Markus Heitz: Oneiros – Tödlicher Fluch (Buch)

Markus Heitz
Oneiros – Tödlicher Fluch
Knaur, 2012, Paperback 624 Seiten, 14,99 EUR, ISBN 978-3-426-50590-8 (auch als eBook erhältlich)

Von Ulrich Blode

Der Tod begleitet den Leser in diesem Buch von Anfang an. Da gibt es zum Beispiel den Bestatter und Thanatologen Konstantin Korff aus Leipzig, der immer dann gerufen wird, wenn die Toten besonders gut aussehen sollen. Aber nur wenige Eingeweihte wissen, dass Korff selbst den Tod bringt, sollte er jemals in der Nähe anderer Menschen einschlafen. Er ist ein so genannter Todesschläfer. Und da Todesschläfer für den Tod unsichtbar sind, sterben zum Ausgleich andere Menschen, sollten sie sich in der Nähe eines träumenden Todesschläfers aufhalten.

Als in Paris ein Airbus in das Flughafenterminal rast, scheint genau das passiert zu sein. Denn alle Passagiere, bis auf einen, waren beim Aufprall bereits tot. Für die Behörden steht fest, dass ein Terroranschlag verübt wurde. Aber für einen alten Freund Korffs, der beim britischen Geheimdienst arbeitet, sieht die Sache völlig anders aus. Ein außer Kontrolle geratener Todesschläfer reist quer durch die Welt und löst Massensterben aus. Korff nimmt die Spur dieses Todesschläfers auf, um ihn zu stoppen. Bei seinen Nachforschungen entdeckt er eine skrupellose Wissenschaftlerin, die den Todesschläfern ewiges Leben verschaffen will, und eine Todesseherin, die das rastlose Wesen des Todes besänftigen kann.

„Oneiros – Tödlicher Fluch“ ist für Markus-Heitz-Fans spannende Unterhaltung um ein neues Thema. Heitz’ bekannte Figuren aus Werwölfen und Vampiren fehlen hier. Stattdessen widmet er sich dem Tod in verschiedenen Facetten. Da gibt es Menschen, die anderen den Tod bringen, und wiederum welche, die das Sterben zumindest hinauszögern können. Für alle ist es Segen und Fluch zugleich. Die Seelen der Todesschläfer sind für immer an den Körper gebunden, egal wie weit dieser bereits zerfallen ist. Und die Todesseher sterben früher, wenn sie den Tod von anderen Menschen abhalten. Das ist alles in einen packenden Thriller eingebunden, der immer wieder neue Verwicklungen offenbart und sich bis zum Schluss neue Überraschungen aufspart. Ein wenig fehlt aber die Tiefe bei diesem ersten Thema. Denn die Bestürzung der Figuren, dass sie den Tod anderer auslösen, hält nicht allzu lange an und hat auch wenig erkennbaren Einfluss auf deren Charakter.

Markus Heitz hat sich auch intensiv mit den Märchen zum Tod beschäftigt und einen daraus ereignisreichen Fantasy-Roman gestaltet. Wer schaurige Unterhaltung sucht, der findet sie sicherlich bei „Oneiros – Tödlicher Fluch“.