Ilona Banks: Von deinen Schlägen erfüllt (Buch)

Ilona Banks
Von deinen Schlägen erfüllt
Blue Panther Books, 2024, Taschenbuch, 132 Seiten, 12,90 EUR

Rezension von Irene Salzmann

Nach einem Urlaub in einem ganz speziellen österreichischen Wellness-Hotel, in dem die Freundinnen Alina und Jenny auf jegliche nur erdenkliche Weise verwöhnt wurden und sexuelle Tabus hatten hinter sich lassen können, sind sie in den Alltag ihrer Münchner Event-Agentur zurückgekehrt.

Doch es gibt eine Neuerung: Jan, den Alina im Hotel kennen und lieben gelernt hat, zieht bei ihr als Lebensgefährte und Angestellter ein. Allerdings steht er auf Spanking, was für Alina überhaupt nicht infrage kommt. Daher wird Jenny, die ihre devote Neigung entdeckt hat, in die Spiele miteinbezogen. Auf Dauer möchte sie jedoch nicht das fünfte Rad am Wagen sein, sondern einen liebevollen Herrn finden, der ihr das richtige Maß an Zärtlichkeit und Züchtigung entgegenbringt.

Der Zufall will es, dass sie beim Nacktbaden an der Isar ausgerechnet ihrem Ex Simon begegnet, der sie verlassen hatte, weil ihm bestimmte Praktiken verweigert wurden und er sich unbefriedigt fühlte. Als er mit der „neuen“ Jenny ins Gespräch kommt, staunt er nicht schlecht und möchte den Bruch zwischen ihnen kitten, weil er sie immer noch liebt. Es stellt sich nun die Frage: Kann Simon mit einer Jenny Schritt halten, die alle Tabus abgelegt und keine Hemmungen mehr hat, von ihm zu verlangen, wonach sie sich sehnt?


Über die Münchner Autorin, die sich Ilona Banks nennt, erfährt man, dass sie einem geregelten Beruf nachgeht und nach einem Schreiblehrgang begonnen hat, erotische Kurzgeschichten und Romane zu verfassen. In diese lässt sie außer ihren Phantasien gern etwas Lokalkolorit einfließen.

Bei Blue Panther Books liegen derzeit zwei Bände vor, „Das Sex-Hotel der devoten Sklavinnen“ und „Von deinen Schlägen erfüllt“. Problemlos kann man beide Bücher für sich lesen; Kenntnisse aus dem Vorgängerband oder der Kauf der Fortsetzung wegen eines etwaigen Cliffhangers sind nicht notwendig. Was man wissen muss, erfährt man aus der Einleitung beziehungsweise der Handlung des zweiten Teils.

Dieser knüpft locker an den Vorgängerroman an. Das Geschehen hat sich vom Urlaubs- an den Heimatort verlagert. Alina ist nun mit Jan zusammen, und Jenny versucht, ihre gescheiterte Beziehung mit Simon zu erneuern. Beide Frauen haben viel hinzu und vor allem über sich selbst gelernt, dabei den Spaß an Praktiken entdeckt, für die sie zuvor nicht offen waren.

Der Fokus ruht auf dem Paar, das sich neu finden muss, doch auch deren Freunde haben ihre Handlungsanteile. Man genießt erotische Spiele allein, zu zweit, zu dritt, zu viert - mit allen Körperöffnungen, einschließlich BDSM, insbesondere Spanking. Beide Paare harmonieren so gut miteinander, wie man sich Derartiges in der Realität kaum vorstellen kann. Sogar beruflich profitieren sie davon.

Die hier beschriebene Welt der Lust mit festen Spielgefährten ist das reinste Pony-Hof-Idyll. Probleme werden schnell gelöst, man findet gemeinsame Nenner, und schon herrscht Friede, Freude, Eierkuchen. Trotzdem ist der Roman sehr grafisch und deftig geschrieben, weshalb vor allem jene Leser ihren Spaß haben dürften, die sich wünschen, dass die Dinge beim Namen genannt werden, nichts der Phantasie überlassen bleibt und gleichzeitig das Bedürfnis nach tiefen Gefühlen und einem Happy End erfüllt wird.