Axel Rosenbaum: Ach wie gut, dass jeder weiß (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 19. August 2025 07:26

Axel Rosenbaum
Ach wie gut, dass jeder weiß
2023, Paperback, 308 Seiten, 11,99 EUR
Rezension von Christel Scheja
Mit „Auf der Mauer, auf der Lauer“ startete Axel Rosenbaum seine Köln-Thriller-Reihe, deren Bände lose durch die handelnden Figuren zusammenhängen - aber auch nicht mehr, denn Anknüpfungspunkte werden erklärt. So ist auch Melanie, die Hauptfigur in „Ach wie gut, dass jeder weiß“ keine Unbekannte mehr.
Die junge Kommissarin übernimmt die Leitung des KK 11 und bekommt es gleich zu Anfang mit einem hammerharten Fall zu tun. Denn eine Hinrichtung wird öffentlich im Internet übertragen - und das soll nicht die letzte sein.
Die Nachverfolgung der Tat lässt Melanie schon bald in ein Netz aus Lügen und Intrigen geraten, in eine düstere, grausame Welt blicken, von der die meisten normalen Menschen nicht wissen, die aber allzeit präsent ist, irgendwo zwischen Drogen und Gewalt.
Und wie auch schon im ersten Band lernen die Leser gleich mehrere Seiten der Medaille kennen, denn sie erfahren auch, wie sich das Ganze aus der Sicht von Drogenabhängigen oder auf der Straße lebenden Menschen anfühlt. Und hier werden kleine, aber feine Verbindungen geflochten, die nicht nur in den ersten Band zurückreichen, sondern sich nun auch noch interessant ausweiten, denn irgendwie scheint der Gegner immer einen Schritt voraus zu sein.
Es scheint so, als würde der alles sehen und hören und damit schneller als die Ermittler und die potentiellen Opfer reagieren können. Auch kommt dazu, dass sich scheinbar nicht wirklich ein Mensch die Finger schmutzig macht.
Hier merkt man, dass der Autor bereits Erfahrungen in der Science Fiction gemacht hat, denn er baut Elemente so sicher und geschickt ein, als würde er eher einen phantastischen als einen zeitgenössischen Krimi verfassen. Auch hier gibt es interessante Entwicklungen, die über das in sich geschlossene Ende reichen und so durchaus möglich machen, bestimmte Dinge später noch einmal aufzugreifen und weiterzuspinnen.
Wieder gefällt dabei vor allem der Lokalkolorit und die sympathische Gestaltung der Menschen, auch ist die Handlung ohne Längen.
„Ach wie gut, dass jeder weiß“ ist der zweite Köln-Thriller von Axel Rosenbaum und kommt schon weitaus sicherer in der Gestaltung des Falls daher. Die Handlung ist spannend aufgebaut, die Entwicklungen glaubwürdig und die SF -Elemente geben dem Geschehen einen besonderen Pfiff.