: Raumsonde Epsilon 2 (Hörspiel)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 15. August 2010 08:54
Nikolai von Michalewsky (Buch) & Balthasar von Weymann (Skript)
Mark Brandis 9: Raumsonde Epsilon 1
Mark Brandis 10: Raumsonde Epsilon 2
Sprecher: Michael Lott, Julien Hagegge, Christine Mühlenhof, Tomasina Ulbrichtm Mark Bremer, Martin Wehrmann, David Nathan, Cho See-Young und viele andere
Folgenreich, 2010, je 1 CD, Laufzeit 56 bzw. 61 Minuten, je ca. 8,99 EUR, ISBN 978-3-8291-2317-4 bzw. 978-3-8921-2318-1
Christel Scheja
Nur fünf Monate nach den letzten Folgen gibt es bereits Nachschub für die Hörspielreihe um Mark Brandis, denn das neue Abenteuer „Raumsonde Epsilon“ schließt direkt an „Vorstoß zum Uranus“ an. Auch diesmal wurde die Geschichte als Zweiteiler umgesetzt, die Folgen 9 und 10 der Reihe haben diesmal Laufzeiten von 56 und 61 Minuten.
Nun, da das Schicksal der „Delta IX“ geklärt ist, befindet sich Mark Brandis mit der „Hermes“ auf dem Rückflug zur Erde. Das unbemannte andere Schiff fliegt per Autopilot synchronisiert im Schlepptau, da er die Besatzung nicht auseinanderreißen möchte. Doch die ermüdende Routine an Bord sorgt dafür, dass die Aufmerksamkeit einmal nicht groß genug ist. Die „Delta IX“ verschwindet plötzlich spurlos. Der Verdacht liegt nahe, dass das Schiff von einem Kreuzer der Vereinten Orientalischen Republiken gestohlen wurde, der sich ebenfalls in diesem Bereich des Weltraums herumtreiben soll. Aber Spekulationen helfen nicht – man sucht nach dem Schiff. Doch anstatt der „Delta IX“ entdeckt die Crew der „Hermes“ zwei Dinge, mit denen sie überhaupt nicht gerechnet hat. Zum einen ist da eine Raumsonde, die keinen irdischen Ursprung zu haben scheint, und zum anderen ist eine abgelegene Weltraumstation von ganz anderen Leuten besetzt, als man vermutete. Nun mischt sich auch noch überraschend eine dritte Partei in die Jagd auf die „Delta IX“ und den extraterrestrischen Flugkörper ein: der abtrünnige Captain Roger D’Arcy, der wie Smith plant, die Weltherrschaft an sich zu reißen. Für ihn kommt diese ‚Büchse der Pandora‘ wie gerufen. Für Brandis und seine Leute sieht es sehr schlecht aus, aber es gibt jemanden, der sich ganz unverhofft als rettender Engel erweist und mit dem Mark am wenigsten gerechnet hat.
Diesmal ist das Geschehen gleich doppelt spannend. Neben angespanntem Geplänkel an Bord, der Jagd auf ein verlorengegangenes Schiff und Auseinandersetzungen mit zwei wirklich feindlichen Parteien, kommt erstmals auch noch außerirdisches Leben ins Spiel. Doch auch wenn der Sendbote der Aliens den Menschen nicht feindselig gesinnt ist, stellt sich immer wieder die Frage, ob die Menschen wirklich schon bereit dazu sind, sich höherem Wissen und Kontakten mit anderen Wesen zu stellen. Schon der Roman stellt diese Frage, das Hörspiel macht es ebenso deutlich und rückt nicht nur die Abenteuer-Elemente der Geschichte in den Mittelpunkt. Es geht zwar etwas turbulenter zu als in den letzten Folgen, aber dennoch werden die Menschen und ihre Gefühle nicht vergessen, gerade wenn es auf das Ende zugeht und nicht nur Mark Brandis folgenschwere Entscheidungen treffen muss.
Die Sprecher tun das Übrige dazu, um Brandis und seine Crew, die Gegenspieler und die überraschenden Verbündeten sehr lebendig darzustellen. Das Kino im Kopf schaltet sich beim Hören jedenfalls sehr schnell ein und nicht mehr aus.Besonders gelungen ist die Rückkehr einer Figur, mit der man eigentlich gar nicht mehr gerechnet hat. Auch wenn ihre Geschichte etwas abenteuerlich klingt – man nimmt es dem Sprecher und dem Autor doch ab, dass so etwas möglich ist, denn von Michalewski hat schon oft genug bewiesen, dass er weiß, wovon er spricht.
Alles in allem erweist sich „Raumsonde Epsilon“ als rundum gelungene Sache. Sowohl die abenteuerlichen als auch die nachdenklich philosophischen Aspekte der Geschichte werden berücksichtigt, und die Sprecher geben ihr Bestes, um alles plastisch darzustellen. Damit zeigt die „Mark Brandis“-Reihe wieder einmal, warum sie so hörenswert ist.