Akihabara Shojo 5 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Montag, 31. März 2025 11:39

Akihabara Shojo 5
Text: PENTABU
Zeichnungen: Rize Shinba
(Fujoshi Kanojo Vol. 5, 2006)
EMA, 2010, Taschenbuch, 168 Seiten, 6,50 EUR
Rezension von Irene Salzmann
Die fünfteilige Manga-Serie „Akihabara Shojo“, illustriert von Rize Shinba, die von 2007 bis 2010 publiziert wurde, basiert auf zwei Light Novels von PENTABU, die ursprünglich auf dem gleichnamigen Blog erschienen sind. 2009 folgte ein Live-Action-Film, eventuell besser bekannt unter dem Titel „My Girlfriend’s a Geek“.
Über den Autor PENTABU ist wenig bekannt. Offenbar ist er männlich, war lediglich in den Jahren 2006/2007 aktiv, seine Website existiert nicht mehr (auch nicht die der Illustratorin).
Rize Shinba war von 2001 (Debüt: „Hounetsu Jive“) bis 2016 eine fleißige Mangaka, vor allem in den Genres Drama, Comedy, Boys Love. In Deutschland dürfte sie vor allem durch „Akihabara Shojo“ 1 bis 5 und den Oneshot „Juicy Cider“ ein Publikum gefunden haben.
Der Student Taiga Muto hat sich in die zwei Jahre ältere Büro-Angestellte Yuiko Ameya verliebt. Er fällt aus allen Wolken, als er erfährt, dass sie und ihre Freundinnen große Boys-Love-Fans sind und sämtliche Mangas und Doujinshis lesen, die sie in die Finger bekommen. Obwohl er mit dieser Art der fiktiven und vor allem erotischen Unterhaltung wenig anfangen kann, toleriert Taiga Yuikos Vorliebe. Mit der Zeit gewöhnt er sich sogar an ihre daraus inspirierten unkonventionellen Ideen und Wünsche, denn sie machen ihrer beider Liebesleben spannend. Im Freundeskreis hingegen gibt es deshalb durchaus Konflikte - und auch Yuiko könnte Gefahr laufen, Taigas Geduld überzustrapazieren.
Auf übertriebene und humorige Weise nimmt sich die Reihe dem beliebten Genre Boys Love an, ausnahmsweise jedoch nicht inhaltlich und garniert mit erotischen Szenen, vielmehr widmen sich die Episoden den Problemen, die eine Beziehung auszuhalten hat, wenn Spaß an der Lektüre auf totales Unverständnis oder gar Ablehnung treffen.
Im Klamauk gehen die Erklärungen zumeist unter, was Mädchen und Frauen an Boys Love so fasziniert und dass dies nichts mit ihren Erwartungen an eine het-Partnerschaft zu tun hat. Sie erfreuen sich an den romantisch-erotischen, realitätsfernen Geschichten um hübsche Bishonen und Biseinen, und wenn die Pferde mal mit ihnen durchgehen, phantasieren sie sich etwas über die jungen Männer ihres Umfelds zusammen, kichern darüber, wären jedoch schockiert, wenn es so käme.
Nebenbei wird eingeflochten, dass Boys Love auch von Männern geschrieben und gezeichnet wird (zum Beispiel Hirotaka Kisaragi: „Gate“, „Brother x Brother“), die nicht zwangsläufig homosexuell sein müssen, sondern einfach die Beliebtheit des Genres für die Vermarktung ihrer Werke nutzen. Man darf spekulieren, ob PENTABU sich selbst als Yohei Furuya in der Geschichte verewigt hat.
Diese Art des Humors sollte man mögen, denn die Szenen sind schon recht überdreht. Die Romanze der Hauptfiguren kocht darüber auf Sparflamme, erotische Momente sind Fehlanzeige, d. h., alles clean, für ein eher weibliches Publikum ab 13 geeignet. Die Illustrationen möchte man durchschnittlich nennen. Wer schon eine Vielzahl vergleichbarer Titel gelesen hat, kann durchaus auf diese Serie verzichten.
Unangenehm fällt die oft kleine Schrift auf, die in Hinblick auf den Platz in den Sprechblasen etwas größer hätte sein können.