Sherlock Holmes 14: Eine Frage der Identität, Arthur Conan Doyle (Hörspiel)

Marc Gruppe & Sir Arthur Conan Doyle
Sherlock Holmes 14
Eine Frage der Identität
Sprecher: Joachim Tennstedt, Detlef Bierstedt, Regina Lemnitz u.a.
Cover-Artwork von Ertugrul Edirne
Illustration von Firuz Askin
Titania Medien, 2014, 1 CD, ca. 54 Minuten, ca. 8,99 EUR, ISBN 978-3-7857-5030-8

Von Christel Scheja

„Eine Frage der Identität“ ist erneut die Umsetzung einer Original-Geschichte von Sir Arthur Conan Doyle, die 1891 zum ersten Mal erschien und später in der Sammlung „Die Abenteuer des Sherlock Holmes“ aufgenommen wurde. Diesmal muss der Meisterdetektiv nicht einmal besonders aktiv werden sondern braucht gerade einmal seine grauen Zellen anzustrengen.

Als Dr. Watson, der immer noch glücklich mit seiner Mary zusammenlebt und seinen Beruf als Arzt nachgeht, wieder einmal zu Besuch bei seinem alten Freund ist, erlebt er die Ankunft einer verzweifelten Klientin. Mary Sutherland ist ratlos, denn ihr Bräutigam ist ausgerechnet am Tag der Trauung verschwunden und bisher noch nicht wieder aufgetaucht, was vor allem ihren Stiefvater Mr. Windibank zu freuen scheint, der eigentlich nicht will, dass die junge Frau jemanden um Hilfe bittet. Gerade das macht Sherlock Holmes stutzig, der normalerweise so etwas abgelehnt hätte, denn Hosmer Angel ist nicht der erste Mann, der am entscheidenden Tag nasse Füße bekommt und lieber stiften geht. Es sind Details, die seinen Spürsinn wecken und ihn den Auftrag annehmen lassen...

Die Rahmenhandlung kommt mit nur wenigen Personen aus, denn bis auf die Szenen, die die Erinnerung der jungen Klientin widerspiegeln, spielt sich alles in der Wohnung in der Baker Street ab – der Meisterdetektiv löst den Fall einzig durch die Deutung der Fakten und seine messerscharfe Kombinationsgabe. Allerdings wird schon viel vorab verraten, da der in Spielszenen umgesetzte Bericht der jungen Frau eine Menge verrät und aufmerksame Zuhörer schnell wissen, worauf alles hinausläuft.

Die Sprecher leisten gute Arbeit, auch wenn Detlef Bierstedt und Regina Lemnitz eher ein Schattendasein führen und nicht wirklich viel zu tun bekommen, gerade Doktor Watson dient seinem Freund meist nur als Stichwortgeber, was die Geschichte stellenweise etwas einseitig macht. Dafür scheint der Dialog sehr nah am Original zu bleiben, ist die Umsetzung erstaunlich werkgetreu und erlaubt sich nur wenige Freiheiten, was man auch an der wohldurchdachten Geräuschkulisse merkt.

Alles in allem ist die Umsetzung der Story zwar diesmal sehr werkgetreu, aber nicht ganz so gelungen wie sonst, da es stellenweise doch etwas an der Spannung in der Geschichte hapert. Daher kann man die vierzehnte Folge von „Sherlock Holmes“ mit dem Titel „Eine Frage der Identität“ zwar durchaus als solides Werk bezeichnen, nicht aber als eines der Highlights der Reihe.