Nick - Pionier des Weltalls 7: Die Stunde der Mantalisten, Fred Hartmann (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Freitag, 03. Oktober 2025 10:44

Nick - Pionier des Weltalls 7
Die Stunde der Mantalisten
Fred Hartmann
Titelbild: Axel Blotevogel
Hartmann, 2025, Taschenbuch, 314 Seiten, 16,00 EUR
Rezension von Carsten Kuhr
Drei Expeditionsschiffe entsandte die Menschheit auf eine mehrjährige, intergalaktische Forschungsreise, die nicht nur dazu dienen sollte, das All zu erkunden, sondern auch wissenschaftliche Theorien zu verifizieren.
Auf ihrer Reise ins Unbekannte überstand die Crew erste Abenteuer und Gefahren, machte bahnbrechende wissenschaftliche Entdeckungen und stieß auf neue Rätsel.
Dabei traf sie auch auf die Tentakler, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, alles intelligente Leben auszulöschen. Als die drei Schiffe nahe der Heimatwelt der Tentakler stranden, kommt es zum erneuten Aufeinandertreffen.
Später stößt die Expedition auf eine dritte Erde. Terra, die Heimat der Menschheit, wurde dort jedoch von einem verheerenden Atomkrieg vernichtet. Es gibt kaum Überlebende, die von der Strahlung gezeichnet dahinvegetieren. Nick beschließt, durch einen Eingriff in die Vergangenheit den desaströsen Krieg zu verhindern.
Auf dem Rückweg in die Jetztzeit strandet Nick auf einem urweltlichen Planeten - Säbelzahntiger, fleischfressende Riesenpflanzen und andere Gefahren warten auf ihn…
Inspiriert durch die genialen Zeichnungen der „Nick“-Comics aus dem Hause Hansrudi Wäschers, hatte der Verlag Peter Hopf eine Romanreihe aus der Taufe gehoben, die den Lesern weitere, gänzlich neue Abenteuer ihres Weltraumhelden und seiner Begleiter bieten sollte.
Nachdem der Verlag Peter Hopf die Fortsetzung der Nick-Abenteuer einstellen musste, sprang der Verfasser Fred Hartmann sofort in die Bresche und kündigte an, die Reihe im Selbstverlag und in gleicher Ausstattung fortzuführen.
Inzwischen liegt bereits der siebte Roman Hartmanns im Eigenverlag vor. Allerdings rieb ich mir zu Beginn des Bandes erstaunt die Augen. Die Handlungsabschnitte boten gestelzt wirkende, abgehobene Dialoge; immer wieder brach sich auch Hartmanns Bildungsauftrag Bahn. Die Handlung selbst war lange Zeit sehr vorhersehbar.
Die Tentakler werden recht kurz und mit wenigen Überraschungen abgehandelt – man hätte diesen Plot gut auch weglassen können.
Dann schildert uns der Autor eine unschwer als Darstellung des Nazi-Regimes zu erkennende Welt, in der die Waffen erst nach dem beidseitigen Einsatz von Atomraketen - dann aber endgültig - schwiegen. Ein Eingriff in die Vergangenheit soll es richten.
Hier beschäftigt sich der Verfasser auch mit moralischen Fragen: Darf man, kann man die Vergangenheit ändern? Ist es gerechtfertigt, einen Menschen zum Wohle vieler auszuschalten? Eigentlich durchaus interessante Diskussionspunkte, doch auch hier wirkte der Plot gehetzt, ja ein wenig unausgegoren.
Danach wurde es besser. Als wir Nick auf die urwüchsige Welt folgen, kommt Stimmung auf. Der berühmt-berüchtigte Sense of Wonder der alten Piccolos war da; hier nahm mich die Handlung mit, hier folgte ich den Abenteuern gerne.
Alles in allem hinterließ die Lektüre bei mir einen etwas zwiespältigen Eindruck. Nach einem schwächeren Beginn nahm die Handlung ab der Mitte des Bandes Fahrt auf und atmete den Flair der SF der 70er und 80er Jahre.