Nele Bruun: SchwedenHass (Buch)

Nele Bruun
SchwedenHass
Henriksson & Wallin 2
FeuerWerke Verlag, 2025, Paperback, 268 Seiten, 13,90 EUR

Rezension von Elmar Huber

Am Abend des Palmsonntags entdeckt der Pfarrer von Vimmerby den schwer verletzten Ole Jansson, der auf dem Weg ins Krankenhaus verstirbt. Die Art seiner Verletzungen ist nicht eindeutig, weshalb zunächst unklar bleibt, ob es sich um einen Unfall oder um eine vorsätzliche Tat handelt.

Das Bild, das die ermittelnden Beamten Marten Henriksson und Lena Wallin von dem Verstorbenen gewinnen, wandelt sich rasch. Zunächst wird Janson als freundlicher Zeitgenosse und stets hilfsbereit beschrieben, doch bald stoßen sie auf immer mehr Personen, die Konflikte mit ihm hatten. Sein autoritäres Auftreten und seine rückwärtsgewandten Ansichten führten dazu, dass er bei seinen Mitmenschen oft aneckte.

Diese Entdeckungen erweitern die Liste der Verdächtigen und werfen einen Schatten auf die vermeintliche Unschuld des Verstorbenen. Ist Jansson mit seinen strikten Moralvorstellungen und seiner penetranten Hartnäckigkeit jemandem auf die Füße getreten, der ihn aus dem Weg geräumt hat?


„SchwedenHass“, der zweite Krimi um das Ermittlerduo und Ex-Ehepaar Marten Henriksson und Lena Wallin, entwickelt sich zunächst recht vielversprechend, da der Leumund des vermeintlich unschuldigen Mordopfers nach und nach ins Negative gezogen wird. So erweitert sich der Kreis der Verdächtigen immer mehr, ohne dass sich eine konkrete Spur ergibt. Falschaussagen werden aufgedeckt, verschwiegene Einzelheiten kommen ans Licht - von Kapitel zu Kapitel hangeln sich Marten und Lena an Zeugen und Verdächtigen entlang, was leider sehr einförmig umgesetzt ist.

Erst im Finale nimmt die monotone Ermittlungsarbeit konkrete Züge an, das Geschehen gewinnt an Dynamik und präsentiert schließlich eine überraschende Auflösung, die jedoch etwas abrupt wirkt.

Die Charaktere bleiben insgesamt blass; persönliche Momente zwischen den Beamten und ihrer gemeinsamen Tochter sowie ein Konflikt mit Martens Eltern wirken eher aufgesetzt und entfalten keine emotionale Wirkung auf den Leser.

Unterm Strich handelt es sich um einen oberflächlichen Krimi nach bewährtem Schema, die in dieser Form bereits zu Dutzenden erschienen sind. Die Labels „Schwedenkrimi“ und „Küstenkrimi“ sind zwar zutreffend, könnten jedoch falsche Erwartungen wecken, da das geografische Umfeld kaum eine Rolle spielt.