The Beach House (BD)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Montag, 05. Mai 2025 08:02

The Beach House
USA 2020, Regie: Jeffrey A. Brown, mit Jake Weber, Liana Liberato, Noah Le Gros u.a.
Rezension von Elmar Huber
Um sich über ihre Beziehung und ihre Zukunft klar zu werden, möchten das Teenagerpaar Emily und Randall einige Tage im Strandhaus von Randalls Eltern verbringen. Das komplette Ferienhaus-Viertel scheint ausgestorben, was die beiden auf die Nebensaison schieben. Kurz darauf muss das Paar feststellen, dass das Haus bereits von Mitch Turner, einem Freund von Randalls Vater, und seiner Frau Jane bewohnt ist. Nach dem ersten Schreck verstehen sich die beiden Paare gut und verbringen einen geselligen Abend, bei dem auch Marihuana im Spiel ist.
Je später der Abend, desto dichter wird der Nebel, der vom Meer aufzieht; Strand und Pflanzen werden von einem fluoreszierenden Niederschlag benetzt.
Tags darauf leidet Randall unter Bauchschmerzen, Mitch und die ohnehin kranke Jane scheinen nicht mehr Herren ihrer Sinne zu sein. Als Emily in einen fremdartigen Kokon tritt, der am Strand angespült wurde und ein Parasit in ihren Körper eindringt beginnt ein gnadenloser Wettlauf mit der Zeit.
Zunächst könnte man angesichts des günstigen Looks und der überschaubaren Besitzungsliste skeptisch sein, doch Regisseur Jeffrey A. Brown verwandelt die Not in eine Tugend und präsentiert mit „The Beach House“ eine „kleine“, wirkungsvolle Körperfresser-Variante, die nicht viel erklärt und die Spannungsschraube wirkungsvoll immer weiter anzieht.
Sobald man eine Idee bekommt, was hier passiert, erzeugt der Anblick der vermeintlich verlassenen Strandhäuser plötzlich eine beklemmende Gänsehaut-Stimmung. Überhaupt sorgt die Abwesenheit anderer Menschen und die fehlende Begründung für die Ereignisse - später noch der aufziehende Nebel - für eine fast traumhafte Atmosphäre, die sich immer weiter verdichtet. Zuerst ist es nur Unsicherheit ob der fremdartigen Situation, später herrscht nackte Panik bei Emily und Randall.
Der Regisseur arbeitet mit geringen Mitteln, die er jedoch wirkungsvoll einzusetzen weiß. Mit verschiedenartigen Highlight-Szenen gelingt es, den Zuschauer an die Akteure und an das Geschehen zu fesseln. Umso stärker wirkt die zunehmende Ausweglosigkeit der Situation.
„The Beach House“ ist eine kleine Genre-Perle - eine Mischung aus „Die Körperfresser kommen“ und „Der Nebel“ - für alle, die das Independent-Kino nicht scheuen und sich gerne abseits von Schema F unterhalten lassen.