Heliosphere 2265 Band 9: Kampf um die Zukunft & Die Wahl, Andreas Suchanek (Buch)

Heliosphere 2265 Band 9
Kampf um die Zukunft & Die Wahl
Andreas Suchanek
Titelillustration von Arndt Drechsler
Greenlight Press, 2014, Taschenbuch, 250 Seiten, Euro 9,99, ISBN 978-3-94465-285-6 (auch als eBook erhältlich)

Von Carsten Kuhr

Wir schreiben das Jahr 2267. Das menschliche Sternenreich ist auseinandergebrochen. Auf der einen Seite steht die Solare Republik, die mit allen Mitteln von der NOVA Station aus versucht, Recht und Ordnung aufrechtzuhalten, auf der anderen Seite das vom Imperator Björn Sjöberg ausgerufene Solare Imperium, in dem der Despot eine Schreckensherrschaft errichtet hat.

Damit nicht genug, spielen auch noch Raumkräfte aus der Zukunft, der Ketaria-Bund der Assassinen und finstere Prophezeiungen eine nicht zu unterschätzende Rolle. Seit Jahrtausenden üben Zeitreisende, die ihren Geist immer wieder in neue Körper transferieren, einen unheimlichen Einfluss auf die Entwicklung der Menschheit aus und verfolgen ihre finsteren Pläne.

Während die „Hyperion“ mit ihrem Captain Jayden Cross in der, nein besser gesagt: einer Zukunft des Jahres 2317 gestrandet ist, spitzt sich die Lage im NOVA System zu. Die Wahl der oder des neuen Präsidenten der Republik steht an; eine Wahl, auf die der Bund der Assassinen Einfluss nimmt. Als die Wahl glücklich überstanden ist, schlägt der Ketaria-Bund gnadenlos zu – und meuchelt eine der einflussreichsten Figuren der neuen Republik.

Währenddessen muss die „Hyperion“ ohne ihren etatmäßigen Captain auskommen. Als Cross erkennen muss, dass sein ältester Freund einer der unsterblichen Zeitreisenden ist, bricht für ihn eine Welt zusammen, versinkt in Depressionen – und dies gerade, als die „Hyperion“ eine Spur zum Dunklen Wandler gefunden hat…

Für den zweiten Zyklus der packenden SF-Serie um die „Hyperion“ und ihrer Crew ist Halbzeit. Und, wie uns der Autor Andreas Suchanek in seinem Nachwort mitteilt, heißt dies, dass ein wahrlich fieser Cliffhanger auf die Fans der Reihe wartet. Ganz nebenbei gilt es Abschied zu nehmen von einer liebgewonnenen Figur, die ohne zu viel Pathos – aber zur Rolle passend – dauerhaft aus der Handlung genommen wird.

So ist dieser Band auch eine Zäsur. Zum einen taucht in dem Roman „Die Wahl“ das erste Mal die „Hyperion“ nicht auf, zum anderen rücken andere Figuren weit mehr als bislang gewohnt ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Neben der neuen Führung der Republik ist dies auch die Chance für die Crew der „Hyperion“, mehr Profil zu zeigen und sich zu präsentieren. Der Autor nutzt diese Chance weidlich und ich muss ihm attestieren, dass diese Vorgehensweise dem Zyklus gut tut. Gerne habe ich mich auf die neu ins Zentrum gerückten Personen eingelassen, mich an ihren Ecken und Kanten gerieben, ihre Sorgen und Nöte verinnerlicht und gebannt geschaut, wie sie aus dem Schlamassel, in das der Autor sie hineinwarf, herauszukommen versuchten. So sehen wir einmal mehr den Vorhang fallen und warten gespannt, wie es unseren Protagonisten wohl weiter ergehen wird.