Danielle Weidig: Mord im Musensaal - Nightingale 1 (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 25. September 2025 18:41

Danielle Weidig
Mord im Musensaal
Nightingale 1
2025, Paperback, 286 Seiten, 12,99 EUR
Rezension von Christel Scheja
Einige Leser kennen Danielle Weidig vielleicht schon durch ihre Fantasy-Trilogie um „Die 24 Elemente der Magie“. Nun wendet sich die Autorin einem ganz anderen Genre zu. Mit „Mord im Musensaal“, dem ersten Band der „Nightingale“-Reihe, bietet sie Cozy Crime in der feinen Gesellschaft Südenglands.
Lydia hat sich nach der Heirat mit Lord Nigel Nightingale das Leben eigentlich ganz anders vorgestellt. Während er nach den ausgiebigen Flitterwochen wieder arbeitet, versucht sie sich erst einmal auf dem englischen Landsitz der Familie einzugewöhnen und mit der exzentrischen Schwiegermutter zurechtzukommen.
Wirklich Zeit dafür bekommt sie jedoch nicht, denn schon bald erschüttert ein Mord im Musensaal des kleinen Museums den Ort und zieht auch die Nightingales mit hinein, denn nicht nur, dass Nigel schnell unter Verdacht gerät und verhaftet wird, jemand spricht auch eine massive Drohung gegen die Familie aus.
Das kann Lydia nicht einfach aussitzen, sondern nimmt selbst Ermittlungen auf, während ihr Mann in Untersuchungshaft sitzt und die Polizei nicht wirklich Anstalten macht, den Fall genauer zu untersuchen. Dabei kommt ihr zugute, dass ihr schon vorher ein paar Seltsamkeiten aufgefallen sind.
Diese Hinweise verdichten sich später zu einem fiesen Netz aus Lügen und Intrigen, die von einer einzigen Person ausgehen.
Das Ganze ist geschickt aufgebaut, denn auch wenn die Hinweise in eine bestimmte Richtung gehen, so gibt es doch keine konkreten Beweise, was die Spannung aufrechterhält. Und natürlich bleibt Lydia bei ihren Ermittlungen nicht allein. Schon bald kommt jemand dazu, der im Verlauf des Buches immer mehr Sympathiepunkte gewinnt und auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen sollte.
Ansonsten bekommt man die Mischung an kauzigen und illustren Personen geboten, die einfach zu einem netten Wohlfühl-Roman aus Südengland passen, inklusive der extravaganten Schwiegermutter, die doch nicht der Drache ist, wie man am Anfang vermuten könnte.
Das Ende ist in sich geschlossen; bevor es jedoch so weit ist, gibt es noch einmal Drama und Action pur, wie man sich denken kann: Es kommt zu einem dramatischen Showdown, bei dem der Leser regelrecht mitfiebern darf.
„Mord im Musensaal“ ist der gelungene Auftakt der „Nightingale“-Reihe und erfüllt alle Erwartungen, die man an einen Cozy Crime stellen darf, angefangen vom Setting, über die Figuren bis hin zu der Handlung, die die Heldin persönlich heftigst involviert, aber dadurch auch zum Teil der Familie werden lässt.