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Top-Hits: Die Highlights der kommenden Monate

Zweimal jährlich fragt Phantastik-News.de die Herausgeber der wichtigsten deutschsprachigen Reihen im phantastischen Bereich nach ihren Lieblingstiteln im kommenden Halbjahr. Hier sind die Highlights der kommenden Monate.

Bastei Lübbe

Bei uns ist der Schwerpunkt angesichts des großen Events am Horizont bei den Top-Titeln in die Auen des Landes verlagert. Pünktlich zum Film haben wir die beste (und am prächtigsten gestaltete) Hobbit-Anthologie der Welt am Start: „Große Geschichten vom Kleinen Volk“. Die Top-Fantasy-Autoren aus unseren Gefilden haben ihre Kräfte gebündelt. Nicht, um einen dunklen Herrscher zu zerstören, sondern um dem Fantasy-Fan die charmantesten und größten Geschichten zu präsentieren, die ein so kleines Volk wie die Halblinge zu bieten hat. Jede Geschichte ist liebevoll und aufwändig illustriert. Wir haben inzwischen die ersten gedruckten Exemplare bekommen, und alle Beteiligten sind total begeistert. Eine unbedingte Kaufempfehlung, da bekommt man wirklich etwas sehr Schönes für sein Geld.

Ein weiterer Hobbit-Titel ist von Prisca Burrows, „Der Fluch der Halblinge“, ein klassischer Fantasy-Stoff mit ein paar sehr überraschenden Wendungen im Plot. Inhaltlich geht es um folgendes: Seit langer Zeit leben die Halblinge als Sklaven von Menschen und Elfen. Sie kennen kein anderes Schicksal. Fionn Hellhaar ist so ein Halbling. Er hat Geburtstag, und sein Herr hat ihm gestattet, mit den anderen Sklaven zu feiern. Doch in der Nacht wird ein Mensch im Haus ermordet. Es soll ein Halbling gewesen sein. Die Folgen sind verheerend: Alle Halblinge werden eingekerkert – bis auf Fionn, der in letzter Sekunde fliehen kann. Inmitten einer feindlichen Umgebung schmiedet er einen Plan. Er will sein Volk befreien. Nicht nur aus den Kerkern, sondern auch aus der Sklaverei…

„Land des Todes“ ist der neue Roman der Bestsellerautorin Alison Croggon, der uns besonders beeindruckt hat. Ihre „Pellinor“-Saga hatte eine deutsche Gesamtauflage von 170.000 Exemplaren erreicht. Nun legt sie ein neues Werk vor: einen düsteren Stand-Alone-Roman voller Magie, Freundschaft und obsessiver Gefühle. Land des Todes – so heißt der raue Norden, in dem die Magie wild und gefährlich ist und das Gesetz der Vendetta, der Blutrache, herrscht. Hier wachsen Lina, die Tochter des Grundherrn, und Damek, ihr adoptierter Ziehbruder, gemeinsam auf. Zwischen ihnen entsteht eine innige und unzertrennliche Freundschaft ... Doch Linas Leben steht unter einem unheilvollen Stern: Sie ist eine geborene Hexe, und im Norden ist Magie nur Männern erlaubt. Magiebegabte Frauen werden fortgejagt oder getötet. Allein der mächtige Stand ihres Vaters schützt Lina. Doch als er stirbt, beginnt für sie eine Zeit der Demütigung. Unter dem neuen Lord wird sie zu einer Bediensteten degradiert. Doch Damek, der Lina über alles liebt, sieht nicht tatenlos zu ... und setzt eine verhängnisvolle Kette von Ereignissen in Gang.

Mit „Der Monstrumologe und die Insel des Blutes“ legt Rick Yancey seinen neuen Roman über den Monstrumologen Dr. Warthrop vor. Der geht mit seinem Lehrling Will Henry wieder auf eine sehr rasante Monsterjagd: düster, stimmungsvoll … cool. In diesem Roman jagt der Doktor ein legendäres Wesen, das die Fachwelt als den „Heiligen Gral“ der Monstrumologie bezeichnet. Er lässt Will Henry in New York zurück und nimmt stattdessen einen neuen Assistenten mit. Für den jungen Will bricht eine friedvolle Zeit an, ganz ohne mitternächtliche Sezierstunden, rasante Fluchten und Monster jedweder Art. Monatelang hört er nichts vom Doktor. Dann kehrt eines Tages der Assistent zurück, mit einer schrecklichen Nachricht: Der Doktor ist tot. Will traut dem Assistenten nicht über den Weg und macht sich selbst auf die Suche nach seinem Lehrmeister. Seine Reise führt ihn nach Socotra. Die Insel des Blutes, wo roter Regen vom Himmel fällt…

Ruggero Leò, Bastei Lübbe

Blanvalet

Wenn es um eine große High-Fantasy-Saga geht, die es an Komplexität mit „Das Lied von Eis und Feuer“ von George R. R. Martin aufnehmen kann, dann hört man am häufigsten vom „Spiel der Götter“ von Steven Erikson. Mit „Die Gärten des Mondes“ erscheint der erste Band im Dezember 2012 als Taschenbuch. Aber wie schafft es ein Titel, der seit Jahren bereits als Trade Paperback erhältlich ist, in meine TOP-3-Liste für Phantastik-News.de? Dazu muss ich ein wenig ausholen …
Als im Jahre 2000 die Trade-Ausgabe auf den deutschen Markt kam, habe ich noch nicht bei Blanvalet gearbeitet. Ich war noch nicht mal Lektor. Allerdings habe ich zu der Zeit auch jeden Fantasy-Roman gelesen, der mir in die Finger kam. Darunter war auch „Die Gärten des Mondes“. Ich habe die ersten fünfzig Seiten gelesen – und es zur Seite gelegt. Hat mich nicht gepackt, konnte mich nicht begeistern. Ein paar Monate später hatte ich gerade nichts zu lesen, außer dem bereits angelesenen Erikson-Roman. Ich fing also noch mal an – und seitdem bin ich ein begeisterter Fan. Ich weiß also aus eigener Erfahrung, dass die Serie um „Das Spiel der Götter“ eine zweite Chance verdient.
Um den Inhalt hier wiederzugeben, ist der Roman fast zu komplex, und ich könnte ihm kaum gerecht werden. Es geht um Krieg und Intrigen, um Helden, Feiglinge und Leute, die sich einfach nur so über Wasser halten wollen. Es geht um Götter, solche, die welche werden wollen, und um diejenigen, mit denen die Götter ihre Spiele treiben. Kein Charakter ist das, was er auf den ersten Blick zu sein scheint. Und wenn einmal doch, dann, weil der Autor es genau so wollte, nicht weil er zu faul war.
Jedem, der „Das Spiel der Götter“ noch nicht kennt, kann ich nur empfehlen, wenigstens einen Blick hineinzuwerfen. Und wenn nötig – ich weiß es aus eigener Erfahrung –, dem Buch eine zweite Chance zu geben. Es lohnt sich.

Mit „Der Weg der Helden“ von David Gemmell habe ich mir einen Traum erfüllt, den ich hege, seit ich Lektor bin. Der Roman erscheint erst im April 2013, aber niemand sollte ihn bis dahin aus dem Gedächtnis verlieren.
Viele der Leser von Phantastik-News.de werden seine „Drenai-Saga kennen oder Romane wie zum Beispiel „Ritter dunklen Rufes“. David Gemmell ist, beziehungsweise war – er ist inzwischen leider verstorben –, einer der besten Autoren von Heroischer Fantasy, die es gibt. Er hat Autoren wie Joe Abercrombie oder Brent Weeks den Weg geebnet, von dem einfach gestrickten Kampf Gut gegen Böse abzuweichen. Gerade darum ist es mir unverständlich, warum „Der Weg der Helden“ bislang nicht auf Deutsch erschienen ist.
Es geht um Talaban, einem der letzten seines Volkes. Einst beherrschten seine Leute die Welt, aber nun ist kaum noch etwas von der alten Macht geblieben. Doch jetzt fällt die grausame Armee der Kristallkönigin über die Welt her. Talaban glaubt, nur er und seine Freunde seien in der Lage, sie aufzuhalten. Aber dann lernt er das Bauernmädchen Sofarita kennen und ahnt, dass er nun die Geburt einer Legende miterlebt. Talaban beschließt, die junge Frau zu beschützen, zu leiten und – wenn es so weit ist – für sie zu sterben.
In „Der Weg der Helden“ erwartet den Leser mit Talaban und seinen Gefährten Menschen, die wissen, dass sie keine Chance haben, und die dennoch das Richtige tun. Und um zu zeigen, was den Leser wirklich bei den Romanen von David Gemmell erwartet, ende ich mit einem Zitat von ihm selbst: „Helden erinnern uns an das, was wir sein könnten.“

Aber ich habe auch noch einen brandneuen Autor im Gepäck. Mit „Das Wispern der Schatten“ erscheint im März 2013 das deutsche Debüt von Adam J. Dalton.
Jillan wächst behütet im Reich der Erlöser auf. Was auch geschieht, er weiß, dass der Heilige Azual ihm beistehen wird. Bis zu dem schicksalhaften Tag, am dem aus ihm unkontrollierte Magie hervorbricht und er einen seiner Mitschüler umbringt. Kaum jemand ist mehr entsetzt als Jillan. Denn die Heiligen dulden keine magischen Kräfte neben ihren eigenen. Als Ketzer gejagt, flieht Jillan in die Wildnis, um sich dort ein neues Leben aufbauen. Doch dann beschließt der Heilige Azual, den jungen Mann persönlich zur Strecke zu bringen …
Adam Dalton zeichnet in „Das Wispern der Schatten“ eine düstere Fantasy-Welt und zeigt, dass eine verzerrte Wahrheit schlimmer ist als eine Lüge. Und wenn man auch nachvollziehen kann, wie Azual wurde, was er heute ist, und warum die Armee der Helden im Auftrag der Erlöser Ketzer niedermetzelt, so sind auch Jillan und seine Gefährten nicht frei von Eigenschaften, die den Leser mit zwiespältigen Gefühlen zurücklassen.
Adam Dalton ist eine großartige neue Stimme in der Fantasy, und alle, denen die Romane von Patrick Rothfuss gefallen, sollten einen Blick in „Das Wispern der Schatten“ riskieren.

Penhaligon

Mein Hardcover-Tipp für diesen Winter ist „Jake Djones und die Hüter der Zeit“ von Damian Dibben. Bereits bevor er in England erschienen ist – also bevor irgendjemand wusste, ob es ein Erfolg wird –, waren die Rechte in 22 Länder verkauft. Lektoren aus fast zwei Dutzend Ländern waren also unserer Meinung: „Jake Djones und die Hüter der Zeit“ ist ein großartiger Abenteuer-Roman.
Jake Djones führt ein ganz gewöhnliches Leben – bis er eines Tages vom Geheimbund der Geschichtshüter erfährt. Die Agenten dieses Bundes eröffnen Jake nicht nur, dass er durch die Zeit reisen kann, sie benötigen auch noch seine Hilfe. Der skrupellose Prinz Xander Zeldt will die Vergangenheit nach seinem Willen verändern und der Welt damit für alle Zeit seine Herrschaft aufzwingen. Gemeinsam mit den besten Agenten der Geschichtshüter begibt Jake sich auf eine gefährliche Mission ins Venedig des 16. Jahrhunderts. Das Schicksal der Menschheit hängt allein von ihrer Entschlossenheit ab – in der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft...
Jake ist ein großartiger Held. Aber jeder ist nur so gut wie sein Team. Und darum ist für mich „Jake Djones und die Hüter der Zeit“ etwas Besonderes. Denn die Nebencharaktere sind großartig. Mein Favorit ist Nathan, einfach weil er seinen Humor nicht verliert, egal welcher Gefahr er gegenübersteht. Böse Zungen mögen jetzt sagen, dass das alles doch schon dagewesen sei. Ich weiß nicht, vielleicht haben sie sogar Recht. Aber nicht so, nicht so gut. Und darum sollte jeder einen Blick riskieren. Denn eins ist – zumindest mir – klar: Es ist Zeit für neue Helden!

Holger Kappel, Blanvalet

Heyne

Im Winterhalbjahr 2012/2013 warten einige phantastische Leckerbissen im Heyne-Programm, auf die ich mich wirklich freue. Welch ein Privileg, mit so herausragenden Autoren zusammenarbeiten zu dürfen!

Bernhard Hennen: „Drachenelfen – Die Windgängerin“
Das Winter-Highlight im großen Tradeformat ist sicherlich der neue „Drachenelfe“n-Roman von Bernhard Hennen. Was mich an diesem Autor immer wieder beeindruckt, ist nicht nur die enorme epische Breite, mit der er seine Geschichten aufspannt, sondern auch die vielen Facetten seiner Figuren, die seiner großen Saga um die geheimnisvollen Drachenelfen, ihren Kampf gegen den Untergang der Welt der Drachen und das Heraufdämmern einer neuen Zeit ungeheure Tiefe verleihen. Ich empfehle eine große Kanne Tee, Gebäck in Reichweite und einen Ohrensessel für viele Stunden Fantasy-Genuss!

Im Heyne Taschenbuch freue ich mich auf drei Romane, die große Phantastik mit großen Namen verbinden:

T. S. Orgel: „Orks vs. Zwerge“
Als Fantasy-Lektor hatte ich einen so großen Spaß an der Entstehung dieses Romans, dass ich nun hoffe, Sie werden die Begeisterung daran teilen können! Die Grundidee war so schlicht wie ergreifend: den Konflikt zweier Völker einmal nicht als Folie für den Hintergrund einer Geschichte zu verwenden, sondern in einer einzigen, actiongeladenen Schlacht auf die Spitze zu treiben – aus den Blickwinkeln beider Parteien! Thomas & Stephan Orgel, die beiden Brüder hinter dem Pseudonym, haben daraus einen so packenden, witzigen, atemberaubenden und einfallsreichen Roman entwickelt, dass mir beim Lesen jedes Mal schier Hören und Sehen verging. Und jetzt sind Sie dran!

Sergej Lukianenko: „Wächter des Morgen“
Eigentlich muss ich zu diesem Buch gar nicht viel sagen, außer: Der neue „Wächter“-Roman ist da! Wer düstere russische Phantastik mag und wer die bisherigen vier Romane über die Kämpfe der Mächte des Lichts und der Dunkelheit verschlungen hat, der kommt an diesem Buch kaum vorbei. Ich kann es jedenfalls kaum erwarten, wieder in das andere Moskau des Sergej Lukianenko und zur Tag- und Nachtwache zurückzukehren!

Peter V. Brett: „Die Flammen der Dämmerung“
Was macht Angst mit uns Menschen? Was geschieht mit uns, wenn wir uns von der Furcht regieren lassen, wenn wir Mut und Tatkraft verlieren? Diesen Fragen geht Peter V. Brett in seiner epischen Saga um den Kampf der Menschen gegen die Dämonen der Dunkelheit nach – und im Frühjahr 2013 erscheint endlich der dritte Band! Als ich Peter im August traf, versicherte er mir außerdem, dass die Reihe von Anfang an auf fünf Bände hin angelegt war; wir dürfen uns also noch auf einige weitere Abenteuer von Arlen, dem Tätowierten Mann freuen! Und wer weiß, vielleicht kommt Peter ja nächstes Jahr noch einmal nach Deutschland…

Sebastian Pirling, Heyne

Knaur

„Der geheime Name“
ist eine mitreißende Neuerzählung des Rumpelstilzchen-Märchens in heutiger Zeit. Aus Kindergeschichten werden düstere Abenteuer für Erwachsene. Neuinterpretationen von Märchen liegen im Trend: 2012 laufen mehrere große Märchenverfilmungen in den Kinos, und in den USA sind 2011 zwei aufwendige TV-Serien mit Märchen-Thematik gestartet. Daniela Winterfeld hat für „Der geheime Name“ ein wunderschönes Setting gewählt: die Lüneburger Heide. Hier werden die nebligen Moore dieser wildromantischen Gegend zu einem Hort der Magie!

Inhalt: Rumpelstilzchen wollte das Kind der Königin. Er bekam es nicht. Jahrhunderte später schließt ein anderes Wesen seiner Art einen neuen Pakt – und wird ebenfalls betrogen. Seitdem sucht es unablässig nach dem Kind … Seit sie denken kann, ist Fina mit ihrer Mutter auf der Flucht. Doch jetzt, mit 19, will sie endlich ein richtiges Zuhause finden und zieht zu ihrer Großmutter, die am Rand eines düsteren Moores lebt. Das Moor fasziniert Fina vom ersten Moment an – genau wie der geheimnisvolle Junge, der dort lebt. Weder Fina noch der Junge ahnen, dass sie beide nur Figuren in einem Spiel sind, das dem betrogenen Wesen endlich seinen Lohn bringen soll…

„Die Unsterblichen“ ist der Debütroman des amerikanischen Autors Drew Magary – ein mitreißender Thriller und eine beklemmend authentisch wirkende Zukunftsvision. Magary befasst sich mit dem Thema „Was passiert, wenn die Menschheit die Möglichkeit hat, das biologische Altern anzuhalten und sich mit einer einfachen Impfung gegen den Tod immunisieren zu lassen?“ Er lässt seinen Protagonisten John Farrell in seinem elektronischen Tagebuch, aber auch mit Zeitungsartikeln, Briefen und anderen Fundstücken die 60 Jahre seines Lebens dokumentieren, in denen er und ein Großteil der Menschheit nicht altert – während die Welt kollabiert...

Inhalt: Dem Vorwort kann man entnehmen, dass Amerika inzwischen unter russische Herrschaft gestellt wurde und „die Impfung“ komplett verboten ist. Wie ist es dazu gekommen? Sprung zurück in die Vergangenheit: 2019 ist die genetische Behandlung, die den Alterungsprozess stoppt, in den USA verboten; sie ist aber auf dem Schwarzmarkt verbreitet, so dass sich auch der junge Anwalt John Farrell die „Heilung vom Tod“ leisten kann. Überall gibt es gewalttätigere Proteste gegen das Verbot der Impfung, aber auch radikale Gegner der „Unsterblichkeit“ – und die sprengen die Arztpraxis in die Luft, zu der John gerade seine beste Freundin Katy gebracht hatte. John sieht eine wunderschöne Blondine vom Tatort weglaufen; er wird sie sein Leben lang suchen. Kurz darauf wird die Impfung offiziell erlaubt. 2029 sind die sozialen Strukturen, wie wir sie kennen, größtenteils auseinandergebrochen: Es gibt kaum noch normale Ehen; Kinder werden in Massen ausgesetzt, weil es ohne Wechseljahre zu viele Geburten gibt. Es entwickeln sich neue Kirchen, da der Papst alle Nichtsterbenden exkommuniziert hat; gleichzeitig radikalisieren sich Terrorgruppen, besonders die „Natürlichen“, die sich von Anfang an gegen die „Unsterblichen“ gewendet haben. Während es in den USA noch ganz gut läuft, wird es in Ländern wie China immer düsterer: Alle Menschen bekommen ihr Geburtsdatum eintätowiert, und wer dabei erwischt wird, dass er sich hat impfen lassen, wird gnadenlos exekutiert. Russland beginnt aggressiv, wehrlose Länder mit interessanten Ressourcen zu annektieren. 2059: Die Welt ist endgültig überbevölkert, die Ressourcen sind knapp, vor allem Wasser. John findet einen gutbezahlten Job als lizenzierter „End Spezialist“, um im Auftrag der Regierung Menschen beim freiwilligen Selbstmord zu helfen. Anfangs ist John nur der Begleiter, der darauf achtet, dass alle rechtlichen Schritte eingehalten werden; die tödliche Spritze, Kugel oder was immer der Todeswunschkandidat sich vorstellt, setzt sein Partner Ernie. Doch das wird sich ändern. Zumal der Staat bald dazu übergeht, die „End Specialist“ auch als Executive einzusetzen … 2079: Die sehr ansteckende Schafgrippe (eine Folge der Heilungs-Impfung bei Tieren) hat allein in den USA 100 Millionen Menschen dahingerafft. Die USA und Russland stehen im Krieg; Russland hat bereits Kanada und Alaska erobert. Deserteure (russische wie amerikanische) überfallen die Menschen. Wer es sich leisten kann, lebt in befestigten Wohnanlagen. China bombardiert seine eigenen Städte mit Nuklearbomben, um die Überbevölkerung zu verringern. Und damit ist dieses Schreckensszenario noch lange nicht zu Ende…

Mit „Hüter der Worte“ erschafft Diana Menschig eine Fantasy-Welt, in der Menschen durch die Kraft der Worte regiert werden, und ein junger Mann, der unversehens in das Abenteuer seines Lebens gerät. Tintenherz für Erwachsene sozusagen, jedoch härter und actionreicher!

Inhalt: Tom Schäfer hat ein Problem. Eben noch unbekannter Student aus Münster, wird er über Nacht mit seinen Bestsellern über seinen Helden Laryon der Nachwuchsstar der Fantasy-Literatur. Jetzt soll er einen ganzen Zyklus über Laryons Erlebnisse auf dessen Heimatinsel Willerin schreiben – und hat keine Ahnung, was in den Büchern passieren soll! Manchmal scheint es Tom, als würde Laryon höchstpersönlich allen Abenteuern aus dem Weg gehen. Die geordnete Welt des jungen Fantasy-Autors gerät aus den Fugen, als er eines Tages feststellt, dass die Welt, die er erschaffen hat, und auch sein Held Laryon, tatsächlich existieren – und dass Laryon durchaus einen eigenen Kopf hat. Unversehens gerät Tom mitten hinein in ein Abenteuer, das er nur mit Hilfe des widerspenstigen Laryon und seiner neuen Bekannten Mellie bestehen kann und in dem er Mächte kennen lernen wird, von deren Existenz er nicht einmal geträumt hatte…

„Das verbotene Eden: Logan und Gwen“ ist der 2. Teil der rasanten dystopischen Trilogie von Thomas Thiemeyer. Der Roman, er erscheint als Hardcover, kann natürlich auch für sich allein gelesen werden: Logan und Gwen erzählt die fesselnde Geschichte derer, die nach Davids und Junas Flucht im verwüsteten Land zurückgeblieben sind. Abenteuer, packende Action und Romantik für jedes Alter – ein echter Thiemeyer eben!

Inhalt: Von ihrer Gefährtin Juna verlassen und unzufrieden mit ihrem Leben, beschließt die Heilerin Gwen, sich einem Spezialkommando der Frauen anzuschließen, mit dem Ziel, den feindlichen Inquisitor – den Anführer der Männer – zu töten. Der Einsatz scheitert, und Gwen fällt in die Hände des jungen Kämpfers Logan, der sie mit zu seinem Clan nimmt, um sie dort als Sklavin zu verkaufen. Doch Logan verliebt sich in seine Gefangene und setzt damit eine Kette von Ereignissen in Gang, die unaufhaltsam zum entscheidenden Krieg zwischen Männern und Frauen führt.

Patricia Kessler, Knaur

Lyx

Mike Carey: „Felix Castor – Den Teufel im Blick“
Mit „Felix Castor – Den Teufel im Blick“ bestreitet der Brite Mike Carey – unter anderem auch ein fabelhafter Comicbuchautor – sein grandioses Debüt und lässt eine ordentliche Brise frischen (mit britischem Humor versetzten) Wind durch das Genre wehen. Carey verspinnt hier auf mitreißende Weise Elemente des Noir-Krimis mit übernatürlichen Komponenten und erschafft mit Felix Castor – seines Zeichens freischaffender Exorzist – einen Helden mit Herz, Witz und genügend Biss, um sich in einer Welt voll verteufelt fieser Geister, Werwesen und Dämonen durchsetzen zu können. Mit herrlich lakonischem Ton erzählt Felix Castor von seinen unfassbaren Fällen – eine Reihe, die viel verspricht und noch mehr hält.

Kendra Leigh Castle: „Erben des Blutes – Dunkler Fluch“
Der Jahrhunderte alte Vampirclan der Ptolemy wurde einst mit einem finsteren Fluch belegt. Königin Arsinöe beauftragt den Vampir und Gestaltwandler Tynan MacGillivray, eine Seherin ausfindig zu machen, die dem Clan endlich Frieden bringen soll.
Eine düster-sinnliche Serie für alle Vampirfans, die ihre Blutsauger etwas klassischer lieben, aber auf eine mitreißende Liebesgeschichte nicht verzichten wollen. Eine dicht gestrickte Hintergrundwelt, komplexe Vampirhierarchien und ein geheimnisvoller Held, der sich zwischen Pflicht und Leidenschaft entscheiden muss.

Bernd Perplies: „Im Schatten des Mondkaisers“
Im zweiten Band von Perplies’ dystopischer Trilogie geht das Abenteuer seiner jungen Heldin Carya weiter. Nachdem das Mädchen gemeinsam mit dem abtrünnigen Templersoldaten Jonas aus der Stadt Arcadion (eine postapokalyptische Variante Roms) geflohen ist, verschlägt es sie nach Frankreich an den Hof des „Mondkaisers“, der das Land mit eiserner Faust regiert. Hier geraten sie in Intrigen und Machtkämpfe und finden neue Hinweise auf Caryas geheimnisvolle Herkunft.
Die Serie besticht neben ihrem spannenden Abenteuerplot inklusive einer zarten Lovestory durch die faszinierende postapokalyptische Welt, in der sich die Überreste hochtechnischer Zivilisation mit neu entstandenen, archaisch anmutenden Gesellschaftsstrukturen vermischen. Genau wie der Orden des Lux Dei mit seinen gefürchteten Schwarzen Templern in „Flammen über Arcadion“ ein düsteres Abbild eines christlichen Kirchenstaates ist, so ist der Mondkaiser eine pervertierte Spiegelung des legendären Sonnenkönigs Louis XIV.

„Gesa Schwartz: „Grim – Die Flamme der Nacht“
Rätselhafte Nebel suchen die Oberwelt von Paris heim. Wo sie sich über die Stadt legen, fallen die Menschen in einen tiefen Schlaf, um kurz darauf spurlos zu verschwinden…
Im dritten Band von Gesa Schwartz’ epischer „Grim“-Serie müssen sich der Gargoyle Grim und die junge Menschenfrau Mia einer düsteren Bedrohung entgegenstellen und finden sich dabei mit ihren eigenen Abgründen konfrontiert. Wortgewaltig und fantasievoll entführt die Autorin ihre Leser erneut in ein dramatisches Abenteuer, eine Reise durch die geheimnisvollen Metropolen Europas, die von Wesen aus Träumen und Albträumen bevölkert sind.

Anja Arendt, Lyx

Piper

Michael Peinkofer: „Die Zauberer – Die komplette Saga“
Nach seinen Orks-Bestsellern erzählt Michael Peinkofer in der Reihe um „Die Zauberer“ die Vorgeschichte des Kontinents Erdwelt: Elfenkönige herrschen gemeinsam mit dem Rat der Zauberer über das Land. Ihre Aufgabe ist es, den Frieden zu wahren. Doch die Weisen sind entzweit, und finstere Verschwörer streben nach der Macht. In diesen unsicheren Zeiten ruht die Hoffnung ausgerechnet auf drei jungen Novizen…
Dieser Band vereint mit drei Romanen erstmals die komplette „Zauberer“-Saga, und das für den unschlagbaren Preis von 20.00 EUR. Aber nehmt einen Schwerlasttransporter mit in die Buchhandlung oder baut euren Briefkasten aus, schließlich wollt ihr diesen Klotz mit 1600 Seiten sicher ins heimische Wohnzimmer verfrachten.

Paul Erickson: „Der Wobbit, oder: Einmal Hin- und Rückfahrt, bitte!“
Wenn die Hobbits im Dezember bei uns einfallen, werden sich viele fragen: Wie ist Tolkien eigentlich auf die possierlichen Halblinge gekommen? Die Antwort ist ganz einfach: Er hat den „Wobbit“ gelesen, denn der schildert die haarsträubenden Abenteuer des unbeliebten Wobbits Milbo Muffin, der überraschend Besuch von dem windigen Zauberer Ranndarf zum Brunch bekommt und fortan von dreizehn Zwergen um den Verstand gebracht wird. Milbo soll einen Drachen töten, die Grundstückpreise retten und Fabelwesen überteuerte Ramschwaren verkaufen. Er wird sich auf eine Reise begeben, zu der noch kein Wobbit aufgebrochen und von der folgerichtig auch noch kein Wobbit zurückgekehrt ist…

Robert Corvus: „Feind – Die Schattenherren 1“
Tief unten in den weitläufigen Fantasy-Schmieden wird unaufhörlich gearbeitet, und nur zu oft sind die Eisen nicht heiß genug, um wirklich Herausragendes zu schaffen. Doch manchmal, in ganz seltenen Fällen, entsteht dort ein einzigartiges Werk. Ein Roman, der im Lektorat sofort begeistert. Der die Kollegen im Haus dazu veranlasst, freiwillig Sonderschichten zum Lesen zu schieben. Der in der Presseabteilung schon Monate vor Erscheinen die Journalisten und Blogger aufschlagen lässt – ist „Feind“, der Auftakt zu Robert Corvus’ „Schattenherren“-Saga, wirklich so gut? Lest selbst. Und stellt euch der düstersten Welt seit Markus Heitz’ „Albae“ und George R. R. Martins „Das Lied von Eis und Feuer“.

Ivi

Lissa Price: „Enders“
„Starters“, das Debüt der amerikanischen Drehbuchautorin Lissa Price, bescherte unzähligen Leserinnen und Lesern rund um den Globus schlaflose Nächte. Wer verbirgt sich hinter der Maske des unheimlichen Old Man, gegen den sich die sechzehnjährige Callie in einer sterbenden Welt stellen muss? „Enders“ wird nicht nur diese Frage beantworten, sondern auch die restlichen Geheimnisse von Callies Welt aufklären. Macht euch auf einige Gänsehaut-Überraschungen gefasst!

Carsten Polzin, Piper