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Top-Hits: Die Highlights der kommenden Monate

Zweimal jährlich fragt Phantastik-News.de die Herausgeber der wichtigsten deutschsprachigen Reihen im phantastischen Bereich nach ihren Lieblingstiteln im kommenden Halbjahr. Hier sind die Highlights der kommenden Monate.

Bastei-Lübbe

Top 3

1) Stephan Russbült – „Dämonengold“: Stellt euch einmal vor, es ist Weltuntergang und keiner geht hin. So ähnlich geht es dem Dämonen Baazlabeth in Stephan Russbülts neuem Roman! Wer diesen Autor noch nicht ausprobiert hat, dem rate ich mit diesem Band unbedingt dazu, denn es sind keine Vorkenntnisse nötig: der Auftakt einer Trilogie. Eine absolut geniale Mischung aus epischer Fantasy mit feinem Humor und übler Gewalt – einzigartig! Baazlabeth ist ein uralter Kriegerdämon. Er lebt in einer Dimension weit entfernt von der Welt der Menschen. Ab und an verirrt sich ein unglücklicher Mensch dorthin, und dann quält Baazlabeth ihn zu Tode. Doch eines Tages führt ein Magier in der Stadt Brisenburg eine Beschwörung durch und reißt den Dämon aus seinem Reich. Baazlabeth will schnellstmöglich zurück, doch er darf erst wieder gehen, wenn er 5.000 Goldstücke verdient hat. Auf ehrliche Art und Weise...

2) Matthew Sturges – „Schattenspäher“: Eine fantastische neue Stimme der Fantasy. „Midwinter“ war der Auftakt zu dieser Reihe. Der Autor beschreibt seine Story im Grunde als eine Fantasy-Version von „Das dreckige Dutzend“. Allerdings eine höchst gelungene! Im tiefsten Midwinter zerstörten die Unseelie-Elben die Stadt Selafae mit einer geheimnisvollen Waffe. Alles verging in einer Säule aus gleißendem Licht. Der ehemalige Kriminelle Perrin Alt befürchtet, dass dieser Angriff nur der Anfang war. Er sieht den Untergang seines ganzen Volkes nahen. Er will um jeden Preis an die übermächtige Waffe des Feindes gelangen und beschließt, hinter die feindlichen Linien vorzudringen. Dazu tritt er den Schatten bei, einer Gruppe aus Spionen, die so geheim ist, dass man sie für eine Legende hält.

3) Mike Resnick – „Jäger des verlorenen Einhorns“: Der Held dieser Reihe heißt J. J. Mallory. Und es liegt nicht am Alkohol, dass er all die verrückten Wesen sieht. Eine schräge Urban Fantasy vom Großmeister Resnick – einem der meistausgezeichneten SF/F-Autoren der Gegenwart. Die Hauptfigur Privatdetektiv John Justin Mallory versteckt sich in seinem Manhattener Büro vor seinem Vermieter, dem er permanent Geld schuldet. Er lässt das lausige Jahr noch einmal Revue passieren und macht schließlich den Bourbon dafür verantwortlich, dass er plötzlich einen streitlustigen Elf vor sich sieht. Der Elf bittet ihn um Hilfe. Mallory soll bis zum Morgengrauen ein gestohlenes Einhorn zurückbeschaffen. Gelingt ihm dies nicht, wird der Elf von der Gilde schwer bestraft. Mallory nimmt den Auftrag an. Und wünscht sich schon bald, er hätte es nicht getan...

Ruggero Leo, Lübbe



Blanvalet

Ann Aguirres „Die Enklave“ zeichnet ein ziemlich düsteres Bild von der Zukunft der Menschheit. New York wurde in einem längst vergessenen Krieg zerstört. Die Oberfläche ist durch Säureregen und glühende Hitze unbewohnbar geworden. In den U-Bahn-Tunneln der Stadt leben die junge Jägerin Zwei und ihr Partner Bleich, die sich Tag für Tag bemühen, genug Nahrung für ihren Stamm zu erlegen. Da wird Zwei an die Oberfläche verbannt. Ein sicheres Todesurteil! Darum kann sie kaum glauben, dass Bleich beschließt, sie zu begleiten. Doch der würde alles tun, um Zwei nicht zu verlieren

Als ich diesen großartigen Roman das erste Mal gelesen habe, hatte ich immer wieder Bilder vor Augen, die aus dem Film „I am Legend“ stammen könnten. Nur dass Ann Aguirre so lebendig schreibt, dass ich das Geschehen auch ohne Fernseher vor mir sehen konnte. Und ich habe wieder einmal erkannt, wie gut es ist, dass ich heute lebe und nicht in dieser Version der Zukunft. Jeder, der Dimitry Glukhovkys „Metro“-Romane oder Suzanne Collins’ „Tribute von Panem“ gerne gelesen hat, wird „Die Enklave“ verschlingen. Mir zumindest ging es so.

Mein persönlicher Fantasy-Favorit im Sommer 2011 ist die „Drachenjägerin“-Trilogie von Maja Winter. Es geht um Träume und Wünsche, und darum, was man zu tun bereit ist, um sie wahr werden zu lassen. Vor allem aber geht es darum zu erkennen, was man wirklich will.

Seit die junge Linn denken kann, träumt sie von Drachen, die ihr Dorf angreifen. Da geschieht die Katastrophe tatsächlich, und ihre Nachbarn machen sie für den Überfall verantwortlich. Verängstigt verlässt Linn ihre Heimat, um die Menschen, die sie liebt, zu schützen. Doch sie ist auch entschlossen zurückzukehren – als Drachenjägerin.

Natürlich wird Linn Drachenjägerin – ich glaube, damit verrate ich nicht zu viel –, aber sie lernt bald, dass sie damit zwar ihr Ziel erreicht hat, der Erfüllung ihres eigentlichen Traums aber nicht näher gekommen ist. In dieser Trilogie geht es darum, was man denkt, was andere von einem erwarten. Häufig irrt man sich und verliert sich selbst, wenn man die vermeintlichen Wünsche dennoch erfüllen will. Außerdem kämpft Linn darum, aus dem Schatten ihres berühmten Vaters treten zu können und sich so von seinem Erbe zu lösen. Natürlich gilt es Kämpfe zu gewinnen, Abenteuer zu bestehen und Verschwörungen aufzudecken. Aber bei der „Drachenjägerin“-Trilogie handelt es sich in erster Linie um großartige Bücher über Freundschaft, Vertrauen und den Weg zu sich selbst.

„Schwarzes Licht“ von Brent Weeks ist mein dritter Spitzentitel im Sommer 2011 und ist genau das Richtige für jene Leser, denen Schwarz –Weiß-Zeichnungen zu einfach sind und die verschiedene Grauschattierungen bei Charakteren vorziehen.

Gavin Guile ist der hoch geehrte Lord Prisma. Allein seine magischen Fähigkeiten, seine Intelligenz und seine Überzeugungskraft bewahren den unsicheren Frieden im Reich. Doch Gavin bleiben nur noch fünf Jahre zu leben. Fünf Jahre, um fünf unmögliche Ziele zu erreichen. Da erfährt er, dass er einen Sohn hat und von der Gefahr für dessen Leben. Um den unschuldigen Jungen zu retten, müsste Gavin sein dunkelstes Geheimnis offenbaren – und damit das Reich zerreißen.

Denn Gavins ganzes Leben fußt auf einer Lüge, und seine Macht ist lediglich geraubt. Er ist nicht unbedingt nett, und ich glaube nicht, dass ich ihn als Nachbar haben möchte. Dabei ist er gar nicht unsympathisch Aber das Leben ist nicht immer so einfach, und es ist toll mitzuerleben, warum er so geworden ist, wie er heute ist, und welche Auswirkungen das auf die aktuellen Geschehnisse hat. Mit seiner „Schatten“-Trilogie hat Brent Weeks gezeigt, dass er einen Vergleich mit Autoren wie Joe Abercrombie oder Peter V. Brett nicht zu scheuen braucht. „Mit Schwarzes Licht“ zeigt er, dass er noch eins drauflegen kann.

„Das Buch des Dämons“, der erste Band aus der Trilogie „Die Tore zur Unterwelt“ von Sam Sykes, macht unglaublich viel Spaß. Es handelt sich um großartige Abenteuer-Fantasy mit dem gewissen Extra.

Lenk und seine Freunde sind Abenteurer. Sie sind niemandem verpflichtet und kämpfen nur gegen Bezahlung. Doch für Geld würden sie wirklich alles tun – wenn es sein muss, würden sie sogar Helden sein und die Welt vor den Dämonen retten …

Das klingt jetzt zunächst vielleicht nicht sooo außergewöhnlich. Aber abgesehen davon, dass die Action packend, die Handlung spannend und das Tempo äußerst rasant sind, überzeugte mich dieses Debüt von Sam Sykes durch einen weiteren Punkt. Die Helden aus Das Buch des Dämons können einander nicht besonders gut leiden. Diese Abneigung führt zu fetzigen Dialogen, die den bissigen, manchmal makaberen Humor des Autors offenbaren und der dem Roman eine besondere Note verleiht. Wirklich unwiderstehlich wurde Das Buch des Dämons für mich, als Lenk auch noch erkennt, dass er sich in eine seiner Gefährtinnen verliebt hat.

Aber diese Auflistung der Top-Titel des Sommers 2011 wäre ohne „Sonea – Die Heilerin“ von Bestsellerautorin Trudi Canavan wohl kaum vollständig. Auch wenn mir „Das Zeitalter der Fünf“ wirklich gut gefallen hat, bin ich doch begeistert, dass sich Trudi Canavan mit ihrer dritten Trilogie wieder Soneas Geschichte zugewandt hat.

Lorkin, der Sohn der schwarzen Magierin Sonea, wurde in Sachaka entführt. Seine Häscher hoffen, von ihm die Kunst der Heilung durch Magie zu erlernen, die in Sachaka unbekannt ist. Lorkin weiß jedoch, dass diese Fähigkeit im Falle eines Krieges einen enormen Vorteil birgt. Er ist fest entschlossen, das Geheimnis zu wahren. Doch dann verliebt er sich in eine seiner Entführerinnen. Währenddessen verfolgt seine Mutter Sonea in ihrer Heimat Kyralia einen abtrünnigen Magier, der seine Dienste an die Diebesgilde verkauft hat. Ein Mord, begangen mit Hilfe schwarzer Magie, lenkt sie jedoch von ihrer Aufgabe ab. Denn wenn der Mörder tatsächlich ein schwarzer Magier ist, ist Sonea die Einzige, die ihn aufhalten kann...

Worauf ich mich dieses Jahr besonders freue, ist, dass ich Trudi persönlich kennenlernen werde. Wir konnten sie nämlich dafür begeistern, Deutschland zu besuchen. Anfang Juni, rechtzeitig zum Erscheinen von Die Heilerin ist es so weit. Und natürlich wird es auch Lesungen mit ihr geben. Mein derzeitiger Stand ist, dass sie in Köln, Hannover, Hamburg, Berlin und Leipzig zu treffen sein wird. Und damit wird das Erscheinen des zweiten Bandes der Sonea-Trilogie für mich eindeutig ein Highlight des Jahres 2011.

Holger Kappel, Lektor Blanvalet



Heyne

Ronald Malfi: „Snow“: Wann haben Sie sich zuletzt so richtig gegruselt? Bei Stephen King? Bei „Blair Witch Projekt“? Ganz bestimmt jedenfalls nicht bei Trash-Slasher-Filmen wie „Hostel“ oder „Saw“ – diese Werke bedienen gänzlich andere Instinkte. Sich gruseln hat nämlich nichts mit Blutorgien zu tun, sondern immer mit einem Geheimnis, beziehungsweise DEM Geheimnis schlechthin: „Was zur Hölle geht hier eigentlich vor?“ Auf grandiose Weise löst der amerikanische Autor Ronald Malfi diesen Deal mit dem Leser in seinem Roman „Snow“ ein, in dem eine Gruppe von Menschen in einen riesigen Schneesturm gerät – und dort IHNEN begegnet. Aber wer sind SIE eigentlich? Der perfekte Roman, wie es so schön heißt, für eiskalte Winterabende. Genau deshalb bringen wir ihn auch im Juli…

Marcel Theroux – „Weit im Norden“: Viel Schnee hat es auch in Marcel Therouxs Debütroman „Weit im Norden“, doch dieser Text gehört zu einem ganz anderen Genre, das sich derzeit wieder großer Popularität erfreut. Klimaveränderungen – vulgo: die „Klimakatastrophe“ – haben das Leben auf der Erde radikal verändert; die menschliche Population ist massiv zurückgegangen; eine neue Eiszeit hat begonnen. Es ist eine Welt, in der sich die Verhältnisse umgekehrt haben: Nicht wir beherrschen die Natur, die Natur beherrscht uns. Es liegt allzu nahe, da an aktuelle Ereignisse zu denken … Auch wenn Marcel Theroux nicht damit hausieren geht, dass er der Sohn des großen Paul Theroux ist, so erkennt man doch gleich, dass er die Fabulierkunst und die Begeisterung des Vaters für exotische Schauplätze geerbt hat. Ein äußerst beeindruckender Roman; der Vergleich mit Cormac McCarthys „Die Straße“ ist hier keinesfalls zu hoch gegriffen.

Victoria Schlederer – „Fortunas Flug“: Trends kommen und gehen. Gerade ist Steampunk in aller Munde, und kaum jemand erinnert sich daran, dass der Begriff einst in einem Leserbrief des SF-Insider-Magazins „Locus“ das Licht der Welt erblickte. Aber macht ja auch nichts: Steampunk, dieser Mix aus Science Fiction und Fantasy und historischem Roman, bietet den Autoren eine so prächtige Spielwiese, dass sie ihrer Phantasie im wahrsten Sinne des Wortes freien Lauf lassen können. Und wenn man dann noch eine so sprachbegabte Schriftstellerin wie Victoria Schlederer ist (die 2009 mit „Des Teufels Maskerade“ den großen Heyne-Schreibwettbewerb gewonnen hat), sollte eigentlich nichts schiefgehen. „Fortunas Flug“ ist ein K.-u.-k.-Steampunk-Mystery-Historien-Kriminalroman. Oder einfach nur eine verdammt gute Geschichte!

Hardcover:

Brandon Sanderson – „Der Weg der Könige“:.Die einzige wirklich legitime Frage, die man an Tolkiens „Der Herr der Ringe“ stellen kann, lautet ja: Warum? Warum lesen wir das und nicht Homer oder Cervantes? Zugegeben: Diese Frage muss man ignorieren. Doch wenn man das tut, kann man mit heiterstem Gemüt in die Freuden der High Fantasy eintauchen, ein Genre, das Tolkien mehr oder weniger selbst erschaffen hat und in dem sich inzwischen so viele Wiedergänger getummelt haben, dass eine Liste ihrer Namen selbst ein ganzes Buch füllen würde. Brandon Sanderson ist ein Tolkien-Wiedergänger, ganz klar. Aber was für einer: Ich würde seinen Namen immer als ersten nennen, wenn man „Der Herr der Ringe“ ausgelesen hat und auf der Suche nach neuem Lesestoff ist. „Der Weg der Könige“ ist der Inbegriff von High Fantasy. Definitiv suchterzeugend.

Sascha Mamczak, Heyne Verlag

Knaur

In der Knaur Fantasy möchte ich die folgenden drei Bücher besonders hervorheben:

Juliet Marillier – „Die Erben von Sevenwaters“: Als Juliet Marillier und ihr Agent vor vielen Jahren beschlossen haben, ihre Erfolgsserie „Sevenwaters“ auf Eis zu legen und noch dazu in Deutschland den Verlag zu wechseln, war das für uns bei Knaur ein harter Schlag – zum einen, weil sich ihre Romane sehr gut verkauft haben, aber auch, weil wir alle die Serie so gerne mochten und unbedingt wissen wollten, wie es mit den Nachfahren von Sorcha weiter geht. Umso mehr freuen wir uns, dass Juliet nun wieder unsere Autorin ist und mit „Die Erben on Sevenwaters“ ihre große historische Fantasysaga weiterführt. Rechtzeitig zum Erscheinungstermin im Juli 2011 werden natürlich auch die ersten drei Romane („Die Tochter der Wälder“, „Der Sohn der Schatten“ und „Das Kind der Stürme“) wieder lieferbar sein. Ich habe mein Ticket ins Irland des 9. Jahrhundert fest gebucht … wer kommt mit?

Maria Dahvana Headley – „Die Königin der Unsterblichen“: Natürlich kennen wir alle die Geschichte von Kleopatra und wissen, welche schicksalshafte Begegnung sie am Ende ihres Lebens mit einer Schlange hatte. Oder besser gesagt: Wir kennen die Version, die uns die offizielle Geschichtsschreibung erzählt. Maria Dahvana Headley verrät im Juni 2011, was damals (möglicherweise) wirklich passiert ist und wie aus der großen Pharaonin, die bereit war, für ihr Glück die Götter herauszufordern, eine Kreatur der Dunkelheit wurde, die … nein, zu viel will ich an dieser Stelle noch nicht verraten. Aber: Seit ich Maria Headleys Roman zum ersten Mal gelesen habe, glaube ich nicht mehr an Zufälle – denn es hat sicher etwas zu bedeuten, dass sie dieselben Initialen hat wie Markus Heitz, dessen Leser mit Sicherheit begeistert von „Die Königin der Unsterblichen“ sein werden.

Lynn Raven – „Hexenfluch“: Mit ihren phantastischen Jugendromanen ist Lynn Raven bereits eine feste Größe im Buchmarkt – und wir sind sehr stolz darauf, mit „Hexenfluch“ im August 2011 nun ihren ersten „erwachsenen“ Roman im Programm zu haben. Im Mittelpunkt steht die Ärztin Ella, die unsanft herausfinden muss, dass sie von ihrer Mutter eine besondere Gabe geerbt hat. Wer Lynn Ravens vorherige Romane kennt, weiß bereits, dass sie großartig schreibt und Action, Romantik und Magie perfekt miteinander verbindet. Und alle, die unsere Autorin kennen, wissen natürlich noch dazu, dass sie höchst sympathisch ist und die Arbeit mit ihr großen Spaß macht.

Und natürlich darf Pan nicht fehlen:

Sara Grant – „Neva“: Bisher haben wir bei Pan vor allen Dingen Fantasy verlegt – mit dem neuen Programm öffnen wir uns auch für andere phantastische Themen. Mit „Neva“ hat Sara Grant einen dystopischen Roman geschrieben, der eine faszinierende (und im Moment noch dazu höchst aktuelle) Frage stellt: „Was würde passieren, wenn eine Regierung aus Angst vor Terrorismus seine Grenzen sperrt?“ Nevas Heimatland wird nun schon seit langer Zeit durch eine mächtige Energiekuppel von der Außenwelt abgeschirmt. Offiziell geschieht dies natürlich zum Schutz der Bürger – aber jede Kritik wird von der Regierung im Keim erstickt. Noch dazu verschwinden immer mehr junge Mädchen spurlos. Neva und ihre beste Freundin Sanna beschließen, das alles nicht mehr gehorsam zu akzeptieren, sondern zu protestieren. Sie ahnen noch nicht, dass sie dadurch in tödliche Gefahr geraten, denn die Regierung kennt keine Gnade … „Neva“ erschien im März 2011, passend zur Leipziger Buchmesse.

Timothy Sonderhuesken, Knaur/Pan



Lyx

Andrea Cremer – „Nightshade – Die Wächter“: Unser absolutes Highlight für alle Fans mitreißender, magischer Liebesgeschichten. Ein Young-Adult-Roman mit einem faszinierenden Weltentwurf und einer starken Heldin. Wenn man einmal anfängt, kann man nicht mehr aufhören.

Calla Tor ist eine Wächterin, eine Wolfs-Gestaltwandlerin, deren Bestimmung es ist, an ihrem achtzehnten Geburtstag den jungen Alpha-Wolf Ren zu heiraten und mit ihm ein neues Rudel zu gründen. Doch kurz davor rettet Calla dem Menschenjungen Shay das Leben und offenbart ihm ihr magisches Wesen. Shay Doran, der neu an ihrer Schule ist, fasziniert Calla und sie verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Doch die Wächter sind Diener einer mächtigen Magierkaste, die die Gestaltwandler als Krieger gegen eine verfeindete Gruppe von Hexern einsetzen und nicht Herren ihres eigenen Schicksals. Mehr und mehr beginnt Calla ihre Bestimmung in Frage zu stellen. Das junge Mädchen verstrickt sich immer mehr in ein Netz aus tödlichen Geheimnissen. Zugleich ist sie hin- und hergerissen zwischen Shay und ihrem Verlobten Ren, den sie seit ihrer Kindheit kennt.

Ein fantastisches Debüt einer talentierten und sehr sympathischen jungen Autorin. Ein Roman um Liebe, Entscheidungen und uralte Fehden, der eine faszinierende Tiefe besitzt.

Erin Kellison – „Zwielichtlande – Schattentochter“: Ein ganz besonderer Romantic-Fantasy-Roman, der thrillerhaft spannend und zugleich geradezu poetisch ist. Erfrischend frei von Klischees, zeigt die Autorin eine Facette der Romantic Fantasy, von der man sich noch viel mehr wünscht. Und noch nie war der Tod eine so tragisch-romantische Gestalt wie in diesem Roman.

Die Welt wird von seelenlosen Wesen heimgesucht, die den Menschen die Essenz aussaugen und sie in unsterbliche, gnadenlose Geschöpfe verwandeln. Auch Adam Thornes Bruder wurde von diesem Schicksal ereilt. Nachdem Adam mit ansehen musste, wie sein Bruder ihre Eltern tötete, sucht er nach einem Weg, ihn zu vernichten. Als er der geheimnisvollen Dr. Talia O’Brian begegnet, glaubt er, der Lösung nahe zu sein. Talia verfügt über ungewöhnliche Fähigkeiten: Sie kann die Schatten um sich weben und durch bloße Berührung die Gefühle eines Menschen spüren. Doch die Seelenlosen sind Talia auf den Fersen, denn sie besitzt Zugang zu der einzigen Macht, die die dämonischen Jäger vernichten kann.

Larissa Ione – „Demonica – Verführt“: Mit Demonica startet Lyx eine neue prickelnde Romantic-Fantasy-Serie einer amerikanischen Bestsellerautorin. Düster, spannend und unwiderstehlich sexy.

Als Dämonenjägerin führt Tayla Mancuso ein Leben voller Gefahren. Eines Tages wird sie verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert, das von Dämonen in Menschengestalt geleitet wird. Der Chefarzt der Klinik, der attraktive Eidolon, rettet Tayla das Leben und weckt eine tiefe Leidenschaft in ihr. Doch als Inkubus ist er eigentlich ihr Erzfeind. Auch Eidolon fühlt sich zu der heißblütigen und gefährlichen Jägerin hingezogen. Er glaubt, in ihr seine Seelengefährtin gefunden zu haben. Da werden einige Dämonen ermordet aufgefunden, deren Leichen grausam verstümmelt wurden. Eidolon und Tayla machen sich auf die Suche nach dem Mörder.

Katie MacAlister – „Steamed – 30 West – 100 Grad Liebe“: Auch Lyx-Bestsellerautorin Katie MacAlister wurde vom Steampunk-Virus gepackt. Ein romantisches Abenteuer voller Dampfkraft, Luftschiffe und verrückter Technologie in gewohnt witziger und schräger MacAlister-Manier.

Kapitänin Octavia Pye fällt buchstäblich aus allen Wolken, als sie zwei merkwürdig gekleidete blinde Passagiere an Bord ihres Luftschiffs entdeckt. Den Computertechniker Jack Fletcher und seine Schwester hat es in Octavias Welt verschlagen, nachdem eines von Jacks nanomechanischen Experimenten schiefgegangen ist. Octavia will ihre ungebetenen Gäste so schnell wie möglich wieder los werden, obwohl sie für Jack schon bald tiefe Gefühle hegt. Da erfahren sie von einem geplanten Attentat, das einen Krieg auslösen könnte. Nur gemeinsam kann es ihnen gelingen, das Schlimmste zu verhindern ...

Anja Arendt, Egmont-Lyx

Piper

Markus Heitz – „Die Legenden der Albae: Vernichtender Hass“: Für viele Fantasy-Fans wohl der am sehnlichsten erwartete Roman des Jahres 2011 – Markus Heitz’ neuer Band um die finsteren Gegenspieler der Zwerge. Und so viel sei schon verraten: Freut euch auf einen der besten, wenn nicht den besten Roman eures Lieblingsautors!

Die Albae Sinthoras und Caphalor sehen sich beinahe am Ziel ihrer dunklen Pläne: Das Geborgene Land wird von der Armee aus Trollen, Barbaren und Albae erobert. Die Länder der verhassten Elben sind zum Greifen nahe. Aber bald schon schwindet der Halt unter den Verbündeten. Und ein bezwungen geglaubter Feind erscheint vor dem Reich der Albae – während die besten Krieger im Geborgenen Land kämpfen und die Heimat der Albae dem Gegner schutzlos ausgeliefert ist … Noch ein paarmal schlafen, dann kommen die Albae auch zu euch!

Dan Wells – „Du stirbst zuerst!“ Mit John Cleaver schuf Dan Wells den zweifellos sympathischsten Serienkiller unserer Zeit – nun beginnt der US-Bestsellerautor eine neue Geschichte. Sein Held Michael ist anders als andere Menschen. Er hat kein Gedächtnis, dafür hat er Visionen. Visionen von gesichtslosen Monstern, die ihn verfolgen. Doch das ist noch sein geringstes Problem. Denn einige der Monster sind real. Und er weiß nicht, welche … Wie schon in den »Serienkiller«-Romanen verknüpft Dan Wells meisterhaft Fantasy und Thriller – wem dieses Buch keine Gänsehaut verschafft, der ist ein Fall für den Eisschrank.

David Chandler – „Ancient Blades“: Ihr wollt echte Fantasy auf der Höhe der Zeit statt Abschlussball mit Blutsaugern? Ihr findet, dass Autoren wie Alexey Pehov, Joe Abercrombie und Brandon Sanderson das Genre mehr bereichert haben als Untote im Minirock? Dann seid ihr bei David Chandlers „Ancient Blades“ genau an der richtigen Adresse. Die High-Fantasy-Serie des amerikanischen Autors bietet all das, was moderne Fantasy ausmacht – in der freien Stadt Ness befindet ihr euch mitten in der Metropole der Diebe, in der illustren Gesellschaft von schlagkräftigen Rittern, coolen Schurken und eigenwilligen Zauberern – und an der Seite des jungen Diebs Malden, der den gefährlichsten Coup seines Lebens durchziehen muss und noch gar nicht ahnt, worauf er sich eingelassen hat …

Thomas Elbel – „Asylon“: Dies ist die Stunde der deutschen Autoren! Wie sonst kann es angehen, dass sich der junge Berliner Thomas Elbel hinsetzt und einen Dark-Future-Roman schreibt, der viele große, etablierte Konkurrenten locker in den Schatten stellt? Sein Debüt führt in die letzte Stadt in einer zerstörten Welt. Endlose Wüsten und tödliche Fallen umgeben Asylon, und es gibt kein Entrinnen aus der dunklen Metropole. Doch als undurchsichtige Feinde das Leben des Ermittlers Torn bedrohen, muss er es wagen, Asylons Außengrenzen zu durchbrechen. Und was ihn dort erwartet, stellt alles infrage, woran die Menschen je geglaubt haben … Die Zukunft ist düster, und „Metro 2033“ war nur der Anfang – testet mit Thomas Elbels „Asylon“ eine der spannendsten Neuentdeckungen auf dem Markt an!

Carsten Polzin, Programmleiter Piper Fantasy

(Hinweis: die Titelbilder zu „Die Legenden der Albae: Vernichtender Hass“ und „Du stirbst zuerst!“ lagen bei Redaktionsschluss noch nicht vor)

(Zusammenstellung: Carsten Kuhr)