Dorian Hunter 72: Das Herz des Hexers, Catalina Corvo & Susanne Wilhelm (Buch)

Dorian Hunter 72
Das Herz des Hexers
Catalina Corvo & Susanne Wilhelm
Titelillustration von Mark Freier
Zaubermond, 2013, Taschenbuch, 198 Seiten, 14,95 EUR (auch als eBook erhältlich)

Von Carsten Kuhr

Willkommen im Niederländisch-Guayana des Jahres 1776. Während es sich die Plantagenbesitzer gutgehen lassen, von ihren dunkelhäutigen Bediensteten ohne Rechte nach allen Regeln der Kunst verwöhnt werden, dürfen ihre Sklaven auf den Bananen-, Tabak- und Teefeldern schuften bis sie in ihr frühes Grab fallen. Der Sklave Eno war einst einer dieser Rechtlosen. Ihn hatte es besonders schlimm erwischt, wurden er und seine Leidensgenossen doch auf der Plantage der Jongs, einer Dämonenfamilie, geschunden und missbraucht. Als seine Geliebte für schwarzmagische Beschwörungen auserkoren und getötet wird, schwört der junge Mann mit der Seele des Dämonenkillers Rache.

Im ersten Roman des Bandes verfolgen wir mit, wie Eno den Hexer Edwin Jong verfolgt. Nachdem dieser sein eigenes Herz aus seinem Körper entfernt und versteckt hat, ist er vor Nachstellungen und körperlichen Bedrohungen gefeit. Verzweifelt sucht der geflohene Sklave nach dem Herzen, das der Hexer in ständig wechselnden Menschen versteckt. Doch der skrupellose und versierte Hexer hält alle Trümpfe in der Hand, um seinen Widersacher auszuschalten…

Gut 230 Jahre später treffen der Hexer und der Dämonenkiller in Amsterdam erneut aufeinander. Nachdem Coco Zamis zur Schiedsrichterin der Schwarzen Familie ernannt wurde, und seine Helfer nach und nach ausgeschaltet wurden, steht Dorian Hunter im Kampf gegen Jong ziemlich alleine da. Nur die babylonische Vampirin Salamana unterstützt ihn bei der Jagd nach dem versteckten Herz des Dämonen-Hexers. Die Spur führt in ein Hurenhaus, das keines ist…

Seit Susanne Wilhelm die Exposé-Arbeit bei „Dorian Hunter“ übernommen hat, ist so einiges passiert. Sie hat alte Zöpfe abgeschnitten, den Dämonenkiller verschlankt und ein neues, dunkleres aber auch schnittigeres Gesicht verpasst.

Vorliegend darf Catalina Corvo zunächst aus einem der früheren Leben des Dorian Hunter berichten. Erneut wartet das überzeugende Bild des Lebens als Sklave unter der niederländlischen Herrschaft auf den Leser. Erstaunlich dabei, dass Dorian in seiner Inkarnation als Eno zur Erreichung seines Zieles gewillt ist, ohne Skrupel oder zu zögern Menschen umzubringen. Das hatten wir so beim Dämonenkiller noch nicht, zumal anschließend in der Jetztzeit der nächste Hammer auf uns Fans wartet.

Susanne Wilhelm deutet an, dass Dorian seinen immerwährenden Kampf gegen die Schwarze Familie vielleicht aufgeben muss. Der Pakt mit Asmodi, der ihm einst seine Seelenwanderung bescherte, könnte aufgehoben sein, eine Wiedergeburt in einem neuen Körper, in dem er dann der Schwarzen Familie den Fehdehandschuh hinwerfen kann, scheint zumindest zweifelhaft.
Das ist starker Tobak, der hier auf den Leser wartet; man darf gespannt sein, was Susanne Wilhelm noch für Überraschungen in petto hat.