Dorian Hunter 15: Die Teufelsinsel (Hörspiel)

Neal Davenport, Ernst Vlcek & Marco Göllner (Script)
Dorian Hunter 15
Die Teufelsinsel
Sprecher: Thomas Schmuckert, Oliver Kalkofe, Konrad Halver, Bernd Vollbrecht, Daniela Hoffmann, Frank Gustavus, Claudia Urbschat-Migues und viele andere
Musik: Moorland Music, Joachim Witt
Cover: Mark Freier
Folgenreich, 2011, 1 CD, ca. 80 Minuten, ca. 8,99 EUR

Von Christel Scheja

Auch wenn der „Dämonenkiller“ bereits vor gut dreißig Jahren als Heftromanserie eingestellt wurde, so besitzt die Serie doch noch immer sehr viele Fans, da sie Grusel und Horror auf einem höheren und kompromissloseren Niveau bot. Aus diesem Grund werden noch heute weitere Romane verfasst, zudem gibt es eine Hörspielserie, die nun ihre fünfzehnte Folge erreicht hat.

Nachdem Dorian Hunter mehr über sich und seine eigene dunkle Vergangenheit erfahren hat und miterleben musste, dass seine Freundin, die weiße Hexe Coco Zamis, fast einem Mordanschlag zum Opfer gefallen wäre, hat er Asmodi und seinen Schergen den Kampf angesagt. Schon eine ganze Weile ist er im Alleingang damit beschäftigt, seine dämonischen Brüder auszuschalten, nun soll auch der „Vater“ selbst an die Reihe kommen. Dorians Ziel ist eine Mittelmeerinsel vor Sizilien, auf dem sich der Teufel angeblich aufhalten soll. Zusammen mit dem Journalisten Armand Melville ist er auf dem Weg auf das abgeschiedene Eiland. Er ahnt nicht, dass ihn dort das Grauen und so manche Überraschung erwartet. Denn Asmodi hat sein Kommen offenbar schon erwartet und von langer Hand eine Falle vorbereitet, der Dorian Hunter nicht entkommen kann...

...und auch offensichtlich nicht entkommen ist, denn die Geschichte wird als Rückblick erzählt. Secret-Service-Agenten verhören den Journalisten, der allerdings nicht viel erzählen will, und sichten seine Unterlagen. Mit diesem geschickten Schachzug sorgen die Autoren für Spannung in der ansonsten doch eher vorhersehbaren und recht gradlinigen Geschichte, die nicht viele Überraschungen bietet. Getragen werden die Szenen auf der Insel vor allem durch Klaus-Dieter Klebsch, der einen wahrhaft dämonischen und grausamen Asmodi in Szene setzt und ihn wirklich wie einen unberechenbaren Teufel erscheinen lässt. Dorian Hunter gerät dabei eher in den Hintergrund, aber das ist vermutlich Absicht, da die Folge sehr offen und ausgerechnet an der spannendsten Stelle endet.

Insgesamt bietet „Die Teufelsinsel“ soliden Hörgenuss, allerdings will diesmal auch nicht so recht der Funke überspringen, da viele Wendungen und Dialoge vertraut vorkommen und auch der Held in seinem Hass und seiner Impulsivität langsam zu berechenbar wird. Zudem gibt es Längen, da sich der Sinn der einen oder anderen Szene nicht sofort erschließt und auch später noch keinen Sinn zu ergeben scheint. Unangenehm ist auch das all zu offene Ende, das doch ein wenig unbefriedigt zurück lässt.

Alles in allem ist „Die Teufelsinsel“ zwar eine solide Folge der Serie, die weit über den Durchschnitt herausragt, kann aber nicht ganz die Qualität der vorhergehenden Episoden halten, da sie trotz der fragmentarischen Aufteilung der Szenen ein wenig zu langatmig erzählt wird.