Star Trek: Countdown to Darkness (Comic)

Roberto Orci & Mike Johnson
Star Trek: Countdown to Darkness
Titelillustration und Zeichnungen von David Messina & Marina Castelvetro
Cross Cult, 2013, Album, 104 Seiten, 14,80 EUR, ISBN 978-3-86425-175-7 (auch als Hardcover erhältlich, 19,80 EUR)

Von Christel Scheja

Der neue „Star Trek“-Film wirft schon jetzt seine Schatten voraus. Während der letzte Trailer noch neugieriger auf die Premiere macht, bietet Cross Cult nun etwas Lesestoff, um die Wartezeit bis zum 9. Mai 2013 zu überbrücken. Mit „Countdown to Darkness“ erscheint die offizielle Vorgeschichte zum Film selbst.

Seit einigen Monaten kommandiert James Tiberius Kirk die „U.S.S. Enterprise“. Die Zeit hat ihn ernüchtert, muss er doch feststellen, dass die Position des Captains einsam macht. Zudem bringt sie große Verantwortung mit sich, die nicht immer einfach zu tragen ist. Auch Spock kämpft mit den Dämonen der jüngeren Vergangenheit – dem Untergang seiner Heimatwelt Vulkan – und gibt sich die Schuld für den Tod seiner Mutter. Aus diesem Grund sind Captain und Erster Offizier dankbar, dass ihre neue Mission nicht nur aus langweiliger Routine zu bestehen scheint, denn als sie den Planeten erreichen, den sie aus dem All beobachten sollen, bekommen sie Probleme. Um diesen nachzugehen, begeben sich Kirk und Spock zusammen mit einigen Besatzungsmitgliedern auf die Oberfläche, um festzustellen ob die Einheimischen, die gerade eine Kulturstufe erreicht haben, die der Antike gleicht, wirklich für die Störungen verantwortlich sind.

Die Überraschung ist groß, als sie Sternenflottenwaffen in den Händen der primitiven Barbaren entdecken und ein alter Mann vor sie tritt – Robert April, ebenfalls einst der Captain einer „Enterprise“... Noch ahnen sie nicht, dass dieses Abenteuer weite Kreise ziehen wird, die schon bald die Förderation in Dunkelheit stürzen könnten.

Eines sei vorweg gesagt: Der Comic nimmt den Film nicht vorweg und kann auch für sich alleine stehen, denn das Abenteuer um die Machenschaften des ehemaligen Captain Robert April ist in sich geschlossen.

Zunächst wird eine Brücke geschlagen, widmet sich die Handlung doch den Gefühlen, Träumen und Ängsten von Kirk und Spock. Dadurch erhalten die beiden ein wenig mehr charakterliche Tiefe. Das Abenteuer selbst ist „Star Trek“-Routine, denn Sternenflottenangehörigen, die sich in die Entwicklung einer Welt einmischen, begegnen die Protagonisten nicht zum ersten Mal. Besonderen Zündstoff erhält die Sache, dass auf der gegnerischen Seite ebenfalls Drahtzieher stehen, die nicht von dieser Welt stammen. Aber diese enthüllen ihr Gesicht nur bedingt – auch diese Überraschung bewahrt man sich wohl für den Film auf. Letztendlich wird auch die Verschwörung in den höheren Kreisen der Sternenflotte angedeutet. Allerdings laufen Kirk und Spock vor eine Wand des Schweigens, was sie noch neugieriger macht. Erst auf der letzten Seite wird Bezug auf den Film genommen.

Alles in allem muss man wohl abwarten, ob der Comic wirklich so viel mit „Star Trek Into Darkness“ zu tun hat, wie auf dem Klappentext vermutet. Tatsache ist, dass man ihn vermutlich nicht braucht, um den Film selbst zu verstehen und genießen.

„Star Trek: Countdown to Darkness“ erweist sich als nette Ergänzung zu den Filmen, die man zwar nicht kennen muss, aber den Übergang vom ersten zum zweiten Film erleichtert. Das Abenteuer ist zwar nichts Besonderes, wird aber angenehm abwechslungsreich erzählt und füttert mit vagen Andeutungen die Neugier auf den Streifen. Mehr wollte man vermutlich auch nicht erreichen, so dass die Mission der Graphic Novel erfüllt wurde.