Heliosphere 2265 Band 12: Endspiel – Der letzte Schlüssel & D. Helix-Mosaik, Andreas Suchanek (Buch)

Heliosphere 2265 Band 12
Endspiel – Der letzte Schlüssel & Das Helix-Mosailk
Andreas Suchanek
Titelillustration von Arndt Drechsler
Greenlight Press, 2014, Taschenbuch, 334 Seiten, 10,99 EUR, ISBN 978-3-995834-055-8 (auch als eBook erhältlich)

Von Carsten Kuhr

Die „Hyperion“ mit ihrer Crew ist aus der alternativen Zukunft wieder in der Jetztzeit zurück, in der sich die Suche nach den fünf Schlüsseln, Menschen, deren DNA einen besonderen Marker enthält, intensiviert. Mit ihrer Hilfe will der Zeitreisende Richard Meridian alias Captain James Stark eine uralte Plage namens Ash´Gul´Kon aus ihrem Tachyonen-Gefängnis befreien. Dass diese die Galaxie überrennen, deren Bewohner gnadenlos umbringen oder versklaven will, ist dem Unsterblichen egal, zu verlockend ist der Preis, den die Ash´Gul´Kon ausgelobt haben.

Dass sich hinter dem Anführer der Assassinen niemand anderer als Richard versteckt, erweist sich als tückisch, hat dieser auf diese Weise doch nicht nur eine schlagkräftige, ihm ergebene Armee zur Verfügung, sondern auch das ihm überlassene Wissen. Als er sich daran macht, die menschlichen Schlüssel zu sammeln, ziehen Sjöberg wie die Republik ein ums andere Mal den Kürzeren. Mehr noch, wichtige Verbündete, wie etwa die unsterbliche Cassandra Bennet, gehen verloren. So müssen, um auch nur eine Chance zu haben, den Plan Meridians doch noch und in buchstäblich letzter Sekunde zu vereiteln, die so verhassten Gegner zusammenarbeiten.

Als sich das Tachyonen-Gefängnis öffnet kommt es zum Aufeinandertreffen aller Parteien – ein wahrlich explosives Wiedersehen…

Es ist geschafft, der zweite Zyklus wurde abgeschlossen – und das mit einem Paukenschlag!

Vorliegender Sammelband birgt zwischen seinen Deckeln alles, was sich der Freund abenteuerlichen Military SF wünscht: packende Kampfbeschreibungen sowohl im Weltraum wie auch im Gefecht Mann gegen Mann, Dramatik, dunkle Geheimnisse und Intrigen sowie jede Menge verblüffender Offenbarungen, mit denen man nicht gerechnet hätte. Zwar nimmt der Autor immer wieder einmal Anleihen bei anderen Serien – eine abgewandelte Wuchtkanone, eine vorlaute KI, eine Vorrichtung zum Beamen – dies sind aber inzwischen weidlich genutzte Topics, die von vielen Autoren in ihre Handlung eingebaut werden. Andreas Suchanek nutzt diese nur um seine eigenständige Handlung voranzutreiben, die sich, wie schon ausgeführt, sehr spannend liest.

Ihm gelingt die schwierige Gratwanderung zwischen temporeichen Actionszenen, einer faszinierend beschriebenen Zukunft mit den Geheimnissen und Schönheiten des Alls und durchaus ernsten Aussagen. Immer wieder geht es verklausuliert um Verantwortung, um Pflicht, Pressefreiheit, ja die Freiheit des Individuums per se und die damit verbundenen Opfer. Er zeigt die Mechanismen von totalitären Machtstrukturen auf, verbindet diese aktuellen Bezüge aber sehr geschickt mit seiner mitreißenden Handlung.

Wenn man dann noch ins Kalkül zieht, dass diese Sisyphusarbeit von nur einem Autor geschultert wurde, kann man nur voller Respekt der Hut ziehen. Bei all den dramatischen Geschehnissen gelingt es ihm gleichzeitig, die Grundlagen für den bevorstehenden dritten Zyklus zu legen. So warten wir gespannt, wie es wohl weitergehen wird mit der „Hyperion“ und ihrer Crew.