Nautilus 98 (Magazin)

Nautilus 98
Mai 2012
Abenteuer Medien Verlag, 2012, Heft, 52 Seiten, 4,50 EUR

Von Christel Scheja

Mit Riesenschritten nähert man sich der 100. Ausgabe, aber noch ist nicht viel von dem Jubiläum zu bemerken, Die „Nautilus“ macht weiter wie bisher, zeigt sich als gewohnte Mischung aus Artikeln, Interviews, Berichten und Rezensionen.

Es gibt diesmal nur ein Schwerpunktthema, ausgelöst durch „Battleship“ und „Men in Black 3“, in denen „Böse Aliens“ die Hauptrolle spielen. Gemeint sind damit nicht nur mordlüsterne Bestien aus dem All oder glubschäugige Tentakelmonster, die unsere Frauen stehlen wollen, sondern alles was unter dem Begriff „Fremd“ zusammengefasst werden kann.

Der Artikel „Fremd – Barbaren und Helden, Exoten und Tiere“ geht deutlich in die Tiefe und beleuchtet diesmal auch Aspekte, die sonst nie bedacht wurden. Ansonsten wird noch ein Blick auf Außerirdische auf der Leinwand, und „Zombies from Outher Space“ geworfen. Da diesmal offensichtlich mehr interessante Computerspiele erscheinen, ist ihnen auch ein etwas größerer Teil der „Nautilus“ als sonst gewidmet. Insgesamt sechs neue Games werden vorgestellt – von Piraten, über Krimi bis hin zu postapokalyptischen Welten. Ansonsten gibt es die übliche Mischung aus aktuellen Kinofilmen – besonders hervorgehoben diesmal „Marvel’s The Avengers“ und „Dark Shadows“, DVD-/Buchrezensionen und nicht zuletzt ein Blick auf den Büchermarkt des kommenden Monats.

Ein besonderes Highlight der Ausgabe ist diesmal der Artikel „Fremd – Barbaren und Helden, Exoten und Tiere“. Der Autor geht nicht nur auf das Offensichtliche ein, er beleuchtet die Bedeutung von „fremd“ und „exotisch“ aus sozialpsychologischer Sicht mit einem Blick in die Geschichte. Wann wurden die Naturvölker anderer Kontinente für die Europäer zu „edlen Wilden“, wann zu „Barbaren ohne Zivilisation“? Wie empfinden von Borderline betroffene Menschen alles, was nicht in ihr Weltbild passt? Warum macht uns das Fremde einerseits Angst, fasziniert dann aber im nächsten Moment auch wieder, sodass wir nicht genug davon bekommen können? Das sind einige der Fragen, die in dem Artikel beantwortet werden – der ruhig zweimal gelesen werden sollte, da er sehr komplex geschrieben ist, wenn auch in einem für Laien verständlichen Ton.

Ansonsten zeigt sich das gewohnte Bild – die Film- und Buchvorstellungen sind sachlich, erlauben sich aber auch die ein oder andere Kritik, wenn es etwas anzumerken gibt. Dennoch überlassen die Autoren den Lesern die letztendliche Entscheidung, ob das Werk etwas für sie ist oder nicht.

Alles in allem ist der Inhalt der „Nautilus“ wieder sehr gemischt, wenngleich auch diesmal die Science Fiction und Mystery mehr Raum bekommen als üblich. Besonders interessant war diesmal der zentrale Schwerpunktartikel, der mehr als sonst zum Nachdenken anregt, da er geheime Ängste vieler Menschen anspricht.