Avatar - Der Herr der Elemente 23: Azula im Geistertempel (Comic)

Avatar - Der Herr der Elemente 23
Azula im Geistertempel
Text: Faith Erin Hicks
Zeichnungen: Peter Wartman
Übersetzung: Andreas Kasprzak
Cross Cult, 2024, Paperback, 80 Seiten, 10,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Nachdem die früheren Comics zu „Avatar - Der Herr der Elemente“ in Trilogien die Fernsehserie fortsetzten, gibt es seit einiger Zeit nur noch Einzelbände, die die Geschichte einzelner Charaktere weitererzählen. „Azula im Gestertempel“ schließt an die Ereignisse in „Rauch und Schatten“ an.


Nachdem ihre letzten Pläne gescheitert sind und sie noch weiter davon entfernt ist, ihren verhassten älteren Bruder Zuko als Feuerlord zu entmachten, versucht Azula ihm mit wenigen Getreuen weiter zu schaden. Allerdings überspannt sie auch da den Bogen und wird allein gelassen.

So irrt sie durch einen dunklen Wald, bis sie einen Tempel findet. Der dort lebende Mönch gewährt ihr Unterschlupf, doch schon bald muss die arrogante und halb wahnsinnige Prinzessin feststellen, dass hier etwas auf sie lauert.


Zu den schillernden Gegenspielern der Serie gehörte immer auch Azula, die überhebliche Tochter des Feuerlords, die zwar hochtalentiert war, aber auch dementsprechend durchgeknallt. Am Ende landete sie zwar in einer Einrichtung, befreite sich aber schon bald, um die alte Ordnung wieder herzustellen.

Es gibt natürlich einige Rückbezüge auf die vorherigen Geschichten, die mit dem Herrscherhaus der Feuernation zusammenhängen, aber im Großen und Ganzen ist die Geschichte auch unabhängig von diesen lesbar, konzentriert sie sich doch auf einige wesentliche Dinge.

Leser erhalten zum ersten Mal Einsicht in die Kindheit und Jugend von Azula und bekommen so einige der Gründe geliefert, warum sie so sehr an ihrem Vater hängt und letztendlich auch Mutter und Bruder hasst. Die Konfrontation mit ihrer Vergangenheit ist natürlich auch eine Chance. Doch wird sie diese ergreifen?

Die Künstler machen keinen Hehl daraus, dass sie das nicht final entscheiden können, bieten aber eine interessante Entwicklungsgeschichte, bei der man schon ein wenig mitfiebert, auch wenn am Ende klar ist, dass Einsicht und Sühne vermutlich nicht im Charakter der Heldin liegen - es sei denn, sie springt über ihren Schatten.

So ist der 23. Band von „Avatar - Der Herr der Elemente“ eine sehr interessante Geschichte, denn „Azula im Geistertempel“ stellt erstmals die wichtigste Gegenspielerin in den Mittelpunkt und verleiht dem Charakter so ein wenig mehr Tiefe.