Wilko Müller jr.: Fräulein Schmidt und das Geheimnis der Pyramiden (Buch)

Wilko Müller jr.
Fräulein Schmidt und das Geheimnis der Pyramiden
Fräulein Schmidt 3
Projekte-Verlag Cornelius, 2013, Taschenbuch, 178 Seiten, 10,50 EUR, ISBN 978-3-95486-236-8 (auch als eBook erhältlich)

Von Irene Salzmann

Obwohl Kukulkan besiegt werden konnte, kommen Fräulein Lisa Schmidt, die Inkarnation der Maya-Mondgöttin Ixchel, und der Antiquar Franz Wichowski, ihr Arbeitgeber und Gefährte, nicht zur Ruhe. Merkwürdige Ereignisse bewegen die beiden und die Studentin Anne Hofstetter, die bereits die Suche nach Atlantis (Band 2) mitmachte, nach Ägypten zu reisen.

Wichowski ist nicht sonderlich wohl dabei, denn Unruhen machen das Land für Touristen und Forscher zu einem gefährlichen Ort. Die Situation beginnt zu eskalieren – nicht nur in Ägypten –, denn unwissentlich machten die Archäologen das Tor zu einer anderen Dimension durchlässig, sodass drei Monster auf die Erde gelangten.

Die ägyptischen Götter zögern einzugreifen und heizen die irdischen Konflikte sogar noch an durch den uralten, nicht enden wollenden Kampf zwischen Horus und Seth. Was kann eine noch junge Maya-Göttin gegen die Macht dieser Wesen ausrichten?

Nach „Die Maske der Mona Lisa“ und „Die Suche nach Atlantis“ setzt Wilko Müller jr. die Geschichte von Fräulein Schmidt fort, indem er sie „Das Geheimnis der Pyramiden“ lüften lässt. An ihrer Seite befinden sich erneut der ältliche Franz Wichowski, der dank ihrer Magie ein wenig jünger und vitaler wurde, sowie Anne Hofstetter, die Tochter des neuen Großmeisters der Loge des Weißen Lichts.

Auch wenn die Abenteuer in sich abgeschlossen sind, so setzt sie der Autor nahtlos und ohne Brüche fort. Dabei werden die Charaktere und ihre Beziehungen immer komplexer. Dafür, dass Ixchel an Macht gewonnen hat, findet er eine einfache und logische Erklärung. Auch das scheinbare Anhängsel Anne erhält eine neue Rolle, die in Zukunft wichtig sein könnte.

Wie man es von Wilko Müller jr. gewohnt ist, hat er im Vorfeld ausgiebig recherchiert und seinen fiktiven Fantasy-Roman um bekannte Mythen und populärwissenschaftliche Themen aufgebaut. Die spannende Handlung versieht er mit einer kleinen Portion trockenen Humors. Auf unnötige Gewalt wird verzichtet; stattdessen werden reale Geschehnisse eingebunden und überflüssige Nebenfiguren im Rahmen der Bedrohung entsorgt, sodass er zwar mehrere Handlungsebenen bedient, sich diese aber nicht verselbständigen und die eigentliche Geschichte in den Hintergrund drängen – gut gelöst!

Die „Fräulein Schmidt“-Romane bieten solide Urban Fantasy und kurzweilige Lektüren, die nicht mit der üblichen Schlag-tot-Action aufwarten und gerade durch die unaufdringlichen, gut durchdachten Schilderungen und Anspielungen gefallen. Gespannt wartet man nun auf den vierten und fünften Band: „Fräulein Schmidt und die Reise nach Mexiko“ und „Fräulein Schmidt und das Schwert des Feuerriesen“.