Heliosphere 2265 Band 10: Hetzjagd & Im Zentrum der Dunkelheit, Andreas Suchanek (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Freitag, 28. November 2014 10:47
Heliosphere 2265 Band 10
Hetzjagd & Im Zentrum der Dunkelheit
Andreas Suchanek
Titelillustration von Arndt Drechsler
Greenlight Press, 2014, Taschenbuch, 250 Seiten, 9,99 EUR, ISBN 978-3-958-34003-9 (auch als eBook erhältlich)
Von Carsten Kuhr
Im ersten Teil dieser Doppelfolge entführt uns der Autor erneut zur NOVA Station. Nachdem im letzten Band eine der Schlüsselfiguren der Rebellion durch einen Attentäter des Ketaria-Bundes ermordet wurde, versucht Sjöberg nun mit einer ultimativen Waffe, seine Gegner und deren Rebellion endgültig zum Scheitern zu bringen.
Die Dunkle Welle, die das System heimsucht, sorgt nicht nur dafür, dass die gerade wieder im Aufbau befindliche Flotte der Solaren Republik erneut schwer getroffen wird, sie ermöglich dem Attentäter auch zu fliehen. Dass er sich ausgerechnet das Schiff von Captain Jackson Brown zur Flucht aussucht aber erweist sich als Fehler – dient hier doch auch Kirby. Mit einer Handvoll unerfahrenen Fähnrichen frisch von der Akademie und einem nur halb fertiggestellten Raumschiff nimmt sie die Verfolgung des Flüchtigen auf.
Im zweiten Roman geht es wieder ins Jahr 2317, einer Zukunft, die kurz vor ihrer Auslöschung steht. Hier ist die „Hyperion“ gestrandet und muss in einem beispiellosen Info-Dump erfahren, was wirklich hinter den Angriffen der Dunklen Welle und den Attacken des Ketaria-Bundes steckt – es wird deutlich, dass nicht weniger als der Untergang der Menschheit kurz bevorsteht…
Gerade als ich den ersten Verlust eines wichtigen Handlungsträgers halbwegs verdaut hatte, ereilt die Verteidiger der NOVA Station ein erneuter Nackenschlag. Wieder gilt es, eine wichtige, integre Figur zu verabschieden, wobei insbesondere das Personenkarussell im Reich der Solaren Republik doch merklich ausgedünnt wird. Während die Widersacher allenfalls einmal ins Gefängnis wandern, werfen unsere Streiter für das Gute in erschreckendem Tempo das Handtuch. Das ist bitter, zumal wirklicher Ersatz – noch zumindest – nicht in Sicht ist.
Dann aber wartet ein Roman auf den Leser, der diesen staunend und perplex da sitzen lässt. Einmal mehr gelingt es Suchaneck, seine Leser nicht nur mit einem wirklich fiesen Cliffhanger zurückzulassen, auch die Hintergründe und Motivationen vieler Handelnder werden offenbart. Das wirkt fast ein wenig brutal, prasselt doch eine ganze Masse an Offenbarungen auf einen herein; gleichzeitig aber wird die weitere Handlung vorbereitet und neue, schreckliche Gegner im aktiven Kampf gegen die Marines und die „Hyperion“ eingeführt.
Das Tempo bleibt hoch und die Spannungskurve zeigt weiter steil bergauf, so dass man gespannt wartet, ob und wie Jayden Cross mit der „Hyperion“ seinen Kopf wohl noch aus der Schlinge wird ziehen können.