Devney Perry: Shield of Sparrows (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 20. August 2025 13:39

Devney Perry
Shield of Sparrows
(Shield of Sparrows, 2025)
Übersetzung: Michelle Gyo & Petra Koop-Pawis
Karte: Elizabeth Turner Stokes
Heyne, 2025, Hardcover, 752 Seiten, 24,00 EUR
Rezension von Christel Scheja
Sie sind kaum im Original erschienen, schon legen die deutschen Verlage nach. Gerade Romantasy-Titel scheinen so angesagt zu sein, dass die Meisten nicht mehr lange auf die Übersetzung warten wollen. Bei der Erstauflage lassen sich die Verlage dann auch nicht lumpen, denn neben dem Farbschnitt gibt es auch noch Goldprägung auf dem Buchdeckel und eine Charakter-Karte. So wie bei „Shield of Sparrows“, das vermutlich als Dilogie konzipiert wurde.
Einst erschufen die Götter die Monster, um die Menschen immer wieder daran zu erinnern, dass sie unbedeutend und ihnen ausgeliefert sind. Doch ein magischer Pakt der Königreiche und legendäre Monsterjäger gebieten den Plagen seit einiger Zeit Einhalt. Und nun ist es wieder einmal daran, das Vermächtnis zu erfüllen.
Allerdings anders, als es der König von Quentis erwartet. Denn der Prinz von Turah fordert nicht seine gut auf die Aufgabe als „Sparrow“ vorbereitete Tochter Mae, sondern ausgerechnet die ältere der beiden. Odessa, die bisher eher ein unbedeutendes Leben führte, hat keine andere Wahl, als mit Prinz und Monsterjäger in eine ihr gänzlich unbekannte Welt zu reisen.
Natürlich ist die Triebfeder der ganzen Geschichte die romantische Entwicklung zwischen der Prinzessin und den Männern, denen sie ganz allein in das Königreich folgen muss. Und das entwickelt sich nach anfänglichen Schwierigkeiten überraschend gut.
Odessa mag am Anfang eher zurückhaltend und scheu sein, zufrieden mit den wenigen Freiheiten, die sie sich nimmt, aber sie entwickelt sich in der Ferne deutlich weiter und lernt auch nach und nach immer mehr für sich einzustehen und aktiv zu handeln. Dabei muss sie immer wieder das hinterfragen, was sie bisher geglaubt und gedacht hatte. Und vor allem, ob sie auch weiterhin ein Spielball der Männer sein will. Denn in Turah erlebt sie doch einen anderen Umgang der Geschlechter miteinander, kann selbst Dinge ausprobieren und die Befehle ihres Vaters hinterfragen. Dazu kommen viele Geheimnisse, die sie beschäftigen wie das überaus seltsame Verhalten des Königs von Turah und die Wahrheiten, die ausgerechnet ihr Ehemann und der Monsterjäger vor ihr verbergen.
Natürlich schwingt die ganze Zeit ein gewisses Knistern zwischen den Figuren mit, das aber erst zum Ende des Buches hin seine Erfüllung findet.
Die Autorin nimmt sich mehr Zeit für die Entwicklung der Figuren und das Abenteuer an sich, baut damit auch den Hintergrund plastisch auf.
Es mag zwar Vieles irgendwie bekannt sein, auch jede Menge Klischees der Romantasy werden bedient, aber die Handlung ist ausgewogen, bietet auch denen, die Freundschaft, Intrigen, Geheimnisse und spannende Momente zu schätzen wissen, genügend interessantes Lesefutter. Nach und nach werden immer mehr Dinge enthüllt, die tatsächlich neugierig auf Mehr machen. Deshalb endet der Band auch recht offen.
Die Geschichte ist flott geschrieben, die Handlung kommt flüssig voran, so dass es innerhalb der Geschichte auch keine Längen gibt.
„Shield of Sparrows“ verleugnet seine Wurzeln nicht, bietet neben einem gewissen Knistern und gängigen Klischees jedoch auch sich weiter entwickelnde Figuren und Hintergründe sowie ein durchaus spannendes und magisches Fantasy-Abenteuer, das auch dem einen oder anderen Genre-Fan fernab der Romantasy gefallen könnte.