Perry Rhodan 2718: Passage nach Arkon, Hubert Haensel (Buch)

Perry Rhodan 2718
Passage nach Arkon
Hubert Haensel
Cover: Arndt Drechsler
VPM, 2013, Heft, 68 Seiten, 1,95 EUR (auch als eBook erhältlich)

Von Olaf J. Menke

Das Atopische Tribunal hat Luna übernommen und fordert Rhodan und Bostich vor Gericht: Sie sollen für angebliche Untaten in Vergangenheit und Zukunft zur Verantwortung gezogen werden. Rätselhaft bleiben die Hintergründe – wer steht dahinter und welchen wirklichen Zweck verfolgen sie? Während Perry das Polyport-System abschaltet, weil es scheinbar von unbekannten Mächten bedroht wird, spitzt sich in der Milchstraße die Situation zu. In der Eastside entbrennt ein Konflikt zwischen Blues und Tefrodern, und bei Arkon taucht ein Atopischer Richter in Personalunion auf. Immerhin scheint das Sonnensystem momentan sicher – nachdem der Erdmond versetzt wurde, hat sich das System in einen sicheren Schirm gehüllt.

Aktuell droht dem Arkonsystem ungemach, hier war eine Onryonenflotte von ca. 80.000 Einheiten und schließlich sogar ein Atopischer Richter aufgetaucht. Als er Einlass ins System forderte und ihm dies verweigert wurde, nahm sein Schiff Fahrt Richtung Kristallschirm auf, der das System eigentlich schützen soll. Doch das Schiff schien den Schirm durchdringen zu können...

Die CHUVANC, das Schiff des Richters, dringt in den Schirm nun ein und Bostich gibt angesichts der Tatsache, dass die 80.000 Einheiten der CHUVANC folgen wollen, den Befehl, diesem zu folgen und es anzugreifen. Die GOS TUSSAN II nimmt Fahrt auf und mittels Transformkanonen soll der Atope gestoppt werden, was allerdings misslingt, da dessen Schiff quasi einen Repulser-Wall sein Eigen nennt. Dieser hatte schon den Erdmond umspannt und sich als undurchdringlich erwiesen. Währenddessen wird im System fieberhaft nach Möglichkeiten gesucht sich zu wehren; wie sich bald herausstellt, allerdings vergebens – die Onryonen sammeln sich immer weiter, weitere Einheiten treffen vor dem System ein. Bostich fliegt schließlich ebenfalls ins System ein, die Lenkung des Kristallschirms muss unbedingt vor dem Zugriff der Atopen gesichert werden. Das Atopische Tribunal hat nämlich mit dem Arkonsystem ganz besondere Pläne...

Hubert Haensel spinnt in diesem Band die Story um Arkon, Bostich, den Atopen Chuv und dessen Ziele weiter. Deren Enthüllung stellt mithin den Höhepunkt dieses Bandes dar – man darf wohl gespannt sein, was das für Arkon für die nächste Zukunft bedeutet. Sehr schön ist hier vor allem, dass einmal nicht das Solysystem primäres Ziel des Feindes ist, sondern es auch mal Arkon an den Kragen geht. Gewohnt spannend inszeniert Haensel „nebenher“ das Versteckspielchen der Jaj im System und sorgt so für eine Handlung, die zu gefallen weiß.

Eigentliches Highlight dieses Bandes (ohne die Leistung des Autors in den Hintergrund drängen zu wollen) ist allerdings die im Mittelteil des gedruckten Heftes beigefügte „Stellaris“-Kurzgeschichte von SF-Autor Michael Marrak. Die Story heißt „Exo-Progressionen“ und bringt die Crew des Kugelraumers diesmal in arge Bedrängnis, weil sie in ihr auf eine seltsame und mächtige Entität treffen, die sich in Form einer Sonne darstellt und das menschliche Leben ganz und gar nicht versteht. Auch die an Bord befindlichen Galaktiker können, obwohl es schließlich zur Kommunikation kommt, nicht wirklich verstehen, mit wem sie es da zu tun haben. Die Geschichte lebt dabei vor allem vom grandiosen Stil des Autors (mehrfach mit diversen Preisen ausgezeichnet), der sich wie abgehobene Science-Fiction-Poesie liest. Es handelt sich hierbei um den ersten Beitrag des Autors zur „Perry Rhodan“-Serie – man kann jetzt nur hoffen, dass irgendwann auch ein kompletter Gastroman zur Serie folgt.