Ikonen – Die Werke von Jim Lee (Buch)

Ikonen – Die Werke von Jim Lee
Text: William Baker
Zeichnungen: Jim Lee
(Icons, 2010)
Aus dem Amerikanischen von Justin Aardvark
Panini, 2011, Hardcover, 196 Seiten, 59,00 EUR, ISBN 978-3-86201-219-0 8limitiert auf 999 Exemplare)

Von Irene Salzmann

Jim Lee wurde am 11. August 1964 in Seoul, Süd-Korea, geboren. Er war vier Jahre alt, als seine Familie in die USA immigrierte. Nach der Schule studierte er Psychologie und stand kurz davor, eine medizinische Karriere einzuschlagen, als er durch einen Kunst-Kurs seine Liebe zum Zeichnen neu entdeckte. Schon bald arbeitete er für Marvel und DC und gehörte mit seinem Label Wildstorm zu den Gründern der Image-Studios, bevor er sich mit seinem Verlag DC anschloss, um wieder mehr Zeit fürs Zeichnen zu haben.

Insider kennen Jim Lees Illustrationen aus Serien wie „Uncanny X-Men“, „Alpha Flight“, „Batman“, „Superman“, „Gen13“, „WildC.A.T.s“ und andere mehr. Seine Arbeiten gehören zu den Highlights dieser Titel, und fast jeder, der zufällig am Kiosk eine der von ihm gezeichneten Nummern fand, wollte/will auch die weiteren Ausgaben lesen, nicht allein der spannenden Storys wegen, sondern vor allem auch wegen der dynamischen Umsetzung und der attraktiven Protagonisten. Zweifellos darf man Jim Lee in einem Atemzug mit Künstlern wie Marc Silvestri, Michael Turner, Alan Davis oder Mike Deodato Jr. nennen

Einige von Jim Lees schönsten Zeichnungen sind man nun in dem Bildband „Ikonen“ zu bewundern, der als Hardcover im Albenformat mit Schutzumschlag erschienen ist. Dem auf 999 Exemplare limitierten Prachtband liegt ein handsignierter und nummerierter Druck in schwarzweiß bei, auf dem Batman abgebildet ist.

Das Artbook ist nicht chronologisch geordnet, sondern nach Themen beziehungsweise Serien und ihren Charakteren. Berücksichtigt wurden allerdings nur die Titel von Wildstorm und DC, vermutlich aus rechtlichen Gründen, was schade ist, denn das Fehlen der Marvel-Reihen hinterlässt eine nicht unerhebliche Lücke.

Dennoch findet man auf rund 200 Seiten Kunstdruckpapier eine Menge fürs Auge: Skizzen, ausgeführte Pencils, getuschte und kolorierte Zeichnungen, manchmal auch einige Panels mit Original-Lettering, wenige Fotos und kurze erklärende Texte, die mitunter in recht kleiner Schrift abgedruckt wurden, aber durch das großzügige Layout noch gut lesbar sind. Die Illustrationen haben wenigstens die Größe einer Trading-Card und können bis zu zwei Seiten belegen. Zu sehen sind, außer den bereits genannten Charakteren, Catwoman, Robin, Wonder Woman, die Mitglieder von „StormWatch“ und Figuren aus der Mini-Serie „Divine Right“ etc. Stets sind die Figuren in typischen Posen realistisch-idealistisch in Szene gesetzt, sie tragen phantasievolle, knappe Kleidung, und auch den Hintergründen wird die angemessene Aufmerksamkeit geschenkt.

Es macht einfach Spaß, in dem Bildband zu blättern, die ansprechenden Illustrationen zu betrachten… – und man hofft, dass Panini weitere Artbooks in dieser Qualität veröffentlichen wird. Genug Material aus den USA gibt es schließlich.

Der Preis von 59,00 EUR ist zwar nicht ‚von Pappe‘, aber Bildbände sind in der Regel hochpreisig, und für sein Geld bekommt der Sammler nicht nur ein optisch tadelloses Artbook, sondern auch einen auf wenige Exemplare limitierten Titel inklusive signiertem Druck.