Heliosphere 2265 Band 11: Ohne Ausweg & Heimkehr, Andreas Suchanek (Buch)

Heliosphere 2265 Band 11
Ohne Ausweg & Heimkehr
Andreas Suchanek
Titelillustration von Arndt Drechsler
Greenlight Press, 2014, Taschenbuch, 262 Seiten, 9,90 EUR, ISBN 978-3-995834-021-3 (auch als eBook erhältlich)

Von Carsten Kuhr

Die „Hyperion“ ist mit ihrer Crew in einer alternativen Zukunft gestrandet. Man schreibt das Jahr 2317 man und hat dort nicht nur mit den Aaril eine technisch weit überlegene Fremdrasse kennengelernt, sondern auch eine etwas eigenwillige KI übernommen. Dass man im Kampf gegen ein Schiff der Ash´Gul´Kon schwer beschädigt wurde ist sekundär, löst sich die Realität in der sie sich befinden doch auf; der Exodus droht Schiff und Mannschaft.

Während Angreifer das System der Aaril angreifen, versucht die Crew zusammen mit den Aaril verzweifelt, die uralten, fast zerfallenen Maschinen in Gang zu setzen, die alleine eine Flucht und damit ein Überleben sichern könnten.

Gleichzeitig stehen sich die Machtblöcke im Jahr 2267 nach wie vor kriegerisch gegenüber. Während die frisch gewählte Präsidentin Jessica Shaw im Alzir-System versucht, eine Regierung zu bilden verfolgt der Diktator Sjöberg weiterhin gnadenlos und gewaltbereit seine Ziele. Selbst die Rückkehr der „Hyperion“ und ihrer Crew bringt ihn nicht aus seinem Konzept – sogar ein Treffen mit seinem ehemaligen Untergebenen Captain Cross ist da denkbar; aber sollte man das Risiko wirklich eingehen, denn nicht immer ist der Feind meines Feindes unbedingt mein Freund?

Der elfte Sammelband der die zunächst als eBooks erscheinenden Romane enthält, führt die „Hyperion“ zunächst wieder in heimatliche Gefilde. Hier gibt es viele Neuigkeiten auszutauschen, Wunden zu lecken und von alten Freunden Abschied zu nehmen. Gleichzeitig führt der Autor mit den Aaril und deren Versetzung in diesen Zeitstrom eine neue Kraft ins Geschehen ein, von der wir, da bin ich mir sicher, noch viel hören werden.

Man merkt, dass sich die Figuren fürs große Finale endgültig in Stellung bringen. Insbesondere der Imperator Sjöberg wird vorliegend näher gezeichnet. Ohne hier zu viel verraten zu wollen, hier erwarten den Leser einige durchaus ungewöhnliche Darstellungen des Charakters des Diktators.

Immer deutlicher wird dabei, dass Andreas Suchanek seine Handlung sorgfältig geplant hat. Puzzle-Teile fügen sich zu einem vollständigen Bild, Anmerkungen und Hinweise in früheren Romanen verbinden sich mit der aktuellen Handlung und sorgen für eine innere Logik. Hier merkt man den Romanen auch an, dass sie aus einer Hand stammen, dass Reibungsverluste so vermieden werden, auch wenn dies für den Autor natürlich viel mehr Arbeit bedeutet. Es war angedacht, in diesem Zyklus Gastautoren mit dem Verfassen von einzelnen Romanen zu betrauen – ein Projekt, das letztlich aus terminlichen Problemen verschoben werden musste.

Trotz der vielen Hinweise, des Umwegs über die Zukunft, bleibt der Plot spannend und liest sich flüssig und angenehm auf einen Rutsch durch. Das Tempo ist hoch, die Geheimnisse interessant, die Enthüllungen zum Teil sensationell, so dass für Spannung garantiert wird.