Alexandra Fuchs: Witch of Fate and Poison (Buch)

Alexandra Fuchs
Witch of Fate and Poison
Tor, 2025, Paperback, 416 Seiten, 17,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Alexandra Fuchs ist keine Unbekannte mehr, hat sie doch bereits in kleineren Verlagen so einige Romane veröffentlichen können. Nun ist mit Tor ein großer Publikumsverlag auf sie aufmerksam geworden und präsentiert mit „Witch of Fate and Poison“ magische Urban Romantasy.


Als Erdhexe hat Arina klare Aufgaben, seit sie erwachsen geworden ist. Vordergründig studiert sie an der Universität, tatsächlich überwacht sie auf Befehl des Rates der Hexen Schattenwesen wie Vampire und Werwölfe, die unter den Menschen wandeln. Allerdings geschieht eines Tages eine Katastrophe, ihre Schwestern geraten in Gefahr. Um wenigstens eine zu retten, muss sie sich auf einen Pakt einlassen, den sie bisher ausgeschlossen hat - mit dem gutaussehenden, aber arroganten Henry.

Der ist natürlich ein Vampir mit einer ganz besonderen Aura und bisher ein Dorn im Auge von Arina gewesen. Aber sie hat keine andere Wahl, denn er scheint sie zu dem führen zu können, der den Vorfall aufklären könnte. Denn andere Hilfe scheint sie nicht bekommen zu können, denn der Hexenrat benimmt sich seltsam und verschleiert die Sache. Und das macht die junge Frau mehr als stutzig, spürt sie doch, dass die Sache lange nicht so klar ist wie gedacht.


Das Ganze wird in einer spannenden Handlung präsentiert, die durchaus etwas an „Charmed - Zauberhafte Hexen“ erinnert, aber seine eigenen Wege geht. Und natürlich muss die Heldin gegen einige Widerstände kämpfen, mit denen sie nicht gerechnet hat.

Immerhin scheint Henry es ehrlicher zu meinen als viele andere, so dass sie nach und nach ihre Vorbehalte fallen lässt. Und das ist es auch, was den Roman prägt. Die Liebesgeschichte ist dem Abenteuer untergeordnet, denn Arina hat mehr damit zu tun, ihre Schwestern zu retten und Geheimnisse zu klären, die auch sie zu betreffen scheinen. Und Henry steht ihr tatsächlich mehr als Freund zur Seite, auch wenn mit der Zeit Leidenschaft aufkommt.

Das könnte dem wahren Romantasy-Fans vielleicht zu wenig sein, hebt sich aber angenehm von den Geschichten ab, die die glaubwürdige Entwicklung einer Liebesbeziehung hintenanstellen und mehr auf intimes Beisammensein setzen. Auch die Figuren entwickeln ein ansprechendes Profil

Das Geschehen wird flott und nahe an den Figuren erzählt. Manches wird zwar recht einfach gelöst, das zerstört aber nicht die stimmige Atmosphäre der Geschichte, die nach und nach interessante Geheimnisse des Hintergrunds enthüllt und dabei auch mit einem einzelnen Band auskommt.

„Witch of Fate and Poison“ ist solide Urban Fantasy mit einem angenehm zurückhaltenden Romantik-Anteil. Das Ganze wäre aber vermutlich besser im Portfolio von Fischer Sauerländer aufgehoben gewesen, denn die Geschichte ist durch ihre einfache und überschaubare Struktur mehr Young Adult als Erwachsenen-Fantasy.