Riverworld (BD)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 08. Februar 2012 18:25

Riverworld
USA 2010, Regie: Stuart Gillard, mit Tahmoh Penikett, Mark Deklin, Peter Wingfield u.a.
Von Carsten Kuhr
Philip José Farmers „Flusswelt“-Zyklus (dt. Heyne und Piper) zählt zu Recht und unbestritten zu den Meilensteinen der modernen Science Fiction. In den Büchern geht der Autor auf sehr amüsante, unterhaltsame gleichwohl aber auch tiefgründige Weise der Frage nach, was aus uns wird, wenn der letzte Vorhang fällt. Sein Protagonist wacht nach dem Aufleben an einem gigantischen Fluss auf. Menschen aller Kulturen und Zeitalter kommen hier nach ihrem Ableben zu sich, sind wieder jung und gesund. Alte und Kinder sucht man vergebens, für die Grundbedürfnisse haben die Caretaker gesorgt.
Wie aber nicht anders zu erwarten, schließlich ist die Bestie Mensch ein habgieriger, egoistischer und egozentrischer Despot, meinen so manche der Wiedererweckten ihre zweite Chance dazu nutzen zu müssen, andere zu versklaven und auszubeuten. Schnell wird deutlich, dass auch unter den Herren hinter der Flusswelt, den Caretakern, Uneinigkeit herrscht. Eine Fraktion will die Flusswelt schließen, sorgt mit ihren Agenten, allen voran Pizarro und Lord Burton, dafür, dass Krieg am Flusslauf herrscht, eine andere Fraktion nutzt den Erzähler, um dem entgegenzuwirken. Auf der Suche nach seiner ebenfalls auf der Flusswelt verschollenen Freundin gerät der Kriegsberichterstatter mit Burton aneinander. Das ist altbekannt: zwei charismatische Männer, einer Gut, einer Böse gezeichnet, dazu eine schöne Frau – fertig ist das Drama. Zu den Widerstreitern gesellen sich diverse Nebenfiguren, von denen Sam Clemens alias Mark Twain, aber auch ein weiblicher Samurai, die schillerndsten Personen sind.
Vorliegende TV-Verfilmung greift lediglich ein paar Ideen der literarischen Vorlage auf und setzt diese cineastisch um. Gut 3 Stunden warten auf den Zuschauer, in denen ihn die Handlung zwar fesselt, aber einem Vergleich zu den Büchern nicht standhält. Jedweder philosophischer Ansatz bleibt außen vor, die Frage nach dem Wo, nach dem Wer und dem Warum der Flusswelt wird weitgehend ausgeklammert. Was bleibt ist ein durchaus kurzweiliger Zweiteiler, der aber inhaltlich relativ vorhersehbar bleibt.
Die Kulissen entsprechen dabei dem, was man von einer Verfilmung für das Fernsehen erwarten kann, Ton und Bild der Blu-ray sind mustergültig und auch die Mimen füllen ihre Rollen gut aus. Insgesamt ein zwar recht oberflächliches, vorhersehbares Abenteuer, das aber aufgrund der Besetzung und dem sehr moderaten Preis einen Blick wert ist.
BD-Facts:
Bild: 16:9 – 1.77:1
Ton: deutsch DTS-HD 5.1, englisch DTS-HD 5.1
Untertitel: deutsch
BD-Extra:
Behind the Scenes