Asterix Fan-Edition 1 (Comic)

Asterix Fan-Edition 1
Aus dem Französischen von Gudrun Penndorf M. A.
Ehapa, 2013, Heft, 36 Seiten, 3,50 EUR

Von Irene Salzmann

Dass es ein neues – das 35. „Asterix“-Album geben würde, schlug bei Fans und Sammlern ein wie eine Bombe. Besonders groß ist das Interesse aber auch aufgrund des neuen kreativen Teams, das sich mit diesem Band beweisen muss. Nach dem Tod von René Goscinny führte Albert Uderzo die Serie im Sinne beider weiter, doch konnten die Alben, die der Zeichner selber schrieb, nicht mehr mit diesem Wortwitz brillieren, der das Markenzeichen Goscinnys war. Nun gab Uderzo den Weg frei für Jean-Yves Ferri („Die Rückkehr aufs Land“, Reprodukt) und Didier Conrad („Lucky Kid“, Ehapa), die in der „Asterix Fan-Edition“ 1 kurz in Wort und Bild vorgestellt werden.

Zweifellos hätte jeder Leser gern mehr über den neuen Autor und den neuen Zeichner sowie über das angekündigte Abenteuer „bei den Pikten“ erfahren, doch allzu viel wollte man auf diesen 36 Seiten nicht preisgeben, sondern vor allem die Spannung schüren. Ob das Experiment wie zum Beispiel bei „Lucky Luke“ oder „Hägar“, Serien, die nach dem Tod ihrer Schöpfer von anderen Künstlern fortgesetzt werden, gelingt, oder ob man wie im Falle der „Peanuts“ besser darauf hätte verzichten sollen, werden die Leser Ende Oktober nach der Lektüre von Band 35 entscheiden.

Von diesen spärlichen Informationen über „Asterix bei den Pikten“ einmal abgesehen gibt es Rückblicke auf frühere Abenteuer – auf Reisemethoden, Orte, die dort ansässigen Völker und Konflikte. Eigentlich ist das nichts, was der eingefleischte Fan nicht schon alles weiß. Interessanter lesen sich dann schon die farbig hervorgehobenen Hintergrundinformationen.

Damit das Magazin auch für das junge Publikum, das vielleicht gar keine Lust hat, diese Aufbereitungen alter Geschichten zu lesen, etwas dabei ist, gibt es wenige Spiele und Rätsel (ein sehr einfaches Puzzle, ein Fehlersuchbild, Spielkarten zum Sammeln) und ein Poster. Es fehlen auch nicht die Hinweise auf Fan-Sites und (kostenlose) Online-Games.

Alles in allem ist die „Asterix Fan-Edition“ nicht Fisch, nicht Fleisch. Reifere Sammler haben sich mehr Informationen über den lang ersehnten 35. Band erhofft und finden nur wenige ihnen unbekannte Erläuterungen; jüngere Leser werden lieber gleich die spannenden und witzigen Comics statt irgendwelcher Beschreibungen lesen wollen, insbesondere wenn sie zur Zielgruppe derer gehören, für die die Spiele entworfen wurden.

Vielleicht wird sich so mancher Fan den 1. Band des Magazins aus Interesse kaufen, und sich dann aber überlegen, ob etwaige weitere Ausgaben (zumindest gibt es einen 2. Band) wirklich eine Bereicherung seiner „Asterix“-Sammlung darstellen.