Ramsey Campbell: Der Wahnsinn aus der Gruft (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 06. Dezember 2014 14:37
Ramsay Campbell
Der Wahnsinn aus der Gruft
(Cold Print 2)
H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens 36
Aus dem Englischen übersetzt von Alexander Amberg
Titelillustration von Torstein Nordstrand
Festa, 2014, Hardcover, 268 Seiten, 28,00 EUR, ISBN 978-3-86552-314-3 (auch als eBook erhältlich)
Von Carsten Kuhr
Vorhang auf zum zweiten Teil der frühen Geschichten aus dem Oeuvre Ramsey Campbells – eines Autors, der es sage und schreibe im Alter von 15 Jahren geschafft hat, Arkham-House-Herausgeber August Derleth zu überzeugen, eine seiner Geschichten zu veröffentlichen.
Wie uns der Verfasser in seinem kurzen aber informativen Vorwort, das diesem Band beigegeben wurde, erläutert, hat er ganz bewusst davon abgesehen, seine Geschichten zu überarbeiten.
Zwischenzeitlich pflegt er einen ganz andere Stil, ja sind ihm die Beispiele seiner Lovecraft-Nachahmungen fast ein wenig peinlich. Er selbst zerpflückt seine Geschichten scheinbar genüsslich, zeigt Fehler und Schwächen auf, und lässt dabei das unter den Tisch fallen, was Derleth und Co. damals bewogen hat, seine Geschichten zu lesen.
Schon als ganz junger Autor hat er die Fähigkeit besessen, seinen Leser das Grauen, das vom Einbruch des Übersinnlichen in unsere scheinbar so fest gefügte Realität herrührt, zu vermitteln. Und genau dies macht bis heute den Reiz der Geschichten aus. Nicht, dass sie in den 60er Jahren spielen ist wichtig, sondern die Art und Weise, wie unheimliche Wesen durch Tore ihren Einfluss in unsere Realitätsebene ausweiten, wie sie Menschen beeinflussen und unter ihren Bann ziehen und ihre Rückkehr vorbereiten.
So ist dieser zweite Teil der Lovecraft’schen Erzählungen aus der Feder des Briten Campbell ein Buch, das alle Fans der Großen Alten in seinen Bann ziehen wird, das ein ums andere Mal ein wohliges Gruseln beim Leser auslöst und das über die Jahrzehnte nichts von seiner Angst einflößenden Spannung verloren hat.