Die Schiffbrüchigen von Ythaq 5: Das letzte Geheimnis (Comic)

Die Schiffbrüchigen von Ythaq 5
Das letzte Geheimnis
Christophe Arleston, Adrien Floch & Crazytoons
(Les naufrasgés d’Ythaq: L’ultimate arcane, 2007)
Aus dem Französischen von Tanja Krämling
Splitter, 2008, Hardcover, 56 Seiten, 13,80 EUR, ISBN 978-3-939823-10-0

Von Frank Drehmel

In dem in der nördlichen, eisbedeckten Ebene gestrandeten Wrack der „Kometenstaub“ haben sich die Überlebenden der kosmischen Havarie zusammengefunden.
Während sich draußen die Horden Khengis für den finalen Angriff auf die Gestrandeten sammeln, ist die Lage im Innern des Havaristen angespannt. Nicht nur, dass die Energiereserven in Folge der ständigen Abwehrgefechte rapide zur Neige gehen, auch der vor Khengis gerettete Dhokas erweist sich als Bürde, denn dieser skrupellose Mann ist tatsächlich der Mehrteilseigner der Silver Star Line, des Konzerns also, dem die „Kometenstaub“ gehört.

Im Gegensatz zu der Kommandantin des Schiffs und dem Militärpersonal, das sich durch die Ausführungen Dhokas' einlullen lässt, traut Granit dem Mörder keinen Augenblick, bringt ihn in ihre Gewalt und foltert ihn, um so seine wahren Beweggründe herauszufinden. Kurz bevor sie zu des Pudels Kern vordringen kann, wird sie jedoch überwältigt und in eine Zelle gesperrt.
Unterdessen sucht der Techniker Narvath sowohl nach einem Weg, die schwindende Energie aufzufüllen, als auch ein Gefährt, welches die Schiffbrüchigen vom Planeten fortbringen könnte. Für letzteres bietet sich der Galaxy Jumper an, der in ein Luftschiff umfunktioniert wurde. Auf eben jenes Fahrzeug und die Waffen an Bord hat es allerdings auch Kriegsherr Khengis abgesehen, dessen Drachenreitern es schlussendlich gelingt, den Galaxy Jumper in ihre Gewalt zu bringen. Damit ist der Widerstand der Überlebenden gebrochen: nach einem kurzen, heftigen Kampf überrennen die Truppen des Schlächters die Kometenstaub und metzeln Passagiere und Besatzung nieder. Lediglich Dhokas, der einmal mehr zum Verräter wird, sowie der Gruppe um Granit – Narvath, Callista, Tao und Leah – gelingt in einer Rettungskapsel die Flucht, die sie schließlich zurück zu den Banfoo und ihrem alten Gefährten Krurgor führt. Als sie unter Führung der Kartographin Leah Schutz in einer geheimnisvollen Höhle suchen, kommen die Flüchtlinge schließlich dem auf die Spur, was hinter den ganzen Ereignissen auf und um Ythaq zu stehen scheint: eine kosmische Macht, die ein perfides Spiel in Gang gesetzt hat.

Die Handlung des fünften Bandes tritt insofern auf der Stelle, als der Kampf um die „Kometenstaub“ einen großen Teil der Geschichte einnimmt. Diese Auseinandersetzung ist zwar dynamisch inszeniert, leidet aber letztlich sowohl an den schwachen, stereotyp gezeichneten Hauptprotagonisten, als auch der plakativen Gewalt, der Humorlosigkeit sowie der Vorhersehbarkeit. So liegt der eigentlich Wert dieses Albums in dem handfesten Einstieg in das Enthüllen der Hintergründe der Havarien, auch wenn sich Arleston noch in kaum mehr als Andeutungen ergeht.

Unberührt von der schwachen Story erweisen sich Zeichnungen und Koloration, die mit ihrer gewohnt leichten, lebendigen Art und Weise die Ideenlosigkeit dieses fünften Bandes zwar nicht gänzlich auffangen können, die aber „ Das letzte Geheimnis“ zumindest visuell zu einem Vergnügen machen.
Ein kleines Trostpflaster bietet zudem ein redaktioneller Teil, der mit einer Bilder-Galerie sowie Informationen zur Entwicklung einer Comic-Seite von der Bleistiftskizze bis zur fertig kolorierten Zeichnung aufwartet.

Fazit: Inhaltlich das bisher schwächste Album der Reihe: humorlos, gewalttätig und ohne wirklich zündende Ideen. Wegen des sehr guten Artworks dennoch nicht „voll daneben“.