Juliette Cross: Firebird - Flammensturm 1 (Buch)

Juliette Cross
Firebird
Flammensturm 1
(The Fire that Binds - Firebird, 2025)
Übersetzung: Kerstin Fricke
Dark Intense, 2025, Hardcover, 480 Seiten, 19,99 EUR

Rezension von Christel Scheja

Mit Dark Intense startet Loewe ein weiteres Label, mit dem junge Frauen ab sechzehn Jahren angesprochen werden sollen. Die dort erscheinenden Titel werden alle der Dark Romance zugerechnet, so wie auch „Firebird“, der erste Band von „Flammensturm“, das in einem alternativen Römischen Reich angesiedelt wurde.


Das erste Mal begegnen sich Julian und Malina in einem dakischen Dorf. Dort tanzt sie vor den Bewohnern und auch wenn es beide nicht beabsichtigen, entsteht zwischen beiden ein Band. Jahre später stehen sie sich im Kampf gegen einen Keltenstamm als Feinde gegenüber.

Der Römer macht die junge Frau zu seiner Sklavin. Vielleicht auch, um sie vor der grausamen Welt zu schützen, mit der auch er zurechtkommen muss. Und so lernt Malina, dass mehr Menschliches in dem Feind steckt, als sie zunächst dachte.


Schon in ihrem Vorwort stimmt die Autorin auf ihre Welt ein, die viele Elemente aus der römischen Welt benutzt, aber tatsächlich mehr Fantasy ist, denn die reinblütigen Römer können sich in Drachen verwandeln und ganz offensichtlich ist Malina auch Trägerin einer besonderen magischen Gabe, die ihr von den Göttern geschenkt wurde. So kann Cross wunderbar auf die Klischees zurückgreifen, die man der römischen Gesellschaft, vor allem den Adligen, zuordnen kann, angefangen mit einem grausamen, tyrannischen und auch verdorbenen Kaiser, der selbst seine Adligen demütigt und tötet, wenn sie sich gegen ihn stellen, und die damit verbundene Dekadenz.

Auch die aufrechten Römer, die sich gegen das Regime stellen gibt es, und man kann sich leicht denken, zu welchen Lager Julian gehört. Ansonsten spult die Autorin das übliche Programm ab, das man aus Liebesromanen kennt; die Heldin gerät in ein Abhängigkeitsverhältnis zu dem gefährlich scheinenden Mann, merkt aber bald, dass er die einzige Rettung ist.

Die Geschichte ist, wie man es sich denken kann, natürlich etwas härter als üblich, Grausamkeiten und Perversion werden offen in den Mund genommen und auch dunkle Erotik ist ein Thema. Dennoch gehört das Buch zu den sanfteren Geschichten, denn zwischen den beiden Hauptfiguren geht es wesentlich gesitteter zu.

Der Band ist auch tatsächlich in sich geschlossen, eine Leseprobe deutet an, dass der nächste Teil der Saga von jemand anderem handeln wird. Es gibt aber dennoch eine lose Hintergrundstory, die vermutlich lange Thema sein wird.

Alles in allem ist die Geschichte flott geschrieben und erinnert vom Abenteuer-Anteil her durchaus an die früheren Historicals, hier nur vermischt mit einer ordentlichen Portion Fantasy. Man merkt aber immer noch, was der Autorin am Wichtigsten ist.

„Firebird“, der erste Band der „Flammensturm“-Reihe, ist erstaunlich sanfte Dark Romantasy und bietet sogar so etwas wie eine spannende Handlung im Hintergrund. Die Liebesgeschichte ist tatsächlich eher konventionell, erinnert auch vom leidenschaftlichen Anteil her stark an die historischen Liebesromane früherer Jahrzehnte, erfüllt aber dennoch alle Erwartungen.