Kull der Eroberer (BR)

Kull der Eroberer
USA 1997, Regie: John Nicolella, mit Kevin Sorbo, Tia Carrere u.a.

Von Carsten Kuhr

Von all den Verfilmungen der Erzählungen aus der Feder Robert E. Howards ist die vorliegende Verfilmung um Kull von Atlantis nicht die Schlechteste. Die Geschichte ist altbekannt und weidlich erprobt. Ein Königreich, ein junger Barbar, eine uralte magische Bedrohung und eine Liebe die stärker ist als der Tod, fertig ist das Buch, respektive der Film.

Kull von Atlantis macht sich auf, sein Glück zu machen. Ins alte valusische Königreich kommt er gerade zur rechten Zeit, um den geistig umnachteten König in einem Schwertduell zu besiegen. Dass dieser ausgerechnet ihn dann, in seinem Lebensblut daniederliegend, als seinen Nachfolger benennt, wirkt ein wenig gekünstelt, bringt die Handlung aber erst so richtig ins Rollen. Der verschmähte Thronerbe konspiriert mit einem Priester der Dämonengöttin Akivasha, der seine seit Jahrhunderten im Sarg liegende Herrin von den Toten erweckt. Diese umgarnt den neuen König, meuchelt ihn, nur um ihn dann, der Kraft seiner Lenden wegen, doch zu retten. Es gelingt Kull die Fesseln zu sprengen und dem Kerker zu entkommen. Eine Sklavin und ihr Bruder führen den Flüchtigen dann zur Eisinsel – dem Ort, an dem eine Waffe gegen die Feuergöttin und ihre ewige Flamme auf unseren Recken wartet…

Für die Produktion verpflichteten die Produzenten den damals aus „Hercules“ bekannten Serienhelden Kevin Sorbo (noch vor seinem Einsatz auf dem Raumschiff „Andromeda“) sowie die spätere Schatzjägerin Tia Carrere. Damit war das Budget, zumindest was die Darsteller betrifft, aber wohl weitestgehend erschöpft, die anderen Rollen sind mit Mimen besetzt, die eher hölzern agieren, als wirklich in ihrer jeweiligen Rolle aufgehen. Selbst Sorbo als Kull scheint mir nicht ganz die Idealbesetzung zu sein. Ihn, der immer ein markantes Lächeln im Gesicht mit sich trägt, in die Rolle eines ungezügelten Barbaren zu stecken ist … nun nennen wir es: gewagt.

Die Kämpfe mit Schwert und Streitaxt wirken ein wenig gekünstelt, ansonsten bekommt der Zuschauer das, was er bei einem Fantasy-Film auch erwartet: dunkle Magie, Helden und Bösewichter, Götter und jede Menge Kämpfe. Das Ganze ist recht kurzweilig aufgezogen, wobei das Budget keine großartigen Special Effects zugelassen hat. Alles ist eine Nummer kleiner angelegt, was sich dann auch beim Bild bemerkbar macht. Die Farben wirken nicht ganz so satt und kontrastreich wie gewohnt, die nervige Filmmusik mit ihre Hard-Rock-Klängen verstört mehr, als dass sie die Kämpfe wirksam untermalt.

Für den Preis, zu dem Koch Media den Film anbietet, sicherlich ein Schnäppchen, auch wenn man sich bewusst sein muss, dass die Produktion den Vergleich zu Hollywood-Blockbustern nicht aushält.

BR-Facts:
Bild: 2,35:1 (16:9)
Ton: deutsch DTS-HD Master Audio 5.1, englisch DTS-HD Master Audio 5.1

Extras:
Interviews, Behind the Scenes