Star Trek Typhon Pact 5: Heimsuchung, David R. George III (Buch)

Star Trek Typhon Pact 5
Heimsuchung
David R. George III
(Star Trek Typhon Pact: Plagues of Night, 2012)
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Christian Humberg
Titelbild von Doug Drexler
Cross Cult, 2014, Taschenbuch, 462 Seiten, 14,80 EUR ISBN 978-3-86425-284-6 (auch als eBook erhältlich)

Von Christel Scheja

Mit „Heimsuchung“, dem fünften Band der neuen Serie „Star Trek Typhon Pact“, nehmen die Entwicklungen und Veränderungen in der Galaxis langsam aber sicher Gestalt an. Die Pläne des Paktes der ehemaligen Feinde der Förderation scheinen endlich Erfolg zu zeigen. Andor hatte ja schon im letzten Roman den Planetenbund verlassen, nun machen sich immer deutlicher die Veränderungen spürbar.

Aber auch hinter den Kulissen wird fleißig weiter gemauschelt. Die Romulaner haben erfolgreich die Daten des Slipstream-Antriebes an sich gebracht und versuchen ihn für sich weiterzuentwickeln. Allerdings müssen sie auch immer wieder Rückschläge erdulden, die leider nicht unbemerkt bleiben. Und gezielte versteckte Aktionen der Förderation verhindern auch bei anderen Bündnispartnern, dass der neue Antrieb wirklich Gestalt auch für den Typhon-Pakt nutzbar wird.

Noch kommt es nicht zu offenen Auseinandersetzungen zwischen den Staatenbünden. Die Folgen des Kriegs gegen die Borg hat beide Machtblöcke geschwächt und sie sind mehr oder weniger mit sich beschäftigt. Allerdings werden Splittergruppen innerhalb des Paktes nervös, weil die angeschlagene Förderation trotz des Weggangs von Andor weiter an Kraft gewinnt und sogar damit anfängt ihre Erforschung des Gamma-Quadranten wieder aufzunehmen.

Fast schon winzig scheinen dabei die Sorgen von Benjamin Sisko, der aufgrund einer Vision den Kontakt mit Cassidy und seiner Tochter Rebecca abgebrochen hat. Doch kann er damit das Unvermeidliche wirklich aufhalten?

Andere Kommandanten der Sternenflotte und Politiker der Förderation beobachten die Spannungen jedoch mit immer größerer Sorge. Wieder hält ein Kalter Krieg den Alpha-Quadranten in Atem, bei dem nur ein kleiner Funke genügt, um Weltenbrände hervorzurufen.

„Heimsuchung“ ist einer der Romane, die eigentlich nur im Zusammenhang mit den anderen Büchern der Reihe wirken. Denn in erster Linie werden die Ereignisse aus den verschiedenen Handlungsebenen fortgeschrieben, ein wirklicher Höhepunkt, der auf ein genaues Ziel zuläuft, ist nicht zu erkennen. Dennoch ist die Geschichte spannend. Immerhin erfährt man mehr über die technischen und politischen Entwicklungen im Romulanischen Reich und bei seinen Bündnispartnern, kann miterleben, wie die Förderation mit den Veränderungen zurechtkommt. Und nicht zuletzt sind da die vielen Einzelschicksale.
Im Mittelpunkt steht wieder Benjamin Sisko, der eine schwerwiegende Entscheidung getroffen hat, mit der er trotz allem immer noch hadert. Betroffen davon sind nicht nur seine Frau und seine Tochter, auch die Mannschaft und alte Freunde bekommen es immer wieder zu spüren.

Auf Deep Space Nine erfährt man mehr über Ro Larens Gefühle zu ihrem neuen Status als Captain der Sternenflotte und von Deep Space Nine und ihrer Beziehung zu Quark. Eher am Rande wird das Schicksal von Captain Picard und seiner Crew weitergeschrieben – unter Berücksichtigung des Romans „Von Magie nicht zu unterscheiden“.

Man merkt also, die Geschichte ist intensiv mit anderen Werken zu diesem Zeitraum verzahnt und entfaltet auch nur in Verbindung mit diesen seine richtige Wirkung. Ein in sich geschlossenes Ende sollte man allerdings nicht erwarten – eher einen fiesen Cliffhanger.

Die Figuren verhalten sich so, wie man es erwartet, die Charaktere gehen aber naturgemäß nicht sonderlich in die Tiefe, auch wenn sie sich im Rahmen ihrer Erfahrungen durchaus weiterentwickelt haben.

„Heimsuchung“ beginnt damit, die einzelnen Fäden und Handlungsebenen von „Star Trek Typhon Pact“ zu verknüpfen und die daraus resultierenden Entwicklungen weiterzuleiten. Das ist die große Stärke dieses fünften Romans der Reihe, der ansonsten eher ruhig dahin plätschert, sparsam mit Action-Szenen umgeht und schließlich und mit einem hinterhältigen Ende aufwartet. Vor allem Fans der „Next Generation“ und „Deep Space Nine“ werden auf ihre Kosten kommen.