Assassin‘s Creed: Das Eden-Komplott, Kate Heartfield (Buch)

Assassin‘s Creed: Das Eden-Komplott
Kate Heartfield
(Assasin‘s Creed: The Ressurrection Plot, 2023)
Übersetzung: Helga Parmiter
Titelbild: Bastien Jez
Cross Cult, 2024, Taschenbuch, 384 Seiten, 16,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Mit „Die Magus-Verschwörung“ begann Kate Heartfield ihre kleine Reihe von lose miteinander zusammenhängenden Romanen aus der Welt von „Assassin‘s Creed“, die alle im Viktorianischen Zeitalter spielen. Erneut haben Simeon Price und Pierette einen Auftritt und greifen maßgeblich in das Schicksal Europas ein.


1869 explodiert eine Bombe im Opernhaus von Khedival und überschattet so die Eröffnung des Suez-Kanals. Die Assassinin Pierette kann das Schlimmste verhindern, entdeckt aber auch bei ihren Nachforschungen, dass wieder einmal die Templer dahinterstecken. Irgendwas ist im Gange, aber was genau bleibt unentdeckt.

Genauere Hinweise bekommt sie erst, als auch ihr Mentor Simeon auftaucht und die fehlenden Informationen geben kann. Schon bald werden die beiden in ein internationales Komplott verstrickt, denn die Templer sind hinter den Kulissen aktiv, um mit uralten Artefakten die Macht in Europa an sich zu reißen.


Auch wenn der Roman in sich geschlossen ist, so gibt es doch einige Verknüpfungen mit dem ersten, wird zum Beispiel das Vermächtnis von Ada Lovelace wieder wichtig und die Schatten der Vergangenheit fallen erneut über die beiden Hauptfiguren, die nicht nur versuchen, Licht ins Dunkel zu bringen, sondern auch ihre Gegenspieler aufzuhalten. Dabei verstricken sie sich gelegentlich aber auch selbst in ihre eigenen Gefühle und die Intrigen der Gegenseite, sind lange nicht so überlegen wie sie scheinen - oder haben die Templer eine Methode gefunden, um die Pläne der Assassinen zu durchschauen?

Die Handlung jedenfalls ist auch wieder über mehrere Jahre gezogen, um der Tatsache Rechenschaft zu tragen, dass die Kommunikations- und Reisewege damals dauerten. Auch streift die Autorin immer wieder wichtige historische Ereignisse wie die der Jahre 1870/1871, weil der Roman dann nicht ohne Grund in Paris spielt.

Alles in allem mag die Geschichte dennoch nicht so sehr in die Tiefe gehen, wie sie es könnte, bietet aber dennoch gute und actionreiche Unterhaltung, die die Ästhetik und die Atmosphäre des Games auch in Buchform lebendig werden lassen und sorgen durch eine überschaubare Gruppe von Helden und Schurken dafür, dass man auch ordentlich mit den Figuren mitfiebert.

Nach „Die Magus-Verschwörung“ spielt auch „Das Eden-Komplott“ gelungen mit den Möglichkeiten, die „Assassin‘s Creed“ in der Viktorianischen Ära aufweisen kann. Solide wird der Konflikt zwischen Templern und Assassinen auf eine neue Stufe gehoben und mit realen historischen Ereignissen verbunden.