Michael Peinkofer: Das Gesetz der Orks – Erdwelt 3 (Buch)

Michael Peinkofer
Das Gesetz der Orks
Erdwelt 3
Titelillustration von Jan-Patrick Krasny
Karte von Daniel Ernle
Piper, 2008, Paperback mit Klappenbroschur, 574 Seiten, 14,90 EUR, ISBN 978-3-49275010-3

Christel Scheja

Mit „Das Gesetz der Orks“ geht die „Erdwelt“-Saga in die letzte und abschließende Runde. Michael Peinkofer erzählt von den ungleichen Ork-Brüdern Balbok und Rammar, denn der eine von ihnen ist groß und dumm, der andere zwar fett, aber ziemlich gewitzt. Zusammen mit der Elfenpriesterin Alannah und dem menschlichen Kopfgeldjäger Corwyn haben sie bereits viele Abenteuer bestanden und die Welt bereits mehrfach vor dem Zugriff des Bösen geschützt, aber noch immer keine Ruhe gefunden...

Während Corwyn und Alannah die Regentschaft über eines der verwaisten und halb zerstörten Königreiche übernehmen, um dort dafür zu sorgen, dass wieder Recht, Ordnung und Hoffnung einkehrt, verschlägt es die Orkbrüder durch einen Zauber auf eine entlegene Insel. Ehe sie sich versehen, werden sie versklavt und in eine Mine gesteckt. Zunächst wehren sie sich nicht, denn sie müssen erkennen, dass ihr Weltbild auf den Kopf gestellt wird: Nicht die Elfen sind diesmal die dekadenten und verweichlichten Geschöpfe – sondern die Orks. Die Spitzohren hingegen erweisen sich als gerissen und gnadenlos, zeigen Härte auch gegen sich selbst. Als der Schock überwunden ist, beschließen Rammar und Balbock, sich das nicht länger gefallen zu lassen und wagen die Flucht, Zusammen mit ein paar zwielichtigen Piraten und anderen wollen die Brüder den Elfen das Handwerk legen, indem sie einen magischen Kristall in der Hauptstadt zerstören...

Derweil bekommen auch Alannah und Corwyn Probleme, denn ein Zauberer enthüllt der Elfe, dass sie eine ganz andere Vergangenheit hatte, als sie dachte. Er weckt ihre Erinnerungen und bringt sie dazu, einen Weg zu gehen, der ihrem Ehemann nicht besonders gefällt. Es liegt auf der Hand, dass das Schicksal die beiden wieder mit den orkischen Brüdern zusammen führen wird.

„Das Gesetz der Orks“ spult, wie seine Vorgänger, ein sehr geradliniges Abenteuer ab. Es gibt so gut wie keine überraschenden Wendungen und auch die Situationen ähneln denen, die man schon kennt. Der Autor bleibt sich zwar in der Darstellung der Figuren treu, man hat aber auch das Gefühl, dass sie keinerlei Entwicklung durchgemacht haben, denn Rammar und Balbok erinnern weiterhin sehr stark an Laurel und Hardy, und die anderen Charaktere scheinen der Mottenkiste der trivialen Fantasy entnommen zu sein. Das trifft auch auf so manche Szene und vor allem den Humor zu. Das bedeutet nicht, dass der Roman unlesbar wäre: Peinkofer liefert eine solide gestrickte Geschichte ab, die zwar nur all zu bekannte Sujets verwurstet und wie in einer Nummernrevue abgespult wird, aber das geschieht sehr flüssig, actionreich und ohne Längen. Der Humor, der auf jeder Seite mitspielt, ist offen, derb und direkt, so dass man schon Slapstick auf Wirtshausniveau mögen muss.

Alles in allem ist „Das Gesetz der Orks“ ideal als Reiselektüre, wenn man keine Ansprüche an den Inhalt stellt und mit einer actionreichen Handlung ohne Tiefgang, vielen Klischees und flachen Figuren zufrieden ist. Nur wer mehr erwartet, sollte lieber seine Finger von dem Buch lassen.