Ange Guéro: Volk der Verbannten – Die Legende von Ayesha 3 (Buch)

Ange Guéro (Anne Guéro)
Volk der Verbannten
Die Legende von Ayesha 3
(Ayesha 3, 2005)
Aus dem Französischen von Maike Claußnitzer
Titelgestaltung von HildenDesign; Isabelle Hirtz unter Verwendung eines Motivs von christopher nagy/Shutterstock
Penhaligon, 2010, Paperback mit Klappenbroschur, 478 Seiten, 12,95 EUR, ISBN 978-3-7645-3060-0 (auch als eBook erhältlich)

Von Irene Salzmann

Marikani, die von ihrem Gemahl verstoßene Königin von Harabec, wird vom versklavten Türkisvolk als die prophezeite Retterin Ayesha verehrt. Nachdem sie von ihren Begleitern getrennt wurde, zieht sie mit ihrem Volk an die Küste, um dort Schiffe zu bauen und in die Freiheit zu segeln. Um Zeit zu gewinnen, schickt sie sogar das Mädchen Non’iama, das Arekh retten konnte, auf eine unheilvolle Mission.

Unterdessen wurde Arekh zusammen mit Marikanis früherer Vertrauter Lionor und deren Kind in den Kerker geworfen, wo sie schlimmste Folter durchleiden müssen. Schließlich bietet ein alter Bekannter Arekh einen Handel an, der die Häftlinge retten könnte. Die Kriegswirren sind jedoch noch nicht vorbei, und es kommt gar noch schlimmer…

Man sollte „Runde der Knechtschaft“ und „Pakt der Könige“ gelesen haben, um zu wissen, worum es geht, wer die Hauptfiguren sind und welche Konflikte sie lösen müssen.

Begann der erste Band noch interessant mit der Geschichte einer jungen Herrscherin, die von allen Seiten bedroht wurde und ausgerechnet durch die Hilfe eines verurteilten Verbrechers an die Macht gelangte, so flachte die Handlung im Folgeband doch etwas ab, da von vornherein klar war, dass es für dieses Paar kein Happy End geben durfte und die personifizierte Hoffnung der Sklaven durch einen Fehler ihre Position einbüßen würde. Ein unabwendbarer Krieg trug Chaos ins Land und ermöglichte dem Türkisvolk, das Joch der Sklaverei abzuschütteln.

Wie die Völker und der einzelne mit der neuen Situation zurechtkommen, welche Schwierigkeiten daraus erwachsen und wie vor allem Marikani und Arekh mit dieser Entwicklung fertig werden, ist das Thema des dritten Romans, der nun nicht mehr allzu viele Überraschungen bietet und einem eher ernüchternden Ende zustrebt, denn die Akteure ernten, was sie gesät haben.

Es mag Geschmackssache sein und jeder es anders sehen: Der erste Band wirkt am stärksten, danach lassen Spannung und Dramatik nach, da die Entwicklung vorhersehbar ist.

Kennt man die Comics von Ange (Anne und Gerard Guéro) und vergleicht man sie mit der vorliegenden Trilogie, wird man feststellen, dass Kurzgeschichten die Stärke des Paares sind. Lange Romane werden zu schnell langatmig, und das trifft leider auf die „Ayesha“-Trilogie zu. Man muss schon ein Faible für Heroic Fantasy und eine übermäßig detaillierte Handlung haben – die kurioserweise das Umfeld der Figuren nicht plastisch werden lässt –, um wirklich mit diesen Büchern glücklich zu werden.