Paul Alfred Müller: Schriften über die Hohlwelttheorie aus den Jahren 1946-1961 (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 27. Januar 2015 09:24
Paul Alfred Müller
Schriften über die Hohlwelttheorie aus den Jahren 1946-1961
Titelillustration von Otto Schmailzl
Verlag Dieter von Reeken, 2015, Paperback, 142 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 978-3-940679-90-1
Von Carsten Kuhr
Paul Alfred Müller ist dem Freund der utopisch-phantastischen Abenteuerliteratur wahrlich kein Unbekannter. Heute, fast 45 Jahre nach seinem Ableben, sind dem Fan und Bewunderer, und als solcher oute ich mich gerne, seine Werke in guter Erinnerung. Sein Nachlassverwalter, der bekannte Sammler und Kenner Heinz J. Galle und Dieter von Reeken haben sich, nachdem der Schweizer SSI Verlag die Rechte an der Neuausgabe der Werke weitgehend ungenutzt ließ, gemeinsam des Oeuvres angenommen, und legen die Romane wie Serien im Neusatz und vollständig auf.
Bei all den phantastischen Erfindungen, die uns Müller in seinen Romanen präsentierte, wagte er sich kaum einmal in das Weltall vor. Grund für diese Zurückhaltung, an der letztlich auch seine Mitarbeit an „Perry Rhodan“ scheiterte, war Müllers Überzeugung, dass das kopernische Weltbild falsch sei, dass wir in einer Hohlwelt leben würden. Blieb diese Überzeugung für die bekanntesten Reihen Müllers, „Sun Koh“ wie „Jan Mayen“ auch irrelevant, so hat er seine Annahmen in spätere Romane einfließen lassen. Mehr noch, er hat sich in Forschungen, Berechnungen und Aufsätzen darum bemüht, sein Weltbild empirisch zu belegen und zu beweisen. Vorliegender Sammelband vereint vier seiner Aufsätze zum Thema.
Die Herausgeber führen in ihrem kurzen, informativem Vorwort aus, dass sie den Band in erster Linie publiziert haben, um dem Leser – aber auch dem Forscher – die Grundlagen, auf denen Müller seine Plots aufgebaut hat, an die Hand zu geben. So liegt ein Zeitdokument vor uns, dessen Inhalt sicherlich lang überholt ist, das uns aber auch einen Mann vorstellt, der von seinen Ideen überzeugt ist und diese zu beweisen sucht.
Die ersten beiden Artikel sind recht kurz gehalten, und beleuchten nur Müllers Engagement in der Sache. Wenn man sich die Ausführungen des Autors zu Gemüte führt wird schnell deutlich, mit wie viel Herzblut Müller bei der Sache war. In den beiden längeren Artikeln versucht der Autor uns dann mittels Argumentationsketten seine Überzeugung nahezubringen.
Auch wenn wir heute wissen, das PAM in seiner Annahme gefehlt hat, sind die Aufsätze doch ein Zeitzeugnis, lesen sie sich leidlich unterhaltsam und sind für den an Müller Interessierten eine Bereicherung.