Jack of Fables 3: Der böse Prinz (Comic)

Bill Willingham & Matthew Sturges
Jack of Fables 3
Der böse Prinz
(Jack of Fables 12-16, 2008)
Aus dem Amerikanischen von Gerlinde Althoff
Titelillustration von Brian Bolland
Zeichnungen von Tony Akins, Russ Brown, Andrew Robinson, Andrew Pepoy & Bill Reinhold
Panini, 2010, Paperback mit Klappenbroschur, 132 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-3-86607-909-0

Von Irene Salzmann

Dadurch, dass Jack Horner und sein Kumpel Gary die Mörderin Lady Luck zur Strecke brachten, lenkten sie die Aufmerksamkeit von Priscilla Page auf ihre Fährte.

Erneut sollen die beiden, weil sie Fables (Jack) beziehungsweise etwas Besonderes (Gary) sind, in der ‚Golden Boughs Ruhestandsresidenz‘ weggesperrt werden, damit sie für ‚Normalos‘ keine Gefahr bedeuten. Auch Wicked John wurde geschnappt.

Aufgrund einer Keilerei im Auto kommt dieses von der Straße ab. Wicked John und ein weiterer Insasse werden aus dem Wagen geschleudert, der eine Klippe hinabstürzt. Jack rettet nicht nur Gary, sondern auch die verletzte Priscilla vor dem Ertrinken. Kurz darauf taucht ein sterbender alter Mann auf und stößt Jack ein Schwert in die Brust…

Auch dieser „Jack of Fables“-Band knüpft Bezüge zu der Hauptserie. Schon der Untertitel „Der böse Prinz“ ist eine Anspielung auf das zeitgleich erschienene „Fables“-Paperback „Der gute Prinz“, wobei man nun geteilter Meinung sein darf, ob Jack oder Wicked John der Titel zukommt, denn zwischen beiden besteht eine Verbindung, die nun enthüllt wird. Auch das Schwert, das man unschwer als Excalibur erkennt, spielt in der anderen Serie eine bedeutende Rolle, bis es zurückgegeben wird, damit es zur Verfügung steht, wenn wieder ein edler Prinz seiner bedarf. Jack hat vorübergehend die Rolle des Felsens inne, und dass er nicht stirbt, liegt auf der Hand. Es folgt eine überraschende Wende.

Mehr möchte man nicht verraten, sonst würde man zu viel vorwegnehmen, denn „Jack of Fables“ 3 ist ein Schlüsselband, der einiges über die Natur des Titelhelden enthüllt. Außerdem zeigt er einmal mehr, dass er einerseits ziemlich fies sein kann – Wicked John bekommt sein Fett weg –, andererseits kümmert er sich nach dem Unfall um seine Begleiter, obwohl ihm zwei nicht wohlgesonnen sind.

Jack Horner ist ein interessanter Charakter, weil er viele Gegensätze in sich vereint. Handelt er egoistisch, rächt sich das – meist mehrfach, so dass man schon wieder Mitleid mit ihm hat beziehungsweise in Grenzen mit ihm sympathisiert, denn seine Widersacher sind nicht minder skrupellos und kümmern sich noch weniger um Kollateralschäden.

Die Geschichte wird in gefälligen Bildern erzählt. Auch wenn mehrere Zeichner beteiligt sind, gibt es kaum Stilbrüche. Allein Andrew Robinsons eher einfachen, comichaften Zeichnungen fügen sich nicht so ganz in den Band ein, doch da diese Story für sich stehen kann, empfindet man das als nicht allzu störend.

Hat man Spaß an der Fantasy-Serie „Fables“, wird man auch den Spin-off „Jack of Fables“ mögen, wo noch ein bisschen rauer mit den verschiedenen Märchenfiguren umgegangen wird und ein Antiheld für bisweilen makabre Unterhaltung sorgt.