Stephanie Rowe: Schau mir in die Augen, Kleiner! (Buch)

Stephanie Rowe
Schau mir in die Augen, Kleiner!
Die Unsterblichen 2
(Must Love Dragons, 2006)
Aus dem Amerikanischen von Catrin Lucht
Lyx, 2010, Taschenbuch, 384 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-8025-8299-8

Von Andrea Tillmanns

Theresa Nichols ist eine Drachin, die sich früher beliebig in Drachen- oder Menschengestalt zeigen konnte. Nachdem sie aus dem Kelch der ewigen Jugend getrunken hat, ist sie jedoch in der Drachengestalt gefangen – eine unpraktische Eigenschaft in der heutigen Zeit. Besonders, wenn Zeke, mit dem sie sich im Internet zum Cybersex ‚trifft‘, sie unbedingt in natura sehen will. Noch dümmer, wenn es sich bei diesem Mann um einen ehemaligen Drachenjäger handelt.

Da hilft nur ein Pakt mit Satan, der ihr ihre menschliche Gestalt vor dem ersten romantischen Treffen wiedergeben kann –- doch ob ausgerechnet der Herr der Unterwelt sich an seinen Teil der Abmachung hält? Nur gut, dass Theresas Freunde einen gewissen Einfluss auf ihn haben – und dass Zeke seine Drachenjägerinstinkte unter Kontrolle hat. Zumindest, bis ein neuer Auftraggeber ihn auf Theresa ansetzt…

In der Fortsetzung von „Es kann nur eine geben“ übernehmen andere Personen die Hauptrollen, nachdem die bisherige Hauptperson in die Flitterwochen gefahren ist. Abgesehen von der Drachin, die gerne mal wieder wie ein Mensch aussähe, gibt es noch Satan, seine rechte Hand – Theresas beste Freundin –, außerdem Iris, für die Satan fast alles täte, und den einen oder anderen Drachen in Menschengestalt sowie mehrere weitere Drachenjäger. Zudem existiert eine nahezu magische Anziehung zwischen Drachen und Drachenjägern, die in manchen Szenen das Verhalten der Protagonisten erklärt.

Die überbordende Fantasie der Autorin macht es dem Leser, der an logisch aufgebaute, relativ stringent erzählte Romane gewöhnt ist, nicht leicht. Etliche Szenen, die die Handlung nicht vorantreiben, scheint es nur zu geben, um noch eine witzige bis absurde Idee einzubauen. In fast jeder Notlage gibt es einen deus ex machina in Form irgendeines zufälligen Bekannten, der Theresa rettet. Andererseits unterbrechen Theresa und Zeke oft die dringendsten Handlungen, um sich wieder einmal der unwiderstehlichen gegenseitigen Anziehung hinzugeben … oder auch gegen diese anzukämpfen.

Die Mischung aus Chick-Lit und Fantasy macht es sowohl Chick-Lit- als auch Fantasy-Fans schwer, in die Story hineinzufinden. Insgesamt hätte es dem Genre-Mix gutgetan, die Geschichte stellenweise zu straffen und die allzu albernen Szenen zu streichen.

Ein ungewöhnliches, für aufgeschlossene Leser sicher lustiges Buch, das andere als albern und immer wieder unlogisch empfinden dürften.