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Top-Hits: Die Highlights der kommenden Monate

Zweimal jährlich fragt Phantastik-News.de die Herausgeber der wichtigsten deutschsprachigen Reihen im phantastischen Bereich nach ihren Lieblingstiteln im kommenden Halbjahr. Hier sind die Highlights der kommenden Monate.

Bastei-Lübbe

„Der Monstrumologe“ ist so eine Art „Akte X im Jahre 1888“, mit viktorianischem Charme und eine ziemlich schaurigen Atmosphäre. Der 12-jährige Will Henry ist ein Waisenjunge, der von einem gewissen Dr. Pellinore Warthrop adoptiert wurde und ihm als Assistent dient. Dr. Warthrop jagt und studiert Monster. Will Henry, der im Roman die einzig normale Person zu sein scheint, verbringt seine Jugend im Dienst des Doktors. Eines Nachts kommt ein Grabräuber zum Labor. Er hat einen grauenhaften Fund mitgebracht. Eine Leiche, in die sich etwas verbissen hat: ein Monster, das als Bauch einen riesigen Mund mit unzähligen Zähnen hat. Wo eines dieser Monster ist, gibt es immer noch mehr! Und sie vermehren sich schnell. Der Fund wird für Will und den Doktor zum grausigsten Fall, mit dem sie es je zu tun hatten ... absolute Empfehlung für alle Fans von Mary Shelleys „Frankenstein“ mit einem kräftigen Schuss Tim Burton.

Top 3:

1) Mein absolutes Lieblingsbuch in diesem Programm: Jesse Bullingtons „Die traurige Geschichte der Brüder Großbart“. Ich kann nur sagen: Ab heute hat das Wort „böse“ eine völlig neue Bedeutung. Wir haben es hier mit einer Art historischem Pulp Fiction zu tun! Allein schon, wie der Autor die beiden Hauptfiguren beschreibt, spricht Bände: „Zu behaupten, dass die Brüder Großbart grausame Räuber waren, wäre sogar in den Ohren des schlimmsten Wegelagerers untertrieben. Und würde man sie als mörderische Schweine bezeichnen, so wäre dies eine Beleidigung selbst für den stinkendsten Keiler. Sie waren Großbarts durch und durch, und in vielen Ländern sprach man diesen Namen mit Schrecken aus. Gleichwohl waren sie nicht so widerwärtig wir ihr Vater oder so durchtrieben wie ihr Großvater, nein, die Brüder waren schlimmer. Manchmal kann das Blut eines Geschlechts binnen einer Generation böse werden, oder sich im Laufe von Jahrzehnten in etwas wahrhaft Böses verwandeln, und das war bei den grässlichen Zwillingen Hegel und Manfried der Fall ...“ Ich habe mich lange nicht mehr so prächtig über einen Fantasy-Roman amüsiert!

2) Das nächste Highlight ist Matthew Sturges' „Midwinter“ – eine sehr gelungene Mischung aus Dark Fantasy mit Urban-Elementen für alle Fans von Joe Abercrombie und Steven Erikson. Mauritane ist Hauptmann in der Elbenarmee der Seelie. Einst ein Kriegsheld, wird er wegen Verrats zu lebenslanger Haft im Kerker verurteilt. Trotz seiner Unschuld sind seine Tage gezählt. Doch dann unterbreitet die Königin ihm ein Angebot: Er soll eine Gruppe Elitekämpfer zusammenstellen und einen Auftrag für sie erledigen. Gelingt ihm dies, will sie ihn begnadigen. Doch die Sache hat einen Haken. Der Auftrag ist ein Himmelfahrtskommando ... Der Autor beschreibt den Roman selbst als eine Art „Das dreckige Dutzend“, nur in einer Fantasy-Welt. Cool.

3) Große Klasse ist auch „Das blaue Feuer“ von Janice Hardy. Das ist Lesefutter für alle Leser von Trudi Canavan und Alison Croggon. Heldin des Romans ist Nya, die eine Heilerin ist. Gewöhnliche Heiler können den Schmerz anderer Menschen in ein magisches Metall ableiten, aus dem der Herzog von Baseer Waffen schmieden lässt. Nyas Gabe dagegen ist anders – und weit gefährlicher. Sie kann den Schmerz eines Menschen auf andere übertragen. Die Greifer des Herzogs suchen nach Nya. Sie wird verraten, aber auf dem Weg nach Baseer gelingt es ihr zu entkommen. Doch ihre Schwester und ihre Freunde geraten bei dem Versuch, sie zu retten, selbst in Gefangenschaft. Es heißt, dass der Herzog gefangene Heiler mit dunkler Magie unter seinen Willen zwingt. Nya hat keine Wahl. Sie muss dem Herzog den Krieg erklären – und wenn dabei ganz Baseer in Flammen aufgeht ...

(Ruggero Leò)

Blanvalet

Normalerweise stelle ich an dieser Stelle neue Autoren in unserem Programm oder wenigstens einen neuen fantastischen Roman vor. Diesmal allerdings präsentiere ich den Auftakt zu einer Buchreihe, die nicht nur in Deutschland, sondern weltweit bereits unzählige Leser hat. Ich meine George R. R. Martins fantastisches Epos „Das Lied von Eis und Feuer“.

Eddard Stark, der Herr von Winterfell, wird an den Hof seines Königs gerufen, um diesem als Berater und Vertrauter zur Seite zu stehen. Doch Intriganten, Meuchler und skrupellose Adlige scharen sich um den Thron, deren Einflüsterungen der schwache König nichts entgegenzusetzen hat. Während Eddard sich von mächtigen Feinden umringt sieht, steht sein Sohn, der zukünftige Herrscher des Nordens, einer uralten finsteren Macht gegenüber. Die Zukunft des Reiches hängt von den Herren von Winterfell ab!

Ab Januar 2011 veröffentlicht der Blanvalet-Verlag die Serie „Das Lied von Eis und Feuer“ neu im Drei-Monats-Rhythmus. Wir werden die bisherige Fassung dafür komplett überarbeiten und zum Beispiel die unsägliche Mischung aus deutschen und englischen Ortsbezeichnungen beseitigen. Außerdem war es uns ein dringendes Anliegen, uns von den … nicht ganz optimalen … bisherigen Covern zu trennen. In der Neuausstattung erhält George Martins Meisterwerk endlich eine Verpackung, die es verdient und als das erkennen lässt, was es ist: die größte Fantasy-Saga unserer Zeit!

Als die Zwerge in Frank Rehfelds „Zwergenkrieg“-Trilogie beinahe von den Dunkelelben überrannt wurden, wandten sie sich an die lichten Elben und baten um Hilfe. Widerwillig gewährten die Elben den Zwergen ihre Unterstützung, wussten sie doch, dass die Dunkelelben Abkömmlinge ihres Volkes sind. Irgendetwas hatte diese Kinder des Lichts verzerrt und ins Dunkel getrieben. Den Zwergen gelang es so, die Dunkelelben zu besiegen.

Ab Februar 2011 wird „Elbengift“ in den Buchhandlungen stehen, der erste Band von Frank Rehfelds neuer Trilogie „Die Zwerge von Elan-Dhor“. Der Preis für den Sieg der Zwerge und Elben war zu hoch. Der Fluch, der die lichten Vorfahren der Dunkelelben verdammte, hat ein neues Ziel gefunden. Nun ist es an dem Zwerg Warlon und seinem Volk, den Elben Hilfe und Heilung zu bringen, auch wenn sich bereits wieder alter Groll zwischen den Rassen regt. Doch Warlon wird seine neuen Freunde niemals im Stich lassen ...

In „Die Zwerge von Elan-Dhor“ dreht Frank Rehfeld den Spieß um. Mussten in der „Zwergenkrieg“-Trilogie noch die Zwerge bei den Elben um Hilfe bitten – was ihnen sichtlich schwer fiel –, so sind es diesmal die Elben, die auf Unterstützung angewiesen sind. Da der Autor die meisten seiner Charaktere aus der ersten Trilogie übernimmt, konnte ich einige sehr spannende Charakterentwicklungen beobachten, was mir sehr viel Spaß gemacht hat. Dass die Romane von Frank Rehfeld abgesehen davon wie immer ein großartiges Leseabenteuer sind, muss ich an dieser Stelle wohl nicht extra betonen.

Ich bin sehr froh, dass ich Alfred Bekker dafür gewinnen konnte, zu Blanvalet zu kommen. Und mit seiner „Gorian“-Trilogie hat er genau das geschrieben, was ich mir von ihm erhofft hatte: eine rasante Story voller Magie und Fantasie. Ich kenne Alfred schon lange und durfte bereits an anderen Stationen meines Berufslebens mit ihm zusammenarbeiten. Ich glaubte also zu wissen, was mich erwartet. Das Manuskript, das er schließlich abgegeben hat, hat meine hohen Erwartungen allerdings noch weit übertroffen – noch schneller, noch mehr fantastische Ideen und wirklich großartige und sich entwickelnde Charaktere.

Wie ein Sturm aus dem Nichts fallen die Schergen des finsteren Morygor über Gorians Dorf her. Sie entkommen mit Sternenklinge und Schattenstich, zwei Schwertern, die Gorians Vater aus einem Meteoriten geschmiedet hat. Gemeinsam mit der Heilerin Sheera und seinem Freund Torbas, bricht Gorian auf, um die Schwerter zurückzuerlangen. Nur mit ihnen kann Morygor besiegt werden, bevor der Schwarzmagier mit Hilfe der Frostgötter die Welt zu Eis erstarren lässt.

Alfred Bekkers „Gorian“-Trilogie erscheint ab Dezember 2010 im Zwei-Monats-Abstand und ist genau das Richtige für alle Leser, denen das Warten auf Eragon zu lang wird. Und natürlich für alle, die Lust auf ein schnelles, spannendes Fantasy-Abenteuer haben.

plus Penhaligon:

„Hexenkuss“ ist der erste Band unserer neuen fünfteiligen Saga „Witch“, für die im November der Startschuss bei Penhaligon fällt, und ich sage Ihnen gleich: Sie wird Sie umhauen! Als ich angefangen habe, „Hexenkuss“ zu lesen, ist mir seit langer Zeit mal wieder etwas passiert, das man nur so nennen kann: Ich habe ein Buch verschlungen. Kennen Sie dieses hektische Umblättern, das andere Menschen um einen herum nur den Kopf schütteln lässt? Das sich selbst auf die Finger hauen, wenn man immer wieder versucht ist, den Schluss zu lesen, weil es einfach so spannend ist? Und die Mischung aus absoluter Zufriedenheit und leiser Enttäuschung, weil das Ende des Buches dann doch viel zu schnell kam? „Hexenkuss“ ist so ein Buch.

Es handelt von der 16-jährigen Holly, die bei einem Unfall ihre Eltern und ihre beste Freundin verliert und daraufhin zu ihren einzig noch lebenden Verwandten – ihrer Tante und deren Familie – nach Seattle zieht. Kaum dort angekommen, stellt Holly fest, dass merkwürdige Dinge geschehen, die sich so einfach nicht erklären lassen. Sie wird von Visionen und Träumen heimgesucht, die sie in das Frankreich eines anderen Jahrhunderts führen, begegnet einem jungen Mann, zu dem sie sich wie magisch hingezogen fühlt und mit dem sie plötzlich französisch spricht, und ihre Katze scheint mehr zu verstehen, als sie sollte. Nach und nach fügen sich die Puzzleteile zusammen, Schilderungen aus der Gegenwart Seattles wechseln sich mit den Visionen der Protagonisten, die in einem längst vergangenen Frankreich spielen und der Schlüssel zu allem sind, ab und bilden schließlich ein Ganzes. Denn Holly entstammt einem alten Geschlecht mächtiger französischer Hexen und sie befindet sich mitten in einem jahrhundertelangen Krieg zwischen zwei verfeindeten Clans. Und Jeraud, ihre große Liebe, steht auf der falschen Seite …

Was soll ich noch sagen? Lesen Sie einfach selbst! Und die Enttäuschung, weil man so schnell auf der letzten Seite angekommen ist, die bleibt auch aus, der nächste Band – Hexentochter – erscheint nämlich nur zwei Monate später und auch der Rest folgt bald!

(Holger Kappel)

Heyne

Christoph Hardebusch: Justifiers: „Missing in Action”
Markus Heitz' „Collector“ war nicht nur die erste Space Opera seit Menschengedenken, die es auf die Bestsellerlisten geschafft hat – der Roman legte auch die Basis für ein großartiges Science-Fiction-Universum namens JUSTIFIERS. Diese Justifiers sind Pioniere auf fremden Planeten, Söldner in interplanetaren Konflikten, Spezialeinheiten in brenzligen Situationen, und überall, wo in der von Konzernen beherrschten Galaxis etwas schiefläuft, sind sie zur Stelle. Klingt wie ein Film, den man sich sofort anschauen will, nicht wahr? Klingt nicht nur so, ist auch so: ein cooler SF-Film eben nur in Buchform ... Mit JUSTIFIERS hat Markus Heitz eine wunderbare SF-Welt erschaffen, und er hat die Top-Autoren der deutschen Phantastik versammelt, um die Geschichten dieser Welt zu erzählen.

Paolo Bacigalupi: „Biokrieg“
Was für ein Buch! Eine nahe Zukunft, in der Bio- und Nanotechnik fester Bestandteil unserer Existenz geworden sind. Fester Bestandteil unseres Alltags. Fester Bestandteil globaler Politik. „Biokrieg“ spielt in Bangkok, und wie kaum ein anderer Science-Fiction-Roman entwirft er das präzise Panorama einer außer Kontrolle geratenen technischen Evolution auf der südlichen Halbkugel, einer Welt, die inzwischen so nahe scheint und doch nach völlig anderen Regeln funktioniert. „Biokrieg“ ist ein „Neuromancer“ der Biotechnik. Ein mehr als würdiger Gewinner des Nebula und des Locus Award. Ein Roman, wie er nur einmal alle zehn Jahre vorkommt.

Cordwainer Smith: „Was aus den Menschen wurde“
Sie wird ja leider kaum mehr geschrieben, die sogenannte „Future History“, die Tausende, ja Millionen von Jahren umspannende Geschichte der Menschheit in ferner Zukunft. Man könnte ganze Doktorarbeiten darüber verfassen, warum das so ist, warum unsere Gegenwart derart überwältigende Projektionen schwierig, wenn nicht unmöglich macht – oder man greift einfach zu den Altvorderen, zu den Klassikern dieser für die Science Fiction konstituierenden Erzählform: Asimov, Heinlein, Stapledon ... und Cordwainer Smith. Und sollte es tatsächlich so sein, dass Sie noch nie etwas von Cordwainer Smith gelesen haben, dann ist jetzt die allerbeste Gelegenheit, denn Smith ist einer der phantasievollsten, rätselhaftesten und außergewöhnlichsten Autoren, die die Science Fiction je hervorgebracht hat. Ich beneide jeden, der ihn zum ersten Mal liest.

HARDCOVER: Caragh O'Brien: „Die Stadt der verschwundenen Kinder“
Ein Science-Fiction-Jugendroman? Da traut sich jemand etwas, besteht doch die ganz konkrete Gefahr, dass man damit in der Flut an heldenhaften Zauberlehrlingen, pubertierenden Vampiren und naseweisen Drachen sang- und klanglos untergeht. Andererseits: Wenn man so spannend, episch, romantisch, berührend und zugänglich schreibt wie Caragh O'Brien ihre Geschichte von der Stadt der Zukunft, in der auf rätselhafte Weise Kinder verschwinden, und von der jungen Gaia, die es sich zur Aufgabe macht, dieses Rätsel zu lösen ... dann besteht diese Gefahr eigentlich doch nicht. Ein wunderbares Buch für alle, die wissen wollen, warum das „Golden Age“ der Science Fiction zwölf ist.

(Sascha Mamczak)

Knaur

Markus Heitz: „Judastöchter“
Markus Heitz ist der Großmeister der deutschen Fantasy, und das stellt er mit dem krönenden Abschluss seiner „Judas“-Trilogie einmal mehr unter Beweis. Wer – so wie ich – seit dem Erscheinen von „Kinder des Judas“ mit der Vampirin Sia und ihren letzten sterblichen Nachkommen Emma und Elena mitfiebert, kann sich in „Judastöchter“ auf einige Überraschungen freuen.

Diana Pharaoh Francis: „Shadowblade: Dunkle Fesseln”
Dieser Roman hat meine Kollegen und mich im Sturm erobert. Im Mittelpunkt steht Max, die auf die Frage ihrer Freundin Giselle, ob sie unsterblich sein möchte, unvorsichtigerweise mit „Ja“ antwortet – nicht ahnend, dass Giselle eine Hexe ist, die sie nun zu einer magischen Kriegerin macht. Und: Als Shadowblade muss Max ihrer neuen Herrin bedingungslos dienen … Das besondere Talent von Diana Pharaoh Francis liegt in den opulenten Bildern, die sie vor den Augen der Leser heraufbeschwört – ich sage nur: Engel mit brennenden Flügeln, ein magisches Duell über einer dramatischen Bergkulisse und, und, und … und ich rate: selbst lesen!

Joseph Nassise: „Die Hunt-Chroniken: Geraubte Seelen“
Ein blinder Held, eine mutige Hexe und ein skrupelloser Feind, der über Leichen geht – die Zutaten für Joseph Nassises zweiten Roman über den Geisterseher Jeremiah Hunt hören sich doch schon nach einem schmackhaften Lesefest an, oder? Noch dazu würzt Joe (nebenbei bemerkt: einer der nettesten Autoren, mit denen man zusammen arbeiten kann) seinen Roman mit jeder Menge atemloser Action und ein paar fiesen Ideen, denn er verfolgt ganz eindeutig die Maxime: „Mach es deinen Hauptfiguren nie leicht.“

Jackson Pearce: „Drei Wünsche hast du frei“
Ich bin ein großer (da lohnen sich Versalien: GROSSER) Fan von Jackson Pearce, von der man in den nächsten Jahren noch viel hören wird. Ihr Debütroman ist eine magische Liebesgeschichte, wie ich sie noch nie zuvor gelesen habe – und noch dazu erfreulicherweise eine komplett vampirfreie Zone: Im Mittelpunkt steht ein Dschinn, der schwer genervt von den Menschen ist, und das Mädchen, dem er drei Wünsche erfüllen muss, bevor er in seine eigene Welt zurückkehren darf. „Drei Wünsche hast du frei“ ist ein Buch, in das man sich einfach verlieben muss. Das gilt durchaus auch für Jackson Pearce – denn die ist wirklich der Hammer. Es gibt schließlich nicht viele Autoren, die ein Musikvideo darüber drehen, was sie alles von der Arbeit abhält …

(Timothy Sonderhüsken)

Lyx

Jackie Kessler & Caitlin Kittredge: „Licht und Schatten – Das Ikarus-Projekt 1“
Superhelden mal ganz anders, und doch vertraut – auch für Nicht-Comic-Fans ein echtes Vergnügen. Die beiden Autorinnen haben ihre Liebe zum Superheldengenre in einem actionreichen und zugleich stark charaktergetriebenen Roman ausgelebt. In zwei clever ineinander verwobenen parallelen Zeitebenen wird die Geschichte von zwei Frauen mit Superkräften erzählt, die einst Freundinnen waren und nun bitter verfeindet sind. Sie kommen – na klar – einer dunklen Verschwörung auf die Spur, und ihre Wege kreuzen sich aufs Neue. Das sind Superhelden, die auch einem weiblichen Publikum gefallen werden – eine liebevolle und äußerst gelungene Hommage an das Genre.

Ilona Andrews: „Magische Begegnung – Land der Schatten 1“
Mit „Magische Begegnung – Land der Schatten 1“ gelingt Ilona Andrews, der Autorin von „Stadt der Finsternis“, ein weiterer überzeugend neuer Weltentwurf. Die Heldin ist tough, aber keine Einzelgängerin sondern Teil einer (herrlich skurrilen) Familie, und die Geschichte strahlt dadurch eine Wärme aus, die zusammen mit dem wunderbaren Plot das Buch zu einem echten Urban-Fantasy-Märchen macht. „Magische Begegnung“ packt einen mit seinem Witz und Charme direkt auf der ersten Seite und lässt einen nicht mehr los. Definitiv ein Buch zum immer wieder lesen!

Alison Sinclair: „Nachtgeboren“
Ein außergewöhnlicher, sprachlich äußerst eleganter Fantasyroman der besonderen Art. Ein echtes Juwel des Genres! Sinclair verwebt Elemente der klassischen Fantasy mit einer viktorianisch anmutenden Gesellschaft und einer Prise Steampunk. Die Gesellschaft von Minhorne ist durch einen Fluch gespalten. Die Nachtgeborenen können nur in der Dunkelheit existieren, während die Lichtgeborenen die Sonne zum Leben brauchen. Ihr faszinierendes Setting bevölkert sie mit ebenso faszinierenden Charakteren, die einem sofort nahe kommen, die sehr menschlich, fehlbar und authentisch sind. Für jeden, der mal Abwechslung zur klassischen High Fantasy oder Urban Fantasy sucht.

PAPERBACK: Bernd Perplies: „Für die Krone – Magierdämmerung 1“
Wenn man von einem fremden alten Mann einen geheimnisvollen Ring erhält und von einem Raben verfolgt wird, wenn Steinstatuen von ihren Sockeln verschwinden und man auf einmal seltsame Kräfte entwickelt, kann irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugehen! Diese Erfahrung muss der Held von Bernd Perplies’ neuer Romantrilogie machen, die den Leser ins London des viktorianischen Zeitalters entführt. Magie, Mechanik und dunkle Machenschaften treffen hier aufeinander. Das ist Fantasy und Steampunk pur.

(Anja Arendt)

Piper

Hardcover:

Siri Lindberg: „Nachtlilien“
Das ist kaum zu glauben – da lesen alle Mitarbeiter im Lektorat und sind sich einig. Da rufen Kolleginnen und Kollegen aus Presse, Werbung und Vertrieb an und sind begeistert. Die einhellige Meinung: „Nachtlilien“, das Debüt der Autorin Siri Lindberg, ist großartig. Und woran liegt das? Dass der Roman Hochspannung und Romantik perfekt miteinander verbindet, und das ganz ohne Highschool und Vampir-Gesäusel? Dass dies echte Fantasy ist? Dass die Hauptfiguren uns sofort vereinnahmen? Für Jerusha liegen Liebe und Tod nahe beieinander: Denn ein Fluch zwingt sie dazu, jeden zu verraten, in den sie sich verliebt. Doch als sie auf den Krieger Kiéran trifft, fällt sie die Entscheidung, den Bann zu brechen. Und wenn es ihr eigenes Leben kostet … „Nachtlilien“ ist Fantasy von besonderer Qualität. Lest und macht euch selbst ein Bild von einem der spannendsten Bücher der Saison!

Trade Paperback und Taschenbuch:

Dan Wells: „Ich will dich nicht töten“
Wer hätte gedacht, dass sich so viele Leser für eine Romanserie um einen 16-jährigen Schüler begeistern, der glaubt, er werde zum Serienkiller? Dan Wells’ Debüt „Ich bin kein Serienkiller“ wurde zum Überraschungsbestseller im letzten Herbst, es folgte „Mr. Monster“, und nun schließt der junge Autor aus Utah seine Trilogie um John Cleaver ab. John hat eine dunkle Seite, die ihn zu überwältigen droht. Die Angst, zum Killer zu werden, verfolgt ihn, sobald er morgens aufwacht. Und nun hat John die wichtigste aller Regeln gebrochen – er hat sich in Marci verliebt, das heißeste Mädchen der Schule. Und er muss sie nicht nur vor dem mörderischen John Cleaver schützen, sondern auch vor einem dämonischen Killer, der John dicht auf den Fersen ist und ihn ein für allemal aus dem Weg räumen will … Ein dramatischer, düsterer und sehr überraschender Abschluss einer der faszinierendsten Serien der letzten Jahre!

Karl May/Peter Thannisch: „Winnetou unter Werwölfen“
Was ist denn das für ein Buch? „Winnetou unter Werwölfen“, habe ich da etwas verpasst? Darauf gibt es nur eine Antwort: Ja! Denn was immer ihr über den Wilden Westen zu wissen glaubt – er war nicht so, wie Karl May ihn beschrieben hat. Schließlich treiben sich Blutsauger und Werwölfe seit Jahrhunderten überall auf unserer Welt herum. Und ausgerechnet um den Wilden Westen sollen sie einen Bogen gemacht haben? Das glaubt doch kein Mensch! Hier erfahrt ihr endlich die Wahrheit über die gute alte Zeit, als trunksüchtige Westmänner noch Jagd auf Untote machten, Werwölfe Wettschwimmen abhielten und Vampire wussten, wie man mit störrischen Pferden umgeht. Begleitet Winnetou und Old Shatterhand, die tapfersten Abenteurer aller Zeiten, in ihren Kampf gegen verräterische Werwölfe und verführerische Werwölfinnen. Das Kultbuch dieses Herbstes und ein Riesenspaß!

Thilo Corzilius: „Ravinia“
Es geschieht sehr selten, dass man das erste Manuskript eines jungen Autors liest und es gar nicht mehr aus der Hand legen kann. Wie macht dieser Thilo Corzilius, gerade mal 24 Jahre alt und mitten im Studium, das? Dass er einen so stark in seine Welt hineinzieht und man kaum merkt, wie die Zeit verfliegt? Ganz einfach – mit seiner Phantasie und seiner sympathischen, treffsicheren Sprache erschafft er mit Ravinia eine Welt, die wahrhaftig lebendig wird: Was wäre, wenn dich ein einziger Schlüssel überall hinbringen könnte? An ihrem sechzehnten Geburtstag erhält Lara einen Schlüssel, der sie in die Victoria Street in Edinburgh führt – egal durch welche Tür sie tritt. Bald merkt das junge Mädchen, dass der Schlüssel auch das Tor in eine andere Welt öffnet: In der Stadt Ravinia, in der magisch talentierte Wesen ebenso wie Traumtänzer zuhause sind, lernt Lara ihre Vergangenheit kennen und erfährt dabei von einer mysteriösen Verschwörung … „Ravinia“ ist meisterhafte Urban Fantasy – lasst euch von einem der kommenden Stars der Fantasy verzaubern!

(Carsten Polzin)

(Zusammenstellung: Carsten Kuhr)