Lucky Luke 92: Ein Menü mit blauen Bohnen (Comic)

Lucky Luke 92
Ein Menü mit blauen Bohnen
Zeichnungen: Achdé & Morris
Text: Claude Guylouis u.a.
Übersetzung: Klaus Jöken & Horst Berner
Ehapa, 2014, Hardcover, 44 Seiten, 12,00 EUR, ISBN 978-3-7704-3838-9 (auch als Album erhältlich, 5,95 EUR)

Von Irene Salzmann

„Lucky Luke“ ist ebenso wie „Asterix“ und „Isnogud“ ein Comic-Dauerbrenner, den man immer wieder gern liest, auf dessen neuesten Band man sich voller Erwartungen freut. Seit dem Tod von Morris hat Achdé als Zeichner das Erbe angetreten, und auch langjährige Fans müssen zugeben, dass er seine Arbeit gut macht, auch im direkten Vergleich mit seinem Vorgänger.

Das 92. Album, „Ein Menü mit blauen Bohnen“, beinhaltet sieben voneinander unabhängige Geschichten aus fast 40 Jahren (1966 bis 2004)! Dementsprechend sind verschiedene Texter beteiligt, darunter der unvergessene René Goscinny, und als Zeichner teilen sich Morris und Achdé den Band. Natürlich kann man auch eine gewisse Weiterentwicklung der Themen, des Erzählstils und der Illustrationen beobachten. Am meisten fällt auf, dass in den späteren Abenteuern der Titelheld nicht mehr raucht, sondern auf einem Strohhalm kaut. An Witzigkeit haben die Storys allerdings nicht eingebüßt.

Man begegnet auf den Seiten vielen aus der Serie bekannten Gesichter: den Daltons, dem dümmsten Hund aller Zeiten Rantanplan, Billy the Kid, seinem Cousin Machine Gun Kid und Morris selbst in einer Hommage von Achdé etc. Zudem fehlt es auch nicht an Anspielungen auf diverse Western-Filme und deren Helden, diesmal den in die Jahre gekommenen Schauspieler William S. Hart, Roy Rogers, William L. Boyd (Hopalong Cassidy) und Gary Cooper (Will Kane, „High Noon“) sowie Rin Tin Tin, der schlaueste Hund des Wilden Westens.

Allein schon diese Zusammenstellung an Geschichten aus unterschiedlichen Jahren, von mehreren Künstlern und mit vielen beliebten Figuren garantieren für eine Menge Abwechslung und Lesespaß!


In der Titelstory, „Der französische Koch“, begleitet Lucky Luke diesen nach Sunrise. Seit dort Gold gefunden wurde, ist der Teufel los, und alle Digger sind abhängig von einem einzigen Geschäftsmann. Als sich die Leute den kulinarischen Köstlichkeiten von Antonin Escudier zuwenden, die grässlichen Bohnen von Horacio Grizlee verschmähen und der Koch dank Lucky Lukes Beistand nicht einfach abserviert werden kann, wird ein Kochduell inszeniert. Doch Grizlee spielt mit falschen Karten.
Ein preußischer Offizier, der bereits viele Hunde geschult hat, soll nun Rantanplan beibringen, wie man zu einem guten Wachhund im Gefängnis wird: „Fass, Rantanplan!“ Aber wen? Und warum?
„Ein Lappe in Kanada“ hilft zusammen mit Lucky Luke Oldtimer aus der Bredouille, als Ganoven den alten Trapper entführen, weil sie sein Land haben wollen.
Endlich ist den Daltons die Flucht aus dem Gefängnis geglückt. Um nicht gleich wieder verhaftet zu werden, meiden sie die üblichen Orte. „Der Weg zum Sonnenuntergang“ wartet jedoch mit einer bösen Überraschung auf.
„Lucky Luke und Machine Gun Kid“ stehen sich zu einem Duell gegenüber. Dumm nur, dass Lucky Luke gerade einen hochprozentigen Whisky getrunken hat, der seine Wirkung zeigt.
„Stille Nacht, Rantanplan wacht!“ auch an Weihnachten. Allerdings lassen sich die Daltons davon nicht beeindrucken. Sie brechen aus dem Gefängnis aus und planen den nächsten Einbruch. Auf dieselbe Idee sind aber auch andere gekommen.
Gealterte Cowboys und Revolverhelden finden endlich einen Ort zum Rasten in „Paradise Gulch“. Lucky Luke packt das Grausen, als er sich im Salon zu den desillusionierten Rentnern gesellt.


Ein witziges, detailreich gezeichnetes Album, das Groß und Klein viel Vergnügen bereitet!