Lilim Kiss 2 (Comic)

Mizuki Kawashita
Lilim Kiss 2
(Ririmu Kiss, Vol 2, 2000)
Aus dem Japanischen von Daniel Büchner
Tokyopop, 2009, Taschenbuch, 240 Seiten, 6,50 EUR, ISBN 978-3-86719-756-4

Von Christel Scheja

Zwei Bände umfasst die Serie „Lilim Kiss“. Im ersten findet Saiki Takaya ein mysteriöses Gefäß. Als er es öffnet, entweicht diesem seltsamer Rauch, aus dem die Dämonin Lilim erscheint. Sie lässt es sich nicht nehmen, ihm gleich mit ihrem dankbaren Kuss die Lebensenergie zu rauben. Da er anders als alle Männer nicht daran stirbt, sieht sie dies als gutes Zeichen an, dass er ihr menschliches Gegenstück ist und bleibt bei dem Highschool-Schüler.

In Folge bringt sie sein Leben gehörig durcheinander. Nicht nur, dass seine sportlichen Leistungen durch den ständigen Kräfteentzug sehr stark nachlassen und er in der Schule einiges verpasst, weil er ständig fertig ist, auch seine Mitschüler werden auf Lilim aufmerksam. Denn die Gute mag zwar sexy aussehen und sich sehr sinnlich benehmen, sie ist auf der anderen Seite aber auch noch furchtbar naiv.
Vor allem die resolute Miu ist wütend und versucht immer wieder, Lilim von Takaya loszueisen, weil sie den hübschen Mitschüler eigentlich für sich will. So kommt es ihr ganz recht, dass die anderen Jungen nicht genug von Lilims aufreizender Art bekommen können. Aber nach und nach merkt sie auch, dass die Dämonin ganz nett sein kann, ähnlich wie ihr Schisstier Piyu, das nun auch noch auftaucht und gerne mit seiner Herrin kuschelt oder sie verzweifelt verteidigt. Miu freundet sich sogar mit Lilim an.
Derweil ist Saiki noch hin und her gerissen. Denn so sehr er es auf der einen Seite verflucht, dass Lilim ihn nicht in Ruhe lässt und ihm so viel Kraft nimmt, auf der anderen beherrscht sie seine Träume und Gefühle. Er merkt erst wirklich, dass er nicht mehr ohne sie leben kann, als ein anderer Sukkubus versucht, die junge Dämonin zu vernichten und Lilim schließlich wieder eingefangen und in ihr Gefäß gesperrt wird.
Auch wenn er weiß, dass sie bei einer Befreiung alles vergessen haben wird, was früher einmal war, so will er sie doch nicht in ihrem Gefängnis belassen und tut alles, um Lilim zu retten.

Im zweiten Band von „Lilim Kiss“ geht es etwas weniger gagreich zu, denn Lilim tappt nicht mehr so oft in ein Fettnäpfchen wie zuvor, sondern bemüht sich, menschlich zu werden. Zwar gibt es immer noch die lustigen Späße mit ihrem Busen und ihrer knappen Bekleidung, aber die Geschichte vertieft auch ein wenig die Beziehung zwischen Takaya und der Dämonin.
Natürlich verzichtet der Manga darauf, gefühlsduslig zu werden, und wirklich in die Tiefe geht die Geschichte auch nicht. Die Ereignisse werden weiterhin mit einem munteren Augenzwinkern erzählt, und es gibt genug zu lachen, aber man merkt doch, dass sich die Story jetzt doch mehr Mühe mit der Beziehung gibt, wenn auch in einem für Jungen angenehmen Stil.
Die Geschichte wird in kleinen Episoden erzählt, die erst zum Ende hin enger zusammenhängen und schließlich zusammengeführt werden. Da die Freunde Takayas auch entsprechend aufgebaut wurden, bekommen sie auch ihren Handlungsanteil bei der Rettung der Dämonin zugeschanzt. Allein das Happy End sieht anders aus, als man es von romantischen Mangas her kennt.

Alles in allem bleibt „Lilim Kiss“ auch im zweiten und abschließenden Band eine durchschnittliche Mystery-Komödie, die durchaus unterhaltsam sein kann, die man aber nicht unbedingt lesen muss – vor allem nicht, wenn man bereits „Oh, my Goddess!“ und Co. verschlungen hat.